Endlich gute Neuigkeiten von Jonas Folger! Völlig überraschend ist er am Mittwoch und Donnerstag im Motorland Aragon in den Sattel einer Rennmaschine zurückgekehrt. Kalex testet dort in dieser Woche einen ersten Prototypen für die Saison 2019, in dem der ab dem kommenden Jahr neue Triumph-Dreizylinder mit 765ccm arbeitet. Dieses Triebwerk wird den aktuell verwendeten 600ccm-Honda-Vierzylinder ersetzen.

Zuletzt sorgte die Tatsache, dass Folger bei seinem Ausstatter eine neue Lederkombi bestellt hatte, für wilde Spekulationen. Ein Comeback mit MV Agusta und Forward Racing in der Moto2 wurde etwa in den Raum geworfen. Nun ist klar, dass Folger diese Lederkombi für seinen Test in Aragon benötigte.

Die ersten Runden am Mittwoch drehte Folger auf einer Kalex mit Honda Motor, um sich mit einem einigermaßen bekannten Motorrad wieder einzugewöhnen. Am Donnerstag wechselte er dann auf die Maschine mit Triumph-Triebwerk. "Jonas und ich wollten einfach sehen, ob er wieder Spaß am Motorradfahren hat", erklärte Kalex-Chef Alex Baumgärtel gegenüber 'Autosport'. "Ich würde sagen, er hatte ein Lächeln im Gesicht und hat es genossen."

Folger hat eine langjährige Verbindung zur Kalex-Truppe. In der Moto3 siegte er 2012 auf einer Kalex-KTM und alle drei Moto2-Siege Folgers kamen in den Jahren 2015 und 2016 ebenfalls auf Maschinen aus Bobingen.

Für Folger ist der Kalex-Test die ideale Gelegenheit, um sich wieder in die Notizbücher der Teamchefs zu fahren. Das MotoGP-Starterfeld für 2019 ist mit 18 offiziell verpflichteten Fahrern und zwei weiteren Piloten, bei denen eine Vertragsverlängerung nur noch Formsache scheint, so gut wie voll. In der Moto2 sind aber noch kaum Deals besiegelt, jede Menge konkurrenzfähige Motorräder stehen zur Verfügung. "Über seine Ziele haben wir noch nicht gesprochen. Ich denke er sollte das alles jetzt einmal verarbeiten und dann weitersehen", glaubt Baumgärtel.

Bis 2016 durfte Folger in der Moto2 jubeln, Foto: Tobias Linke
Bis 2016 durfte Folger in der Moto2 jubeln, Foto: Tobias Linke

Krankheit bremst Jonas Folger

Jonas Folgers Karriere hatte im Vorjahr einen schweren Dämpfer erlitten. Nach tollen Leistungen in der ersten Saisonhälfte mit Platz zwei am Sachsenring als großen Höhepunkt, schlitterte er in weiterer Folge in eine kleine Krise. Wie sich später herausstellen sollte, machten ihm körperliche Probleme zu schaffen. Folger leidet am Gilbert-Syndrom, das den Abbau von Giftstoffen im Körper erschwert. Deshalb musste er die letzten vier Saisonrennen 2017 auslassen, zog sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück, sagte für 2018 ab und saß seither auf keiner Rennmaschine mehr - bis zum Mittwoch in Aragon.