Nicht die Abstimmung seiner Suter MMX2, sondern schwere Reifenprobleme, die auch eine Reihe anderer Moto2-Piloten hatten, waren schuld an dem vergleichsweise diskreten Auftritt von Tom Lüthi. Am Vormittag war er mit seiner Zeit von 1:34.010 Minuten als Siebter noch gut dabei gewesen. Doch mit einem anderen, sehr früh verschleißenden Reifentyp kam er nach einer Änderung an der Vorauswahl von Hersteller Dunlop am Nachmittag nicht mehr an seine bisherige Bestzeit heran und fiel in der Wertung um Plätze zurück.

"Es sind mächtig große Probleme, die wir da haben, und zwar so ziemlich alle oder zumindest sehr viele der Fahrer. Uns hat es natürlich auch erwischt. Es zerfrisst die ganzen Reifen, sie halten überhaupt nicht. Nach sieben, acht Runden ist Feierabend und wirklich kein Gummi mehr drauf. Bei anderen Fahrern hat es ganze Stücke herausgerissen. Bei mir zwar nicht, aber mit dem Mangel an Grip kommen natürlich auch andere Probleme – Pumpen am Hinterrad, Lenkerschlagen, das Motorrad wird nach ein paar Runden eigentlich unfahrbar. Deshalb kam es nach dem Training zu einem Meeting zwischen der Rennleitung und Dunlop, wo das weitere Vorgehen besprochen wurde. Heute früh wurde die Zuteilung der beiden Hinterreifen geändert, einer wurde zurückgeholt und gegen einen andern ausgetauscht. Ich war überrascht, denn ich bin das ganze Training heute Morgen mit dem einen, später ausgetauschten Reifen gefahren und hatte kaum Probleme. Heute Nachmittag mit den anderen Reifen hatte ich jedoch keine Chance. Ich weiß nicht, was für morgen beschlossen wird, wenn aus Haltbarkeitsgründen zum Beispiel das Rennen gekürzt wird, dann müssen wir das Motorrad eben auf diese Reifen abstimmen. Doch so, wie das Motorrad jetzt dasteht, passt überhaupt nichts zusammen. Weil der Reifen nicht hält, passt die Abstimmung nicht, das Ding will mich permanent abwerfen. Jetzt warten wir ab, was entschieden wird. So jedenfalls ist es saugefährlich. Dass ganze Stücke wegfliegen, darf nicht passieren", machte der Schweizer seinem Frust Luft.

Der 27-Jährige wollte trotz der Reifenprobleme aber nicht sein Ziel aus den Augen verlieren: "Ich möchte natürlich gerne den Schwung von Malaysia hierher mitnehmen. Ich war dort immer auf Platz zwei und bin dann immer näher an Rabat herangekommen. Das hat jetzt heute aus besagten Gründen nicht geklappt, ich bin eindeutig zu weit weg, will aber auf jeden Fall wieder näher herankommen und versuchen, am Sonntag in der Spitzengruppe mitzufahren. Von den Reifen abgesehen war es heute auch ein Kampf mit dem Wind. Es blies mit 30 km/h, und das merkt man schon, wenn man mit über 200 km/h in das Eck einbiegt. Sonst ist die Strecke schön, auch der neue Asphalt, mit dem viel von den früheren Bodenwellen weggebügelt wurde."