2019 erwartet die Moto2-WM die erste große Regelrevolution seit Einführung der Klasse zur Saison 2010. Mit Triumph konnte ein neuer Einheits-Motorenlieferant gewonnen werden, Honda verabschiedet sich dagegen nach neun Jahren aus der 600er-Klasse. Fortan werden die Motorräder der mittleren Kategorie mit 765er-Dreizylinder-Motoren bestückt. Daraus ergibt sich ein völlig anderes Fahrverhalten, auf das sich die verschiedenen Chassis-Hersteller einstellen müssen. So auch Kalex Engineering.

Das Unternehmen aus der Nähe von Augsburg ist mit seiner Entwicklung schon sehr weit vorangeschritten. So weit, dass man in dieser Woche als erster Chassis-Hersteller schon zu Testfahrten auf die Strecke gehen konnte. Als Teststrecke hatte man für das Rollout der neuen Kalex-Triumph den Circuit Ricardo Tormo bei Valencia auserkoren. Dort machte sich die Kalex-Delegation zusammen mit Testfahrer Jesko Raffin an die Arbeit.

Ursprünglich waren die Testfahrten angesetzt für den 26. bis 28. Februar, also von Montag bis zum heutigen Mittwoch. Doch auch das Kalex-Testteam wurde vom Kälteeinbruch in Europa im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt. Letztlich konnte Testpilot Raffin nur am Montag ausrücken. Starker Dauerregen und Temperaturen im einstelligen Bereich zwangen die Kalex-Bosse letztlich dazu, den Rollout schon nach einem Tag zu beenden.

Rollout: Kalex-Chef lobt Arbeit mit Chassis und Triumph-Motor

Jesko Raffin und die Kalex wussten zu überzeugen, Foto: Kalex
Jesko Raffin und die Kalex wussten zu überzeugen, Foto: Kalex

Mit der getanen Arbeit am einzigen Testtag ist man dennoch mehr als zufrieden. "Wir sind mit unserem ersten Rollout mit dem 2019er Bike überglücklich. Es war sozusagen ein "Zero Problem"-Rollout. Zudem hatten wir am Montag mit dem Wetter Glück, die Bedingungen waren tagsüber sehr gut. Leider fielen die beiden restlichen Tage sprichwörtlich ins Wasser. Abgesehen davon hat Jesko Raffin einen super Job gemacht. Er leistete sich keinen Fehler und überzeugte ausserdem mit enorm wertvollen Aussagen", lobte Kalex-CEO und Chef-Designer Alex Baumgärtel die Arbeit des Schweizers.

"Es wäre natürlich enorm hilfreich gewesen, mehr Runden und Kilometer zu sammeln, doch für den Anfang war es ein sehr erfreulicher Auftakt unseres Testprogramms mit diesem Motorrad. Wir haben bereits einen Stand erreicht, den wir erst für das zweite oder dritte Rollout mit Standardkomponenten erwartet hätten. Das Gefühl des Fahrers für das Chassis war auf Anhieb gut", so Baumgärtel weiter.

Die Moto2 steigt ab der Saison 2019 um von Honda- auf Triumph-Motoren, das wurde Anfang Juni 2017 bekannt. Seitdem hat Triumph ein strenges Testprogramm durchgezogen, war mit Julian Simon und einem eigenen Testträger schon mehrfach im Motorland Aragon unterwegs. Kalex ist nun der erste Hersteller, der den neuen Dreizylinder-Motor für die mittlere Klasse der Motorrad-WM auf der Strecke testen konnte.