Das letzte 250cc-Rennen der Geschichte hatte genug Drama für mehrere. Hector Barbera gewann das Rennen vor Alvaro Bautista und Raffaele de Rosa, aber lange sah Marco Simoncelli wie der Sieger aus und Hiroshi Aoyama kostete alle mit einem Ausritt in den Kies Nerven. Am Ende sollte sich doch noch alles passend für den Japaner ergeben. Er kam als Siebter ins Ziel, Simoncelli stürzte aus dem Rennen und damit war der Titel sicher in den Händen Aoyamas, der nach der Zieldurchfahrt feiern konnte. Er hätte sich und seinem Team aber viel ersparen können, wenn er das Rennen etwas ruhiger angegangen wäre.

Hector Barbera durfte den Sieg feiern, Foto: Milagro
Hector Barbera durfte den Sieg feiern, Foto: Milagro

Weder Aoyama noch Simoncelli steckten von Beginn an auf irgendeine Weise zurück. Dabei hätte der Honda-Pilot nur vorsichtig fahren müssen, doch das liegt anscheinend nicht in seiner Natur. Schon in den ersten Runden wurde mit Haken und Ösen gekämpft, Aoyama und Simoncelli stritten sich um jeden Zentimeter, Alvaro Bautista und Jules Cluzel sorgten mit ihrer Anwesenheit auch noch für Würze. Das sorgte schließlich dafür, dass allen in der Scot Honda Box in Runde zehn das Herz kurz stehen blieb. Simoncelli hatte sich gerade an die Spitze gesetzt, Aoyama verpasste den Bremspunkt in Kurve eins und fuhr in den Kies. Der Japaner konnte einen Sturz vermeiden und fand auch wieder auf die Strecke zurück - wo er sich als Elfter wieder einreihte, genau jener Position, die er holen musste, um bei einem Sieg Simoncellis Weltmeister zu werden.

Der Japaner gab damit aber wieder nicht Ruhe. Er hatte bald Alex Baldolini eingeholt und schnappte sich den Italiener, um auf Platz zehn zu liegen. Damit schien er sich dann doch zufrieden zu geben. Er zog langsam von Baldolini weg, schloss aber nicht weiter auf Karel Abraham vor sich auf. An der Spitze konnte Simoncelli derweil tun, was er wollte, es half nichts mehr. Er setzte sich zwar von seinen Verfolgern ab und lag vorne, es hätte aber nicht gereicht. Einzig Barbera war halbwegs in der Lage, Simoncelli Paroli zu bieten, konnte ihm aber nicht wirklich gefährlich werden. Dahinter ging es ein wenig enger zu, Bautista, Raffaele de Rosa und Mike di Meglio stritten sich um die dritte Position.

Marco Simoncelli war zwar vorne, stürzte aber aus dem Rennen, Foto: Milagro
Marco Simoncelli war zwar vorne, stürzte aber aus dem Rennen, Foto: Milagro

Acht Runden vor Ende verabschiedete sich Di Meglio aus diesem Dreikampf, da er nach einem Sturz das Rennen erst weit hinten im Feld wieder aufnehmen konnte. Das brachte Aoyama gleichzeitig einen Platz weiter nach vorne. Letztendlich kam dann das Geschenk von Simoncelli, der sieben Runden vor Schluss aus einer Kurve rutschte und danach das Rennen beenden musste - womit er Barbera sogar noch WM-Rang zwei überließ. Aoyama war dadurch Achter und kurz darauf sogar Siebter, als Jules Cluzel das für ihn Bekannte machte und stürzte. Der Franzose konnte das Rennen kurz fortsetzen, musste dann aber doch absteigen.

Hinter den Top Drei durfte sich Thomas Lüthi über den vierten Platz freuen. Ratthapark Wilairot, Karel Abraham, Aoyama, Baldolini, Roberto Locatelli und Shoya Tomizawa kamen in die Top Ten. Auch noch in die Punkte geschafft hatten es Shuhei Aoyama, Lukas Pesek, Balasz Nemeth, Di Meglio und Valentin Debise. Das Rennen nicht beenden konnten die erwähnten Simoncelli und Cluzel, Axel Pons, Mattia Pasini und Hector Faubel. Alex Debon war nach seinem Qualifying-Sturz nicht gestartet, dadurch waren alle anderen Fahrer einen Startplatz nach vorne gerückt.