MotoGP Spielberg: Galavorstellung von Francesco Bagnaia

Das MotoGP-Rennwochenende am Red Bull Ring wurde zur großen Francesco-Bagnaia-Show. Der amtierende Weltmeister schnappte sich die Pole Position und führte sowohl im Sprintrennen am Samstag als auch im sonntäglichen Hauptrennen vom Start bis zur Zielflagge. Platz zwei ging jeweils an KTM-Pilot Brad Binder. Marco Bezzecchi komplettierte das Grand-Prix-Podium am Sonntag.

Für Schlagzeilen sorgte Jorge Martin - nicht nur wegen Platz drei im Sprint. Der Spanier löste am Samstag eine heftige Massenkarambolage am Start aus, in die insgesamt sieben Fahrer verwickelt waren. Mehr als vier Stunden später kamen die MotoGP-Stewards zu einem Urteil und bestraften Martin mit einer Longlap-Penalty für das Sonntagsrennen. Bei einer weiteren Kollision mit Luca Marini entkam Martin einer Strafe, Fabio Quartararo wurde für einen ähnlichen Kontakt mit Lorenzo Savadori bestraft. Die Regelhüter der MotoGP rund um Chef-Steward Freddie Spencer standen daraufhin einmal mehr in der Kritik.

DTM: Ferrari und Lamborghini siegreich in der Lausitz

Die Italo-Wochen in der DTM gehen nahtlos weiter. Nach dem Lamborghini-Doppeltriumph vor zwei Wochen auf dem Nürburgring, war diesmal in der Lausitz neben dem Huracan-Lambo auch der neue Ferrari 296 GT3 siegreich. Jack Aitken führte den Sportwagen aus Maranello am Samstag zum ersten Erfolg in der DTM und bescherte Neueinsteiger Emil Frey Racing ebenfalls den ersten Sieg.

Der Brite war zugleich der neunte unterschiedliche Rennsieger im Verlauf der ersten neun Saisonrennen - damit hielt die Rekordserie zunächst an. Große Kontroversen gab es unterdessen über eine Strafe für den bis dato Meisterschaftsführenden Thomas Preining, der nach zwischenzeitlichem Rückfall auf den letzten Platz eine Aufholjagd bis auf P15 hinlegte.

Nach dem folgenden Sonntagsrennen war der Manthey-Pilot die Führung in der Gesamtwertung aber los: Mirko Bortolotti gewann von der Pole Position - siebter Pole-Sieger im zehnten Rennen - und brach mit dem zweiten Saisonsieg die Rekordserie der DTM. In einem Rennen mit wenigen Überholmanövern wehrte sich der SSR-Pilot erfolgreich gegen den starken Druck des Zweitplatzierten Ricardo Feller und machte sein zweites Lausitz-Podest perfekt. Großes Drama bei zwei anderen Lamborghini: Clemens Schmid (GRT) wurde auf dem Weg zum ersten DTM-Podium ausgerechnet von Markenkollege Franck Perera (SSR, 5-Platz-Gridstrafe fürs nächste Rennen) abgeschossen.

DTM Lausitzring: Bortolotti feiert zweiten Saisonsieg (03:42 Min.)

Super Formula: Lawson löst schweren Unfall aus

Beim siebten Saisonrennen der Super Formula im japanischen Motegi ereignete sich ein schwerer Unfall, ausgelöst durch Red-Bull-Junior Liam Lawson. Der Titelanwärter aus Neuseeland verlor nach dem Start vom dritten Platz in Turn 2 auf einem Kerb die Kontrolle über seinen Mugen-Boliden und rutschte mitten ins Feld auf die Strecke zurück. Dabei kam es zu einer unglücklichen Kollision mit den nachfolgenden Tadasuke Makino und Yuhi Sekiguchi, deren Autos wild in die Luft geschleudert wurden.

Makino wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, konnte im ersten Moment aber Entwarnung geben. Sekiguchi blieb unverletzt, obwohl er mit seinem Dallara-Honda kopfüber auf dem Asphalt landete. Lawson konnte das Rennen überraschenderweise fortsetzen, kassierte wegen unerlaubter Arbeiten am Auto während der Rotphase aber eine Durchfahrstrafe und belegte am Ende den 13. Platz. Tomoki Nojiri gewann den drittletzten Saisonlauf, während Ritomo Miyata mit 94 Punkten die Meisterschaft vor Lawson (86 Punkte) anführt.

