Seit seinem Wildcard-Debüt in der 125ccm-Saison 2008 war Marcel Schrötter die große Konstante des deutschen Motorradsports in der Weltmeisterschaft. Während seine Landsmänner wie Stefan Bradl, Jonas Folger, Sandro Cortese oder Philipp Öttl kamen und gingen, war Schrötter über 15 Jahre hinweg immer Teil der Motorrad-WM. Seit 2012 stand er in der Moto2 am Start. 227 Grands Prix bestritt Schrötter in dieser Zeit, stand dabei drei Mal auf der Pole Position und fünf Mal auf dem Podium. Ein Sieg blieb ihm aber verwehrt. Nun verlässt Schrötter den GP-Paddock in Richtung Supersport-Weltmeisterschaft. Das Motorsport-Magazin traf den Bayer zum Interview und sprach über anderthalb Jahrzehnte Motorrad-Weltmeisterschaft, verpasste Chancen, neue Herausforderungen und große Ziele.

MSM: Marcel, nach 15 Jahren ist deine Karriere in der Motorrad-Weltmeisterschaft - zumindest vorläufig - zu Ende. Wie fällt dein Resümee aus?
MARCEL SCHRÖTTER: Diese 15 Jahre so kompakt zu analysieren ist schwierig. Und es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich durfte in diesem Paddock sehr viele schöne Momente erleben. Wenn man so wie ich nie ganz oben steht, ist in der öffentlichen Wahrnehmung immer sehr schnell alles ganz schlecht, aber ich habe viel erreicht. Es kann nicht jeder Weltmeister werden und es hat eben nicht zu mehr gereicht. Mir sind Podiumsplatzierungen und Pole Positions gelungen. Wenn da draußen 30 oder 40 Jungs auf eine Runde um ihr Leben fahren und du bist da manchmal der Schnellste, dann spricht das für sich, auch wenn das vielleicht nur kleine Highlights sind.

Beim Foto für den Pole-Award dufte Marcel Schrötter auch mit Marc Marquez posieren, Foto: Intact GP - F. Glänzel
Beim Foto für den Pole-Award dufte Marcel Schrötter auch mit Marc Marquez posieren, Foto: Intact GP - F. Glänzel

Du bist in der Moto2 insgesamt fünf Mal auf dem Podium gestanden und hast drei Pole Positions geholt. Für einen Grand-Prix-Sieg hat es aber nie gereicht. Chancen darauf hattest du immer wieder, etwa in diesem Jahr in Assen, als du in Führung liegend gestürzt bist. Trauerst du solchen Momenten noch nach?
Dass mir kein Grand-Prix-Sieg gelungen ist, tut rückblickend betrachtet sicher am meisten weh. Wie du sagst: Ich hatte einige Chancen, aber ich habe sie nicht genützt. Das war keine tolle Leistung von mir. Wenn ich nur kurz in der Motorrad-WM gewesen wäre, dann wäre es etwas anderes. Aber es war ja doch eine lange Zeit. Der Sieg hat einfach gefehlt und ich habe deshalb das Gefühl, dass ich hier nicht mein ganzes Potenzial gezeigt habe. Man muss aber auch sehen, wo ich hergekommen bin und was ich am Ende erreicht habe.

Was meinst du damit?
Als ich 2010 mit dem Interwetten-Team in die WM gekommen bin, hatten wir zwei Mechaniker und ein Moped. Es gab kein Data-Recording. Ich wurde einfach ins kalte Wasser geschmissen und bin auf neuen Strecken wie in Sepang fünf Sekunden hinterhergefahren. Da war meine Karriere schon fast wieder zu Ende, weil das Team finanziell nicht stark genug war. Es ging für uns nur ums sportliche Überleben.

