Nach der Sommerpause läuft es nicht mehr Rund bei Moto2-Veteran Marcel Schrötter. Neben dem Aus beim Intact-GP-Team folgte auch das Ende der Reihe von Spitzenresultaten des Bayern. Nur in Österreich schaffte er es als Achter unter die ersten Zehn. In Aragon war sein Rennen bereits nach zwei Kurven beendet.

Misano-Sieger Alonso Lopez kam zu Sturz und löste dadurch seine Kettenreaktion aus, der Schrötter zum Opfer fiel. Der Deutsche beschrieb die Situation aus seiner Sicht: "Mein Start war leider nicht optimal, also war ich nicht in der Angriffsposition, die ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Trotzdem war es einfach nur eine blöde Kettenreaktion. Vorne ist etwas passiert, da gab es einen Sturz. Jeder versucht dann irgendwie auszuweichen und das in einer Beschleunigungsphase zwischen zwei Kurven, in der man komplett Vollgas gibt. Dann fängst du zum Bremsen an, aber wenn du da hinten bist, dann siehts du diese Situation gar nicht schnell genug. Wenn man direkt hinter jemandem ist, schon überholen will, und auf einmal fängt er zu Bremsen an, dann hast du ein Problem."

Schrötter machte für seinen Auffahrunfall nicht die Konkurrenz, sondern vielmehr seine eigene Startposition verantwortlich. Von Platz 22 startend hatte er in Aragon nicht mehr so viel Glück, wie in der bisherigen Saison: "Das sind die gefährlichen Dinge, die schnell passieren können, wenn man so weit hinten drinhängt. Ich war dieses Jahr schon ein paar Mal in einer ähnlichen Situation, aber es ist immer gutgegangen. Ich hatte auch immer wieder erwähnt, dass es nicht immer gutgehen muss. Dennoch hatten wir das bis jetzt gut hingebracht."

Bitter: Schrötter kann Fortschritt aus dem Warm Up nicht zeigen

Besonders bitter war der Ausfall, da im Warm Up zuvor endlich ein Durchbruch in Sachen Pace gelungen war: "Das war schade, weil wir in der Früh wirklich einen Schritt gemacht hatten. Das war das erste Mal, wo wir wieder in einem Rahmen performt haben, der in Ordnung war. Wir sind nicht mit einem neuen Reifen gefahren, was sicher viele gemacht haben, und waren trotzdem um einiges näher dran, wie das ganze Wochenende zuvor. Ich hatte mich sofort wohlgefühlt und hatte in der Früh das erste Mal auch wieder das Gefühl: Ja, so fährt man Motorrad! Deswegen war ich total motiviert, denn von so einer Position startend, hat man sowieso nichts mehr zu verlieren."

Mental stellte der 22te Startplatz deswegen kein Problem dar, ganz im Gegenteil: "Das hört sich blöd an, aber oft sind das die leichteren Rennen. Man kann dann einfach alles reinlegen und eigentlich nur gewinnen. Dieses Gefühl hatte ich heute, dass uns eigentlich nur ein gutes Rennen gelingen kann. Das war dann aber leider ganz schnell vorbei. Das passiert einfach einmal in solchen Positionen."

Taifunwarnung: Schrötter hofft auf Japan-Start

Auf seiner Abschiedstour will Schrötter den Negativtrend der letzten Wochen unbedingt beenden. Das nächste Rennen in Motegi käme da gerade recht: "Ich hoffe, dass wir den Schritt und das Gefühl mitnehmen können. Ich hoffe wir werden wirklich in Japan fahren. Ich habe schon gehört, dass die Überlegung besteht, dass es nicht stattfindet." Das Rennen im Land der aufgehenden Sonne fiel in den letzten zwei Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer. 2022 ist es jedoch das Wetter, das für Unsicherheit sorgt. Es gibt Warnungen vor einem schweren Taifun, der über die Insel hinwegfegen wird. "Ich hoffe, dass es stattfindet, denn ich will jedes Rennen nutzen. Es geht darum die Saison gut zu beenden und nicht so, wie es gerade läuft", äußerte Schrötter seinen Wunsch an den Wettergott.