Es war ein chaotisches Moto2-Rennen in Barcelona und bevor Yuki Takahashi den ersten Moto2-Sieg für sich und die Tech-3-Mannschaft sowie Thomas Lüthi und Julian Simon die Podestplätze feiern konnten, war viel passiert. Auf der Strecke war in den 23 Runden einiges los, denn Andrea Iannone war lange auf dem Weg Richtung Sieg unterwegs, hatte aber nach einem Massensturz in der ersten Kurve Yuki Takahashi in der Runde darauf bei gelb überholt und hatte daher zunächst die Anordnung, seinen Platz wieder zurückzugehen.

Als die kam, lag Iannone bereits klar in Führung und seine Crew konnte ihm über die Boxentafel nicht verständlich machen, dass er einen Platz aufzugeben hatte. Daher kam es, wie es kommen musste: der Italiener erhielt eine Durchfahrtsstrafe und trat diese Ende der 16. Runde an. Danach befand er sich auf dem 17. Rang, während vorne plötzlich Takahashi alleine in Führung lag und dahinter Lüthi mit Simon um Platz zwei stritt.

Die Opfer des ersten Sturzes

Der Sturz in der ersten Kurve hatte einige prominente Opfer gehabt, so waren Mike di Meglio, Alex Debon, Alex Baldolini, Sergio Gadea, Roberto Rolfo, Shoya Tomizawa, Hector Faubel und auch Dominique Aegerter darin involviert. Einige davon konnten weiterfahren, darunter auch Aegerter, der aber später an die Box kommen musste. Tomizawa musste in Runde sechs abstellen. Debon schien sich beim Sturz direkt schwerer verletzt zu haben.

Glimpflich ging ein Sturz von Niccolo Canepa in Runde fünf aus, bei dem die Maschine des Italieners sogar Feuer fing. Canepa befand sich zum Zeitpunkt der Brand-Entwicklung nicht in der Nähe des Motorrades, kam also ungeschoren davon. Abgesehen von solchen eher unschönen Szenen bot der Kampf um Platz zwei gute Unterhaltung, da Lüthi und Simon sich bis zum Schluss beharkten. Der erst vor einer Woche am Schlüsselbein operierte Lüthi zeigte dabei aber keine Anzeichen von Rekonvaleszenz, sondern ließ seinem spanischen Kontrahenten in der letzten Runde gar keine Chance, womit er Platz zwei sicherte.

Abraham feiert, Morales leidet

Dahinter gab es für Karel Abraham etwas zu feiern, denn der Tscheche sicherte sich im Kampf gegen Toni Elias und Simone Corsi den vierten Platz und damit sein bestes GP-Ergebnis. Elias errang noch Platz fünf. Ganz schlimm endete der Kampf zwischen Kenny Noyes und Carmelo Morales um Platz sieben, denn Morales berührte kurz vor der Ziellinie das Heck von Noyes' Maschine und kam schwer zu Sturz. Der GP-Debütant blieb danach offensichtlich verletzt neben der Strecke liegen und brauchte medizinische Hilfe. Wie es ihm genau ergangen ist, war noch nicht zu erfahren, nach ersten Meldungen war er aber bei Bewusstsein, bevor er ins Medical Centre gebracht wurde.

Hinter Noyes fuhren Fonsi Nieto, Anthony West, Alex de Angelis, Gabor Talmacsi, Yonny Hernandez, Andrea Iannone, Julez Cluzel und Yusuke Teshima in die Punkte. In der Weltmeisterschaft liegt weiter Elias an der Spitze. Der Spanier hält nun bei 111 Punkten und liegt damit 17 Zähler vor Thomas Lüthi, der bei 94 Punkten hält. Julian Simon ist mit 77 gesammelten WM-Punkten auf Rang drei. Shoya Tomizawa ist einen Zähler dahinter Vierter.