2010 fuhr Schrötter seine erste volle Saison, Foto: Milagro
2010 fuhr Schrötter seine erste volle Saison, Foto: Milagro

Was hat dir gefehlt, um auch einmal ganz oben zu stehen?
Ich habe lange gedacht, dass ich einfach zu früh in die Moto2 gekommen bin. Vor meinem Aufstieg konnte ich in der kleinsten Klasse nicht viel Erfahrung auf konkurrenzfähigem Material sammeln, das mir regelmäßig Ergebnisse in den Top-Ten ermöglicht hätte. Davor musste ich in meiner Karriere für Siege nie kämpfen, weil ich von Natur aus schnell genug war. Ich bin mit einer ganz anderen Vorbereitung angekommen, als das bei jungen Fahrern heutzutage der Fall ist. Es kann natürlich auch an mangelnder mentaler Stärke gelegen haben, weil das im modernen Spitzensport unglaublich wichtig ist. Ich habe in diesem Bereich in den letzten fünf, sechs Jahren aber alles versucht und mit mehreren Mentalcoaches gearbeitet. Einen Unterschied habe ich da aber nie gespürt. Vielleicht hätte ich das noch intensiver verfolgen müssen, um in diesem Bereich mehr rauszuholen. Dadurch, dass ich von Kindestagen an viel allein unterwegs war, hatte ich aber immer das Gefühl, dass ich ganz gut auf mich selbst aufpassen kann. Ich habe nie jemanden neben mir gebraucht.

Nicht nur mental, sondern auch körperlich musstest du in den letzten Jahren einiges wegstecken…
Ja, ich hatte in der Moto2 immer wieder mit Armpump-Problemen zu kämpfen, die sicherlich das ein oder andere Ergebnis etwas verfälscht haben. Nach fünf bis sechs Runden konnte ich oft nicht mehr richtig aggressiv sein und pushen. So bin ich in Rennen Fünfter oder Sechster geworden, hätte aber vielleicht auch Dritter oder Zweiter werden können. In Austin hätte ich ohne Armpump vielleicht ein Rennen gewinnen können. Ich habe am rechten Arm schon drei Operationen hinter mir. Wir haben alles versucht. Ich habe viele Kilometer im Auto abgespult, um zu Spezialisten zu fahren und mich dort behandeln zu lassen. Dieses Problem hat mich viele Jahre beschäftigt. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum es für bestimmte Ergebnissen nicht gereicht hat. Aber das sind Probleme, über die du nicht jedes Wochenende reden willst, weil du Angst hast, dass dich dann irgendwann kein Team mehr haben will. Ich wollte das auch nicht als Ausrede gelten lassen, aber es hat mich schon eingeschränkt. All das zusammen hat sicherlich bewirkt, dass das ein oder andere Ergebnis schlechter ausgefallen ist. Aber ganz ehrlich: Ich suche selbst noch nach den Gründen, warum ich vor allem in der abgelaufenen Saison nicht mein volles Potenzial abrufen konnte.

In dieser Saison hattest du einige wirklich gute Rennen, dann warst du aber oft wieder völlig abgeschlagen. Früher hast du oft durch deine Konstanz überzeugt. Wie kam es dazu?
Diese Inkonstanz war schon in den letzten drei Jahren ein großes Problem. Dadurch wurde es für mich wirklich zäh. Ich war häufig ganz nah am großen Erfolg dran und dann wieder ganz weit weg. Davor war es tatsächlich immer umgekehrt. Ich war ein sehr konstanter Fahrer. Es wird aber nicht einfacher, in der Moto2 vorne mitzumischen. Die jungen Fahrer werden von Jahr zu Jahr schneller. Einzelne Sessions haben gezeigt, dass ich immer noch so schnell sein kann, wie die Youngsters. Das aber Session für Session und Wochenende für Wochenende abzurufen, ist extrem schwierig.

2022 musste Schrötter oft über seine Pace grübeln, Foto: LAT Images
2022 musste Schrötter oft über seine Pace grübeln, Foto: LAT Images

Denkst du, ein einzelnes großes Erfolgserlebnis hätte dir den nötigen Schub geben können, um wieder konstant an der Spitze mitzufahren? Ich spreche natürlich vom verpassten Sieg in Assen...
Ja, das ist gut möglich, aber es lässt sich jetzt ohnehin nicht mehr ändern. Direkt danach war es für mich extrem schwierig, weil wir so nah dran waren, es endlich zu schaffen. Wir haben so hart darauf hingearbeitet. Am Sachsenring habe ich nur knapp das Podium oder sogar den zweiten Platz verpasst. Das war sehr enttäuschend, aber ich konnte die Woche danach in Assen gleich nachlegen, habe das Rennen angeführt und mich wohl gefühlt. Dass ich es dann nicht umsetzen konnte, war sehr bitter. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich es nicht geschafft habe, eine solche Situation einmal auszunutzen. Aber da kommen wir wieder zum Punkt Armpump. Ich weiß nicht, ob ich die Pace hätte halten können. Aber selbst, wenn ich zwei bis drei Zehntel pro Runde nachlassen hätte müssen, wäre zumindest der Kampf um das Podium möglich gewesen. Es war ein harter Moment, in dem auch Tränen geflossen sind. Dennoch bin ich eigentlich nicht mit einem Gefühl der Niederlage in die Sommerpause gegangen. Ich war nah dran und war mir sicher, schon bald zuzuschlagen.

