Dynavolt Intact GP verpasste am Sonntag in Valencia nur knapp den ersten WM-Titel der Geschichte. In der Team-Wertung fehlten auf Gesamtsieger Pons Racing (mit Lorenzo Baldassarri und Augusto Fernandez) am Ende lediglich fünf Punkte.

Diese fünf Punkte hätten am Sonntag sowohl Tom Lüthi, als auch Marcel Schrötter einfahren können. Bis kurz vor Schluss lag Dynavolt Intact GP dank beider Piloten noch auf WM-Kurs. Doch in der vorletzten Runde verlor Lüthi seine Führung (und damit fünf Punkte) an den späteren Sieger Brad Binder.

Marcel Schrötter verlor die notwendigen Punkte ebenfalls in der vorletzten Runde: Auf Platz elf liegend (bringt fünf Punkte), wurde er im Positionskampf aufgerieben und fiel aus den Punkterängen. P16 bedeutete für den Deutschen das schlechteste Ergebnis der gesamten Saison. Schrötter war entsprechend betrübt.

"Mir fehlen momentan ein bisschen die Worte. Ich bin mega-enttäuscht und mir tut es sehr leid fürs Team", sagte er nach dem Rennen. "Ich habe das Gefühl, alle enttäuscht zu haben. Und bei einem Rennen, wo noch alles drin war und es bis zwei Runden vor Schluss auch noch alles funktioniert hätte, wieder Probleme zu bekommen, war sehr enttäuschend. Pasini hat ein sehr blödes Überholmanöver gestartet, weswegen ich weit gehen musste. Ich wollte einfach nur nach vorn fahren und habe mich nicht so sehr verteidigt."

Teamchef bleibt gelassen

Teamchef Jürgen Lingg sah die vergebene Titelchance etwas gelassener: "Wir hatten eine super Saison und das Team hat wirklich einen großartigen Job gemacht. Tom hat wirklich alles probiert und hatte wieder ein starkes Rennen. Marcel hat es eben probiert, um weiter nach vorn zu kommen. Dabei ist ihm ein Fehler passiert, aber dafür kann man ihm keine Vorwürfe machen. Er hat auch dazu beigetragen, dass wir in der Teamwertung so weit vorn sind. Wir brauchen da jetzt nicht traurig sein, sondern sollten uns freuen, denn das war einfach gut."

"Wir haben einfach nach der Sommerpause zu viele Punkte verschenkt", analysierte Lingg trocken. Tatsächlich stand Dynavolt Intact GP von Brünn bis Buriram sechsmal in Folge nicht auf dem Podest, zudem verpasste Schrötter verletzungsbedingt zwei Rennen in diesem Zeitraum. Auch das könnte in der Endabrechnung den entscheidenden Nachteil gebracht haben.

Viel Zeit für die Trauerbewältigung über den vergebenen Titel hat der deutsche Rennstall ohnehin nicht: Am 20./21. November steht in Jerez bereits der erste Test für die kommende Saison auf dem Programm. Eine Woche später steht am 29. November ab 19.00 Uhr die Saisonabschluss-Party in Memmingen auf dem Programm. Das Event wird auf dem Youtube-Kanal des Teams livegestreamt.