Jochen Kiefer kämpft aktuell um den Verbleib seines Rennstalls in der Motorrad-WM und blickt mit Kiefer Racing in eine ungewisse Zukunft. Denn das Team unterhält Nachwuchsmannschaften in diversen Serien, deren Weiterführung nun aber auch am seidenen Faden hängen könnten.

Kiefer Racing steht vor dem WM-Aus - Wie kam es dazu? (12:20 Min.)

"Vielleicht machen wir auch wirklich den ganzen Laden dicht, ich weiß es noch nicht genau", lautete ein verzweifeltes Statement von Kiefer bei ServusTV während der Live-Übertragung des Moto2-Qualifyings. Im nächsten Satz ruderte der erfahrene Teamchef aber schon wieder zurück: "Auf jeden Fall wollen wir etwas mit Lukas (Tulovic) machen, ihn national oder in die EM reinstecken."

Der 19-Jährige fährt 2019 seine erste volle WM-Saison und wäre auch für die kommenden beiden Jahre bei Kiefer Racing gesetzt gewesen. Daraus wird nun aber vielleicht nichts mehr, weil das Team wohl seinen Startplatz verliert. Tulovic droht damit wieder ein Wechsel zurück in die Moto2-EM in Spanien, wo er bereits in den vergangenen beiden Jahren unterwegs war.

Zukunft völlig offen

Wie es mit den weiteren Nachwuchs-Teams von Kiefer Racing weitergeht, ist unklar. Im neu geschaffenen Northern Talent Cup wollte Jochen Kiefer eigentlich bis zu vier Motorräder an den Start bringen. Ob es dazu kommen wird, ist aufgrund der aktuellen Lage unklar.

Kiefer Racing steht in der Tradition, stets deutsche Talente in der Motorrad-WM gefördert und vielen ihr Debüt ermöglicht zu haben: So etwa Sandro Cortese. Mit Stefan Bradl und Danny Kent feierte die Truppe zwei WM-Titel.

"Mein Bruder Stefan und ich waren immer der Meinung, dass wir als deutsches Team eine Verantwortung haben. Wenn wir schon in der Weltmeisterschaft sind, dann müssen wir auch etwas mit deutschen Fahrern machen", führte Kiefer im TV-Interview aus.