Daraus ist leider nichts geworden. Nach der Sommerpause sind dir in neun Rennen nur 35,5 Punkte gelungen.
In der zweiten Saisonhälfte wollte es nicht funktionieren. In Silverstone lief es für mich bis zu meinem Sturz zwar nicht besonders gut, aber noch nicht desaströs. Ich war dort auch in der Vergangenheit noch nie stark, also habe ich es auf die Strecke geschoben. Spielberg war auch noch im Rahmen, aber dann ging gar nichts mehr. Ich war langsam und hatte kein Vertrauen mehr zum Motorrad. Bis auf einzelne Highlights ist das bis zum Saisonende so geblieben. Das ist schwierig zu verstehen. An einem Wochenende kann das mal passieren, aber dass ich überhaupt keine Pace mehr habe und dass nicht einmal das, was ich zuvor gutgemacht hatte, funktioniert, war schon hart. Irgendwann weißt du einfach nicht mehr, was du noch machen sollst, weil nichts klappt. Wenn du an diesem Punkt bist, bist du in so einer harten Klasse schlicht und ergreifend weg.

2023 geht es für dich in der Supersport-Weltmeisterschaft weiter, wo du auf der MV Agusta F3 800 RR an den Start gehen wirst. Du hast viel über die mentale Komponente gesprochen. Denkst du, dass es in der Supersport-WM diesbezüglich vielleicht einfacher wird, weil die Aufmerksamkeit und der Druck von außen nicht so groß sind?
Ich denke, dass sich in dieser Hinsicht nicht viel ändern wird. Ich glaube, dass in meinem Fall nicht Druck das Problem war, weil ich immer dann meine besten Leistungen gezeigt habe, wenn ich Druck hatte. Jedes Jahr bin ich am Sachsenring eines meiner besten Rennen gefahren - und das nicht, weil ich die Strecke dort so gerne mag. Wenn ich vor heimischem Publikum schlecht fahre, ist die Enttäuschung noch viel größer. In den letzten Jahren habe ich es aber immer hinbekommen. Auch dann, wenn ich mich nicht wohl auf dem Motorrad gefühlt habe. Oder als Tom [Ex-Teamkollege Lüthi, Anm.] und mir 2020 mitgeteilt wurde, dass wir jetzt etwas reißen müssen, weil wir so nicht weitermachen können, war ich derjenige, der wieder gute Ergebnisse eingefahren hat. Ich konnte damit umgehen. Vielleicht liegt genau hier das Problem: Dass ich nicht immer 100 Prozent aus mir herausgeholt habe. Ich bin aber eben ein Mensch, der viel mit dem Kopf fährt. Da stehe ich mir manchmal selbst im Weg. Ich denke, dass hier das Problem liegt und nicht am Druck von außen. Druck mache ich mir eher noch selbst.

Neues Gewand für 2023: Schrötter fährt dann in der Supersport-WM für MV Agusta, Foto: MV Agusta Reparto Corse
Neues Gewand für 2023: Schrötter fährt dann in der Supersport-WM für MV Agusta, Foto: MV Agusta Reparto Corse

Dann hast du jetzt die Gelegenheit dazu, dir gleich Druck für 2023 zu machen. Mit welchen Erwartungen startest du in das Abenteuer Supersport-WM?
Ich fahre dort nicht zum Spaß, so viel steht fest. Ich will etwas zeigen und Rennen gewinnen. In den letzten Jahren ist das Niveau in der WSS deutlich gestiegen, viele ehemalige Moto2-Fahrer sind in die Klasse gekommen und haben sie aufgemischt. Trotzdem ist sie natürlich nicht auf dem Niveau der Moto2. Du bist vielleicht Zehnter oder Elfter, wenn du mal ein paar Zehntel nicht findest - und eben nicht gleich 20. Diese Positionen sind natürlich nicht mein Ziel, aber das erleichtert die Aufgabe etwas.