NASCAR: Byron siegt überlegen und Rocky steigert sich erneut

Das 25. NASCAR Cup-Rennen der Regular Season auf dem Watkins Glen International Road Course endete nach 90 Runden mit dem fünften Saisonsieg von William Byron im Hendrick-Chevrolet. Es war gleichzeitig sein erster Erfolg auf einem Straßenkurs und insgesamt sein neunter Karriere-Sieg.

Das zweite Straßenrennen in Folge sah zunächst wie eine Fortsetzung des letzten Rennens in Indianapolis aus. Polesetter Denny Hamlin führte die ersten drei Runden das Rennen an, bevor Indy-Sieger Michael McDowell die Führung übernahm und dem Feld enteilte. Nach 20 Runden gewann McDowell die erste Stage. Beim anschließenden Boxenstopp kassierte der Front Row-Pilot eine Durchfahrtsstrafe. Es kämpfte sich wieder bis in die Top-10 vor, bevor ein Elektrik-Problem sein Rennen auf dem letzten Platz beendete.

Ab der zweite Stage begann die Show des Byron, der 66 von noch 70 zu fahrenden Runden das Feld anführte. Er gewann Stage zwei und holte sich den fünften Saisonsieg. Mit inzwischen 28 Playoff-Bonuspunkten ist er ein heißer Kandidat auf den Titel 2023.

Mike Rockenfeller absolvierte das zweite Rennen in Folge für Legacy Motor Club. Nach Platz 24 in Indianapolis gab es eine weitere Steigerung mit Platz 19. In der letzten Runde überholte Rocky noch drei Autos und konnte erneut seinen Teamkollegen Erik Jones deutlich schlagen.

GT World Challenge Asia: Irre Anschiebe-Aktion in Okayama

Irre Szene beim GT4-Rennen im Rahmen der GT World Challenge Asia im japanischen Okayama: Der Japaner Manabu 'Max' Oribo sah mit seinem BMW M4 GT4 bis kurz vor dem Zieleinlauf wie der sichere Sieger aus und hätte mit dem Triumph zudem vorzeitig die Meisterschaft in dieser Klasse gewonnen. Mit 33 Sekunden Vorsprung ging dem früheren Le-Mans-Starter aber in der letzten Kurve der letzten Runde der Sprit aus! Der 54-Jährige stieg aus und schob den BMW per Muskelkraft über den Zielstrich.

Der Einsatz blieb nach Punkten mit Platz sechs im Feld der sieben Autos zwar unbelohnt, doch in den sozialen Medien avancierte Oribo mit seiner Aktion zum Helden des Wochenendes. Mit dem Sieg im Sonntagsrennen meldeten sich er und Teamkollege Masaki Kano zurück und gewannen mit dem Sieg den Japan Cup der GTWC Asia beim ersten alleinstehenden GT4-Rennen. In der GT3-Hauptklasse gingen die beiden Siege in Okayama an Craft-Bamboo-Mercedes mit Daniel Juncadella/Anthony Liu (Samstag) sowie Maezawa-Racing-Ferrari mit Piti Bhirombhakdi/Naoki Yokomizo (Sonntag).

WRX am Estering ohne Topklasse RX1e

Bei der Rückkehr der Rallycross-WM an den Estering nach vierjähriger Abwesenheit mussten die Zuschauer auf die Topklasse namens RX1e verzichten. Seit einem verheerenden Feuer in Lydden Hill beim Rennstall von Guerlain Chicherit und Sebastien Loeb dauern die Untersuchungen der FIA weiter an. Es bleibt unklar, ob die Elektro-Renner bei den letzten beiden Rennen des Jahres noch mal an den Start gehen werden.

Auf dem Estering in Buxtehude nahe Hamburg erlebten die Fans stattdessen die Rennen der RX2e, der Euro RX1 sowie der Euro RX3. In der RX2e reichte Nils Andersson (Kristoffersson Motorsport) der zweite Platz hinter Sieger Tommi Hallman für den Gewinn der Meisterschaft. Anton Marklund sicherte sich unterdessen seinen vierten Meisterschaftsgewinn und die Titelverteidigung in der Euro RX1.