"Nächstes Jahr ist mein letztes Jahr in der Moto3." Mit diesem Satz beendete Philipp Öttl in am Sonntag nach dem Moto3-Rennen in seiner Garage das Fazit zur abgelaufenen Saison. "Um dann gut abzuschneiden, muss ich im Winter einiges unternehmen."

Denn auch mit seinem fünften vollen Jahr in der kleinsten WM-Klasse war der mittlerweile 21-jährige Bayer nicht zufrieden. "Die Saison hat zwar gut angefangen, aber dann kam der Schlüsselbeinbruch dazwischen", analysiert Öttl im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es hat dann einige Zeit gedauert, bis ich mich wieder zurück kämpfen konnte. Erst am Sachsenring waren wir wieder dort, wo wir hingehören."

Schlüsselbeinbruch wirft Öttl zurück

In Jerez hatte sich Öttl das linke Schlüsselbein gebrochen und sich im Anschluss einer Operation unterzogen. Zwar stand er schon beim darauffolgenden Rennen in Le Mans wieder in der Startaufstellung, doch erst vier Rennen später am Sachsenring schaffte er es als Fünfter wieder in die Top-10.

Nach der erholsamen Sommerpause stimmte die Marschrichtung. In Spielberg holte er mit Rang zwei das beste Ergebnis seiner Karriere und landete danach bis Motegi in jedem Rennen unter den besten neun Piloten. Gegen Saisonende erfolgte aber wieder ein Einbruch: 13. auf Phillip Island, nicht in Punkten in Sepang, nur 15. beim Finale in Valencia.

"Die letzten Rennen waren einfach nur noch ermüdend", gesteht Öttl. "Hier in Valencia lief es nicht wie erhofft, aber auch in Sepang war es schon sehr schwierig. Das Saisonende hat mich brutal geschlaucht und extrem viel Kraft gekostet. Gar nicht so sehr körperlich, sondern vor allem mental."

Das muss sich 2018 ändern

Dort will Öttl für die kommende Saison auch den Hebel ansetzen: "Das muss ich noch besser in den Griff bekommen und im Kopf einfach entspannter werden. Seit Ende 2014 arbeite ich fast ausschließlich im Mentalbereich, aber jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich doch nochmal ein wenig nachlegen muss."

Sein fünftes Jahr in der Motorrad-WM schloss Öttl als Gesamtzehnter mit 105 Punkten ab. 2017 war somit die beste Saison für den Deutschen. Mit nur einem Podestplatz hat er das Saisonziel aber dennoch verfehlt. "Wir können damit nicht zufrieden sein. Das ist nicht nur meine Meinung, sondern auch jene von Philipp", sagte Teamchef und Peter Öttl in Valencia.

"Die Verletzung im Frühjahr war letztlich der Grund, warum wir das Saisonziel nicht erreicht haben. Philipp hat gesagt, er will in der Moto3 Rennen gewinnen um dann in Ruhe an die Moto2 denken zu können. Nächstes Jahr müssen wir so abschneiden, damit es nahtlos in der höheren Klasse weitergehen kann", so Peter Öttl.

Konkret umgesetzt werden die Pläne frühestens im Sommer, wie der Teamchef klarstellte. Mit KTM hatte man aber schon vor wenigen Monaten über einen Moto2-Aufstieg für 2018 gesprochen, sich letztlich aber für ein weiteres - und letztes - Jahr in der Moto3 entschieden.