Inwiefern?
In der Moto2 ist die Wahrnehmung oft etwas verfälscht. Du bist eigentlich nur sechs, sieben Zehntel langsamer als die Spitze, bist dadurch 20. und denkst, dass alles scheiße ist. Diesen Fehler machen Fans und Sponsoren, aber auch wir Fahrer selbst. Das macht es so schwierig. Ich hoffe deshalb, dass es in der Supersport-WM etwas entspannter ist. Trotzdem will ich meinen Speed und meine Erfahrungen mitnehmen und hoffe, dass mir das Motorrad und die Reifen wieder mehr entgegenkommen, damit ich meinen instinktiven Fahrstil besser umsetzen kann. In der Moto2 konnte ich zuletzt einfach nicht mehr so fahren, wie ich es früher getan habe. Ich musste mich extrem anpassen und nachdenken, was ich zu tun hatte. Allein das bremst dich schon um ein paar Zehntelsekunden pro Runde ein.

Deine ehemaligen Kollegen Sandro Cortese und Dominique Aegerter haben gezeigt, was in der Supersport-WM möglich ist. Cortese wurde in seiner ersten Saison 2018 direkt Weltmeister, genauso wie Aegerter 2021. Der konnte seinen Titel in diesem Jahr sogar verteidigen. Ist der WM-Titel auch dein Ziel?
Wir haben doch gerade gesagt, dass der Druck in der Supersport-WM weniger wird, oder? [lacht] Natürlich wird jeder den WM-Titel verlangen, weil Sandro Weltmeister geworden ist und Domi Weltmeister geworden ist. Da muss ich das ja ebenfalls können. Daran glaube ich auch, aber ich muss kontrolliert und gelassen an die Sache herangehen. Ich muss mir die Zeit geben, das Motorrad und die Reifen zu verstehen. Ich darf nicht durchdrehen, wenn es im ersten Rennen nicht gleich mit dem Sieg oder dem Podium klappt, sondern es am nächsten Wochenende besser machen. Das wird das Wichtigste, gleichzeitig aber auch das Schwierigste sein. Jeder wird davon ausgehen, dass ich gleich gewinne oder auf das Podium fahre, weil alle denken, dass die Supersport-WM ja so einfach ist. Das stimmt aber nicht. Dennoch bin ich mir sicher, dass ich über das Jahr hinweg meine Stärken ausspielen und ein Wörtchen um den Titel mitreden kann. Ich möchte mich langsam herantasten. Wenn es sofort für vorne reicht, umso besser. Die Top-Fünf müssen aber natürlich das Ziel sein, das ist gar keine Frage.

Landsmann Sandro Cortese holte 2018 als Rookie gleich den Supersport-Titel, Foto: Kallio Racing
Landsmann Sandro Cortese holte 2018 als Rookie gleich den Supersport-Titel, Foto: Kallio Racing

Du hattest vor deiner Vertragsunterzeichnung für MV Agusta in der Supersport-WM auch mit einem Wechsel in die Superbike-WM geliebäugelt. Dazu ist es nicht gekommen. War das eine große Enttäuschung für dich?
Eine große Enttäuschung nicht, aber ernüchtert war ich schon. Ich hatte zwischenzeitlich sogar recht große Aussichten, auf einer Ducati zu sitzen, was momentan natürlich das absolute Top-Motorrad in der Superbike-WM ist. Und es ist ja bekannt, dass dort auch ein Kundenteam identisches Material wie das Werksteam bekommt - bis auf minimale Unterschiede vielleicht, die aber nicht viel ausmachen. Auf so ein Projekt hätte ich wirklich Lust gehabt. Generell hätte mich ein großes Motorrad gereizt. Ohne jemals darauf gesessen zu sein, glaube ich, dass die Ducati ein Motorrad ist, dass meinen bisherigen Rennmotorrädern sehr nahekommt. Das wäre eine große Chance gewesen, um von Beginn an zu zeigen, was möglich ist. Es hätte auch noch eine andere Möglichkeit gegeben, aber da habe ich von Anfang an gesehen, dass es wahrscheinlich eher in die Hose geht, als dass es mir etwas bringt. Deshalb war der Schritt in die Supersport-WM sinnvoller. Ich will zeigen, dass ich noch Motorradfahren kann, dass ich auf dem Podium stehen kann und dass ich dann dort hoffentlich meinen ersten Sieg in einer Weltmeisterschaft einfahren kann. Dies zu erleben und zu spüren, wäre extrem wichtig für mich. Das wird mir mehr bringen, als mit Ach und Krach in die Superbike-WM zu kommen, nur um dort zu sein. Später kann ich den Schritt dann hoffentlich schaffen, auch wenn wir sehen, dass der Schritt von der Supersport-WM in die Superbike-WM nicht einfach ist. Das ist aber auf jeden Fall mein Ziel. Ich werde hart daran arbeiten, 2024 in die Superbike-WM zu kommen.

