Vieles war anders am Freitagmorgen im Motorland Aragon. Zunächst einmal die Tatsache, dass überhaupt schon am Freitagmorgen gefahren wurde, nachdem sich die Verantwortlichen entschieden hatten, wieder einmal drei Trainings und ein Qualifying an einem Rennwochenende zu probieren. Dann hatte sich auch noch der Ablauf der Klassen verändert, denn es begann die Moto2 statt der 125cc-Klasse, damit die MotoGP schon einmal wusste, wie sich die Grip-Verhältnisse gestalten werden, wenn sie am Sonntag nach der Moto2 ihr Rennen bestreitet.

Für die Moto2-Fahrer war lediglich neu, dass sie eben früher aufstehen mussten und Andrea Iannone bewies sich dabei als kein Morgenmuffel. Der Italiener setzte in 1:56.223 die erste Bestzeit der WM-Klassen im Motorland Aragon und konnte damit Julian Simon um sechs Hundertstelsekunden auf Rang zwei verweisen. Der dritte Rang ging an Claudio Corti, der exakt zwei Zehntelsekunden auf Iannone verloren hatte.

Die größte Überraschung der Session war Wildcard-Fahrer Kev Coghlan, der sich auf den vierten Rang schieben und damit sogar vor WM-Leader Toni Elias behaupten konnte. Der Spanier hatte Platz fünf eingefahren. Der Schweizer Thomas Lüthi erreichte hinter Gabor Talmacsi, Sergio Gadea und dem statt Lukas Pesek bei Matteoni fahrenden Santiago Hernandez Platz neun. Kurz vor Trainingsende hatte Lüthi allerdings eine kleine Schrecksekunde, als sich am Heck seiner Maschine irgendetwas ablöste. Die Mechaniker an der Box sprachen vom Heckflügel, mussten dabei allerdings zunächst auf die Monitore vertrauen.

Dominique Aegerter zeigte als 14., wie eng es auch in Aragon in der Moto2 zugeht. Dem Schweizer fehlten lediglich 1,157 Sekunden auf die Bestzeit. Stefan Bradl kam noch nicht ganz so gut zurecht. Der Kiefer-Racing-Pilot landete mit 2,3 Sekunden Rückstand auf dem 26. Rang. Von Stürzen blieb er aber verschont, die hatten Kenny Noyes und Ratthapark Wilairot ereilt, beide schienen sich dabei aber nicht weiter verletzt zu haben. Noyes konnte aufgrund seines Hinfallers allerdings keine gezeitete Runde fahren, da seine Maschine kaputt war. Wilairot kam noch auf den 15. Platz.