Es war das Saisonfinale 2006, als Alex de Angelis im 250cc-Rennen in Valencia seinen ersten und bisher einzigen Sieg in der Motorrad-WM feiern konnte. Knapp vier Jahre später hat er es wieder geschafft, wobei der zweite Erfolg für ihn fast emotionaler war als der erste, denn der San Marinese hat nicht gerade eine einfache Zeit hinter sich. "Ich bin sehr glücklich über diesen zweiten Sieg, denn der kommt nach einer schweren Zeit für mich. Ich möchte dieses Rennen Shoya Tomizawa widmen", sagte De Angelis. Er war dieses Jahr in Misano in den Sturz involviert gewesen, bei dem Shoya Tomizawa tödlich verletzt wurde.

Das Rennen selbst hatte De Angelis recht unterhaltsam gefunden, wobei er in den ersten zehn Runden zu kämpfen hatte, weil sein harter Hinterreifen etwas zu hart war. "Am Ende sah ich aber, dass die Anderen mehr Probleme hatten, die Situation hatte sich also gedreht und ich wollte einfach nur noch pushen. Ich habe nicht mehr nach hinten geschaut, es lief einfach perfekt. Ich legte sechs sehr schnelle Runden hin, das lief echt rund. Die Maschine war gut, das Team hat stark gearbeitet, ich bin sehr glücklich", erzählte De Angelis.

Redding bekam nichts mit

Am knappsten geschlagen geben musste sich dem San Marinesen am Ende Scott Redding, doch der Brite war nicht verärgert, sondern betonte, das Rennen genossen zu haben. Eigentlich war es für ihn aber mehr als nur Genuss. "Es war so aufregend, ich kriegte gar nicht mit, was eigentlich abging. Sogar auf dem Podest war mir nicht klar, was los war, ich war einfach so aufgedreht", sagte er. Der Kampf gegen De Angelis und auch Andrea Iannone hatte ihm Spaß gemacht, auch wenn er am Anfang in Kurve neun fast die Maschine weggeschmissen hätte. "Es war wirklich ein guter Kampf da draußen. Das Team hat mir eine gute Maschine hingestellt, wie jedes Wochenende. Wir werden immer stärker und genau so wollten wir das auch."

Nicht ganz so stark, wie er das sein wollte, war Andrea Iannone. Er hatte durchaus auf den Sieg gehofft, musste aber mit Platz drei Vorlieb nehmen, wobei er schon früh merkte, dass es hart werden könnte, ganz vorne anzukommen. "Den Start habe ich gut erwischt, ich habe aber schnell gesehen, dass Scott gut unterwegs war und er schneller durch die langsamen Kurven kam. Deswegen hatte ich es schon schwer, aber Alex war dort auch schneller als ich. Ich wollte schnell wieder nach vorne kommen, machte aber einen Fehler und dadurch war ich am Ende der Gruppe", meinte der Italiener. Kurz nach der Rennhälfte ließen bei ihm dann noch dazu die Reifen nach, weswegen er noch schwerer mithalten konnte und nur noch Platz drei drin war. "Es ist ein weiteres Podest, damit bin ich zufrieden. In den letzten Rennen will ich aber wieder gewinnen, dafür müssen wir noch was finden."