Was am Ende ein deutlicher Sieg für Hiroshi Aoyama in Sepang war, war lange ein harter Kampf gegen Marco Simoncelli. Doch der Japaner war diesmal - an seinem Geburtstag - eine Klasse für sich und hat damit eine Hand am Titel in der 250cc-Weltmeisterschaft. Denn nach einem Foto-Finish mit Hector Barbera wurde Simoncelli wegen der schlechteren schnellsten Rennrunde nur Dritter und liegt damit ein Rennen vor Saisonende 21 Zähler hinter Aoyama. Das heißt, dem Japaner würden in Valencia fünf Punkte zur Absicherung des Titels genügen - aufgrund der Anzahl von Simoncellis Siegen könnten vier zu wenig sein.
Heißes Duell
Es war wahrlich ein harter Kampf, der zwischen Simoncelli und Aoyama tobte. Es begann damit, dass der Japaner beim Start zurückfiel und der Italiener nach vorne kam. Bald war Simoncelli vor Aoyama und gemeinsam kämpften sie sich an die Spitze. Dort mischte auch noch Jules Cluzel mit, der sich immer wieder dazwischendrängte und in den WM-Kampf einzugreifen drohte. Zudem war zu befürchten, dass der sturzanfällige Franzose einen der beiden WM-Kontrahenten abräumen könnte. Als er sich in Runde elf dann aus dem Rennen stürzte, kamen Aoyama und Simoncelli aber ohne Probleme davon.
Dafür drehten sie in der zwölften Runde die Schlagzahl höher. Schon ausgangs der elften Runde wollte Aoyama an Simoncelli vorbei, schaffte es auch kurz, doch aus der Zielkurve hinaus drängte der Italiener den Japaner beinahe in die Boxenmauer und kam wieder vorbei. In die erste Kurve hinein griff Aoyama wieder an, doch Simoncelli hielt abermals dagegen, denn er wusste genau, sollte der Japaner vorbeigehen, würde er auch entkommen. In Runde 14 wiederholte sich das Spiel fast identisch, nur dass diesmal niemand beinahe in der Boxenmauer landete und Aoyama nach Kurve drei die Führung innehatte. Danach war er nicht mehr zu halten.
Aoyama mit Rekordrunden
Denn Simoncelli konnte die Rundenzeiten des Japaners nicht mehr mitgehen, versuchte mit beinahe wahnsinnigen Linien es aber dennoch zu tun. Daher verpasste er mehr als nur einen Bremspunkt, sah Aoyama immer mehr in der Distanz verschwinden und musste sich gleichzeitig mit Barbera streiten, der zuvor artig hinter den WM-Kontrahenten gewartet hatte. Während sich Simoncelli also weiter wehren musste, stellte Aoyama an der Spitze neue Rundenrekorde auf und fuhr einem einsamen Sieg entgegen.
Der Kampf um Platz zwei wurde dann beinahe ebenso intensiv wie zuvor der Kampf um die Spitze. Barbera ritt mehrere Angriffe, konnte bis zur letzten Runde aber nichts ausrichten. Es sollte sich in der letzten Kurve entscheiden. Simoncelli versuchte Barbera auf der Bremse zu halten, verpasste dabei aber den Scheitelpunkt der Kurve. Dadurch konnte Barbera innen hinein gehen. Doch Simoncelli hatte mehr Geschwindigkeit auf die Zielgerade, weswegen er wieder mit Barbera gleichzog und sie auf der Linie gleichauf lagen. Schließlich wurde aber Barbera der zweite Rang zugesprochen - aber nur weil er die schnellere beste Rennrunde gedreht hatte, anders konnte die Rennleitung keine Entscheidung treffen.
Lüthi mit guter Leistung
Dahinter konnte sich Thomas Lüthi den vierten Rang erarbeiten, nachdem er bereits in der ersten Runde touchiert worden war und Plätze verloren hatte. Hector Faubel belegte Platz fünf, ihm folgten Ratthapark Wilairot, Alex Debon, Lukas Pesek, Alex Baldolini und Shuhei Aoyama in den Top Ten. Punkte gab es noch für Balasz Nemetz, Karel Abraham, Valentin Debise, Bastien Chesaux und Vladimir Leonov.
Endgültig vorbei sind die WM-Träume von Alvaro Bautista, der einer von vielen Sturzpiloten in Malaysia war. Der Spanier stürzte in Runde sechs, eine Runde nachdem sein Teamkollege Mike di Meglio gefallen war. Beide gaben kurz darauf an der Box auf. Ebenso erwischte es Mattia Pasini, den bereits erwähnten Cluzel, Roberto Locatelli, Shoya Tomizawa - der noch 16. wurde -, Axel Pons und Karel Abraham. Mit Defekt aufgeben mussten Raffaele de Rosa und Imre Toth.
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