Ein Wechsel auf die Ducati der Superbike-WM (hier Weltmeister Alvaro Bautista) kam nicht zu Stande, Foto: LAT Images
Ein Wechsel auf die Ducati der Superbike-WM (hier Weltmeister Alvaro Bautista) kam nicht zu Stande, Foto: LAT Images

Kannst du erklären, woran dein Wechsel in das Ducati-Projekt in der Superbike-WM gescheitert ist?
Alle Details kenne ich selbst nicht, aber ich weiß, dass das Team zu dem Zeitpunkt, als wir wegen der Supersport-WM eine Entscheidung treffen mussten, noch nicht so weit war. Sie brauchten noch Zeit. Die Verhandlungen hatten sich aber auch schon zuvor über ein paar Wochen hingezogen. Wir hatten dadurch schon eine andere gute Option in der Supersport-WM verloren. Deshalb konnten wir nicht darauf warten und hoffen, dass sie 'Ja' sagen. Es war nicht zu 100 Prozent klar, dass es dazu kommen würde. Ich bin auf der Liste weit oben gestanden, aber wir wussten auch, dass das Team finanzielle Hilfe brauchen würde. Bis auf minimale Unterstützung konnten wir ihnen das nicht bieten. Deswegen war die Gefahr zu groß, dass es eventuell doch nicht klappt. Sie haben bis heute noch keinen offiziellen Fahrer für nächstes Jahr, weshalb ich glaube, dass unsere Entscheidung genau richtig war. Ich hätte mich sehr auf dieses Projekt gefreut, aber ich freue mich jetzt auch auf dieses Projekt in der Supersport-WM und mit MV Agusta auf eine sehr besondere Marke. Ich denke, es wird etwas ganz Besonderes sein, wenn ich mit dieser Marke oben auf dem Podium stehe. Ich würde mich freuen, wenn wir daraus eine Erfolgsgeschichte machen können.

Du konntest im November auf Phillip Island mit einer Wildcard bereits dein Debüt in der Supersport-WM geben, bevor du dort im Februar in deine erste volle Saison startest. Im ersten Rennen bist du gestürzt, im zweiten Lauf konntest du den siebten Rang einfahren. Wie wichtig war diese erste Standortbestimmung für dich?
Ich bin froh, dass ich zeigen konnte, dass ich immer noch schnell bin. Ich denke, dass ich mich mit null Erfahrung an meinem ersten Rennwochenende in dieser Meisterschaft gut verkauft habe. Aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen war es kein Zuckerschlecken. Am Ende hatte ich zwei Freie Trainings, ein paar Runden in der Superpole und das war es dann auch schon an Vorbereitung. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf mehr. Ich freue mich auf neue Strukturen, neue Leute, neue Rennformate und neue Rennstrecken. Dieser erste Eindruck war ein wertvoller Teil der Vorbereitung auf die nächste Saison.

Für diese wünschen wir dir viel Erfolg, Marcel! Danke für das Gespräch.
Vielen Dank!

Dieses Interview mit Marcel Schrötter erschien erstmals in Ausgabe 88 unseres Print-Magazins. Dort blicken wir natürlich nicht nur auf die deutschen Motorradhelden, sondern auch auf die Formel 1, DTM & Co. Auf den Geschmack gekommen? Das Motorsport-Magazin könnt ihr seit neuestem nicht nur abonnieren, sondern auch an eure motorsportbegeisterten Liebsten verschenken.