Marcel Schrötter steht beim Moto2-Rennen in Mugello auf der Pole Position. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison eroberte der Deutsche die schnellste Zeit in einem Qualifying. Doch im Gegensatz zu seinen Pole Positions in Katar und Austin war Schrötter von seiner Bestzeit in Mugello überrascht.

"Als ich die letzten Male Pole Position hatte, war ich immer von Freitag an in allen Trainings ganz vorne dabei. Hier bin ich in keiner Session unter den schnellsten drei Fahrern gewesen", sagte Schrötter am Samstag. "Klar versuche ich immer eine brutale Runde zu fahren und in die erste Reihe zu kommen, aber das war jetzt schon überraschend."

Attacke in letzter Sekunde

Für seine Pole-Runde ließ sich Schrötter viel Zeit, denn erst auf seiner allerletzten Runde löste er seinen Teamkollegen Tom Lüthi an der Spitze des Klassements ab. In 1:51,129 Minuten fuhrt er dabei sogar die schnellste je auf einem Moto2-Bike in Mugello gefahrene Rundenzeit.

Dabei ist Schrötter nach seiner Fußverletzung immer noch nicht voll fit, wie er am Samstag erklärte auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärte: "Am Freitag bin ich im ersten Training ohne Schmerzmittel gefahren, aber man bemerkt die Folgen der Verletzung noch und das ist einfach eine permanente Ablenkung."

Seit dem zweiten Moto2-Training sind leichte Schmerzmittel daher wieder mit an Bord. "Die Zehen sind noch sehr unbeweglich, daher sieht das Ganze beim Gehen wohl schlimmer aus. Aber ich muss ja kein Sprinter mehr werden", scherzte Schrötter. Trotz der Pole Position gab er sich für den Renn-Sonntag noch verhalten.

Schrötter und Lüthi zuletzt mit Problemen

Denn nach einem starken Saisonstart von beiden Piloten des Dynavolt Intact GP Teams gab es zuletzt in Jerez und Le Mans sowohl für Lüthi, als auch Schrötter einen Dämpfer. Denn beide kamen mit der neuen Reifenmischung von Dunlop, welche die Briten für die Europarennen gebracht hatten, nicht optimal über die volle Renndistanz. Dieses Risiko besteht auch in Mugello.

"Wir konnten nach Le Mans testen, aber es gibt noch viele Fragezeichen", führte Schrötter aus. "Deswegen war meine Runde heute ja so überraschend. Die große Frage ist, was im Rennen nach den ersten zwei bis drei Runden passiert, denn ich habe schon bemerkt, dass wir dann erneut Probleme bekommen könnten."

Allerdings hegt Schrötter die Hoffnung, dass in Mugello bei einem Hitzerennen alle Schwierigkeiten mit ihren Reifen bekommen. Am Samstag war die Moto2 bei einer Asphalttemperatur von 46 Grad unterwegs und am Sonntag soll es noch heißer werden. Das Moto2-Rennen startet um 12.20 Uhr. Marcel Schrötter geht unmittelbar vor seinem Teamkollegen Tom Lüthi von Pole Position ins Rennen.