"Das war definitiv nicht der Saisonabschluss, den ich mir gewünscht hätte hier in Valencia", seufzte Lukas Tulovic. Der vorerst letzte Moto2-Auftritt des Deutschen endete im Sturz nach nur fünf Runden. Der Intact-GP-Pilot hatte sich eine Alternativstrategie bei der Reifenwahl zurechtgelegt. Ob diese Aufgegangen wäre, das wird der 23-Jährige nicht mehr erfahren.

"Ich bin einen Reifenpoker eingegangen, nachdem ich mich mit der Kombination am Samstag sehr gut gefühlt habe. Leider hat sich das im Rennen nicht bestätigt, denn da hatte ich deutlich mehr mit dem Hinterreifen zu kämpfen und war auch beim Vorderreifen am Limit", berichtete der einzige Deutsche in der Motorrad-WM. Auf seinen Reifenvorteil hoffend, pushte er hart: "Ich hatte zwei Plätze verloren, war dann nur noch Achtzehnter und wollte an der Gruppe dran bleiben, weil ich meine Chance am Ende des Rennens gewittert habe. Ich dachte von dem harten Reifen am Ende zu profitieren." Es war zu viel des Guten. Nach nur fünf Runden musste 'Tulo' die Segel im Kiesbett von Valencia streichen: "Ich bin leider nicht so weit gekommen, nachdem ich mit allen Mitteln versucht hatte, an der Gruppe dran zu bleiben. Ich bin dann leider über das Vorderrad gestürzt."

Lukas Tulovic beim Valencia GP
Tulovics Reifenpoker scheiterte früh, Foto: LAT Images

Das Saisonfinale war letztlich ein Spiegelbild der Saison. Nur dreimal gelangen Punkte, ansonsten häuften sich Pleiten, Pech und Pannen. Zweimal musste der Intact-Pilot verletzungsbedingt passen und wurde durch den deutlich jüngeren Senna Agius ersetzt, der ihm den Stammplatz für 2024 streitig machte. Tulovic braucht nun einen Neuanfang: "Es ärgert mich natürlich sehr, die Saison im Kiesbett zu beenden. Mir bleibt nichts anderes übrig, als das abzuhaken und hinter mir zu lassen."

Neues Abenteuer in der MotoE

Diesen wird er in einer anderen Klasse bestreiten. Wie in Valencia offiziell bekannt wurde, wird Tulovic bei Intact GP bleiben und in der MotoE an den Start gehen. Dort war er bereits von 2020 bis 2022 am Start und feierte einen Sieg am Red-Bull-Ring. Sein Teamkollege wird eine gute Messlatte liefern. Der Spanier Hector Garzo wurde 2023 Gesamtvierter, nur zwei Punkte hinter Vizemeister Jordi Torres. Er holte einen Sieg und mehrere Podestplätze. Diese Erfolge wird nun auch Tulovic anstreben wollen. Erst einmal möchte er aber die kommenden Wochen nutzen: "Ich freue mich jetzt auf die Winterpause, den Kopf frei zu kriegen und dann greifen wir im neuen Jahr gestärkt und frisch wieder zusammen in der MotoE an."