Das Duell Sam Lowes gegen Johann Zarco setzte sich auch in Katar im ersten Freien Training der Moto2 nahtlos fort. Die beiden Dominatoren der Wintertestfahrten scheinen momentan in einer eigenen Liga unterwegs zu sein und ließen unter dem Flutlicht in Losail mächtig die Muskeln spielen. Lowes setzte auf seiner letzten fliegenden Runde gar den Rundenrekord (1:59.717) für den Losail International Circuit.

Die Platzierungen: Johann Zarco und Sam Lowes dominierten nicht nur die Wintertestfahrten, sondern lagen auch in FP1 der Moto2 in Katar nach einer Viertelstunde genau gleichauf an der Spitze. Mit einer Zeit von 2:00.612 hielten beide bis in die finalen sechs Minuten der Session den Platz an der Sonne. Dann legte Zarco jedoch noch einmal mächtig nach und brannte mit einer 2:00.339 die mit Abstand schnellste Runde in den Asphalt. Das letzte Lachen verblieb jedoch auf der Seite von Lowes, der auf der weicheren Reifenmischung eine 1:59.717 aufs Zeitentableau zauberte.

Platz drei hinter dem Top-Duo sicherte sich Weltmeister Tito Rabat mit einer persönlichen Bestzeit von 2:00.780 Minuten. Mit Tom Lüthi (2:01.304) und Jonas Folger (2:01.414) platzierten sich auch zwei deutschsprachige Piloten in den Top-5. Direkt dahinter folgte mit Sandro Cortese (2:01.644) gleich der nächste Deutsche. Franco Morbidelli (+1,928), Anthony West (+1,934), Alex Rins (+1,958) und Julian Simon (1,968) komplettierten die Top-10, wiesen jedoch bereits einen deutlichen Rückstand zur Spitze auf.

Randy Krummenacher (15.), Marcel Schrötter (17.), Dominique Aegerter (23.) und Florian Alt (26.) zeigten sich noch mit mächtig Aufholbedarf.

Die Zwischenfälle: Bereits nach knapp zehn Minuten kehrte Alex Marquez zurück an die Box, mutmaßlich mit einem technischen Problem am Marc-VDS-Bike. Nach wenigen Minuten nahm der amtierende Moto3-Weltmeister die Session und seine Arbeit jedoch wieder auf. Auch Ricard Cardus fiel während FP1 einem kleinen technischen Defekt zum Opfer, den seine Tech3-Crew jedoch ebenso wie die Konkurrenz von Marc VDS binnen weniger Minuten beheben konnte.

Der Schweizer Robin Muhlhauser erlitt Probleme mit dem Kabelwerk im Innenleben seiner Rennmaschine und verpasste trotz fieberhafter Arbeit seines Teams die komplette Session. Luis Salom stürzte knapp zehn Minuten vor dem Ende von FP1, rutschte in einer Linkskurve (T10) über das Vorderrad weg. Zuvor hatte Salom Ewigkeiten mit technischen Problemen in der Box des Pons-Teams verharrt, setzte letztlich keine gezeitete Runde.

Das Wetter: Dunkler aber wolkenloser Himmel erwartete die Moto2-Piloten zur ersten Session der Saison 2015. Bei 25 Grad in der Luft und knapp 30 Grad Asphalt-Temperatur bot der Losail National Circuit für das erste Freie Training beste Bedingungen. Ein leichter Wind von 8 Stundenkilometern wehte über dem Areal, war für die Piloten jedoch lediglich als Sandtransporteur von negativer Bedeutung. Das große Feld von 28 Piloten profitierte allerdings massiv von der Ideallinie, die das große Feld der Moto3 zuvor bereits frei gefahren hatte.

Die Analyse:Sam Lowes und Johann Zarco bestätigten direkt in FP1 in Katar ihre Ausnahmeform der Moto2-Wintertestfahrten. Beide dürfen getrost bereits jetzt zu den Favoriten des Wochenendes gezählt werden. Weltmeister Rabat zeigte sich als Dritter ebenfalls stark und spulte in gewohnter Manier die meisten Runden ab. Auch er dürfte im Rennen eine große Rolle spielen. Die deutschsprachigen Piloten erlebten geteilte Schicksale. Während Lüthi, Folger und Cortese überzeugten, enttäuschte Aegerter auf ganzer Linie. Bereits jetzt scheint klar, dass es für ihn mit einem Top-Ergebnis in Katar wohl eng wird.