Formel 1: Verstappen und Red Bull nicht zu stoppen

Die Formel 1 machte am Wochenende zum 60. Mal in Kanada Station und einmal mehr war der amtierende Weltmeister Max Verstappen nicht aufzuhalten. Trotz eines Vogels, der mehr als das halbe Rennen in seiner vorderen rechten Bremsbelüftung verbrachte, und einer Beinahe-Kollision mit der Bande in Kurve 9, kam der Niederländer fast 10 Sekunden vor seinem Verfolger Fernando Alonso ins Ziel. Die umfangreichen Upgrades am Aston Martin waren zwar in der Lage, die Lücke zu Red Bull zu verkleinern, doch eine realistische Chance auf den Sieg bestand während des Rennens nie. Lewis Hamilton komplettierte das Podium und bestätigte den Aufwärtstrend bei Mercedes.

Für Verstappen und Red Bull war es das Wochenende der Rekorde. Mit seinem 41. Karrieresieg zog der zweimalige Weltmeister Verstappen mit Ayrton Senna gleich. Für Red Bull war es der 100. Sieg der Teamgeschichte, der das Team aus Österreich dadurch in den exklusiven Club der 100 hievt. Bisher gelang dieses Kunststück nur Ferrari, McLaren, Williams und Mercedes. Verstappen konnte durch seinen Start-/Ziel-Sieg seinen Vorsprung auf Sergio Perez auf 69 Punkte ausbauen. Der Mexikaner fand erneut keinen Weg aus seinem Form-Tief und beendete das Rennen auf P6.

Moto GP: Martin gewinnt spektakulär, Marquez verweigert Teilnahme

In einem spektakulären Duell an der Spitze zwischen Jorge Martin und Francesco Bagnaia konnte sich der Spanier am Ende mit 0,064 Sekunden Vorsprung durchsetzen. Beide Fahrer lieferten sich am Sachsenring einen Zweikampf über die volle Renndistanz, der seinen Höhepunkt in einer Kollision in der vorletzten Rennrunde fand. Außerdem stürzte Brad Binder auf P3 liegend durch einen Fehler ohne Fremdeinwirkung und übergab dadurch den letzten Podestplatz an Jack Miller. Nachdem Marc Marquez mit seiner unberechenbaren Honda am Freitag und Samstag bereits vier Mal gestürzt war, brachte der fünfte Zwieschenfall beim Warm-up am Rennsonntag das Fass zum Überlaufen. Der Spanier erlitt eine Daumenfraktur und sein Team kündigte eine Stunde vor Rennbeginn an, dass der einstige Dauergewinner auf dem Sachsenring nicht fahren würde.

Jorge Martin verkürzte mit seinem Sieg den Rückstand auf Francesco Bagnaia in der Weltmeisterschaft auf 16 Punkte. Sein Landsmann Marco Bezzecchi liegt als Dritter 34 Zähler zurück, Johann Zarco ist mit 51 Punkten Rückstand Vierter, Brad Binder fehlen nach seinem Crash bereits 64 Zähler.

In der Moto3 gewann Deniz Öncü dank eines gewagten Überholmanövers in der letzten Kurve vor Ayumu Sasaki und WM-Leader Daniel Holgado. In der Regenschlacht der MotoE konnten sich Jordi Torres im ersten und Hector Garzo im zweiten Rennen durchsetzen.

Mal wieder von seiner Honda im Stich gelassen: Marc Marquez, Foto: LAT Images
Mal wieder von seiner Honda im Stich gelassen: Marc Marquez, Foto: LAT Images

Indycar: Alex Palou dominiert weiter, Grosjean enttäuscht

Beim achten Rennen der IndyCar-Saison 2023 konnte Ganassi-Pilot Alex Palou seinen insgesamt dritten Saisonsieg einfahren. Beim Sonsio Grand Prix auf der Road America in Elkhart Lake gelang es dem Spanier, in der Schlussphase des Rennens die Führung von Pole-Sitter Colton Herta zu übernehmen. Der US-Pilot führte das Feld über den Großteil der 55 Runden an, musste aber in der Schlussphase mit Benzinproblemen noch einige Fahrer an sich vorbeiziehen lassen und kam auf P5 ins Ziel. Der aus der dritten Startreihe losgefahrene Kyle Kirkwood drehte sich nach einer Kollision mit McLaren-Pilot Pato O´Ward von der Strecke und blieb im Kiesbett stecken. Ex-Formel-1-Fahrer Romain Grosjean landete nach einem Ausflug ins Kiesbett und einem hohen Sprung über die Randsteine sowie zahlreichen weiteren kleinen Fahrfehlern auf P25.

Nach acht von 17 Saisonrennen in der IndyCar-Gesamtwertung 2023 führt Alex Palou mit großem Vorsprung das Feld an. Der Fahrer des Ganassi-Teams hat einen beeindruckenden Vorsprung von 74 Punkten auf seinen Teamkollegen Marcus Ericsson. Auf dem dritten Platz liegt Josef Newgarden vom Penske-Team mit einem Rückstand von 81 Punkten. Pato O'Ward und Scott Dixon liegen auf dem vierten Platz und haben jeweils einen Rückstand von 98 Punkten auf Palou.

EWC: YART unantastbar in Spa

Das Yamaha Austria Racing Team (YART) war das dominierende Team beim Rennen in Spa-Francorchamps. Marvin Fritz, Karel Hanika und Niccolo Canepa sicherten sich den ersten Saisonsieg vor Honda und BMW. Nachdem YART bereits die gesamte Woche über das mit Abstand schnellste Team im Qualifying und Training war, konnten sie das Tempo auch im Rennen bestätigen. Als der Regen zunahm, wurde es in den letzten beiden Stunden nochmal spannend und einige Teams wechselten auf Intermediate-Reifen, um kein Risiko einzugehen. Allerdings blieb die Strecke größtenteils trocken und es gab keine Zwischenfälle in den letzten Minuten. Der Sieg ist der erste für das Fahrertrio und das Team seit 2020. Durch den Erfolg übernimmt YART die Führung in der Weltmeisterschaft und steht nach zwei von vier Rennen einen Punkt vor Honda.

WRX: Rekord-Weltmeister Kristoffersson gewinnt erneut

Der fünffache Ralleycross-Weltmeister Johann Kristoffersson konnte den zweiten Lauf der Ralleycross-Weltmeisterschaft gewinnen. Der Titelverteidiger dominierte auf der Lånkebanen-Strecke nach SuperPole sowohl das Halbfinale als auch das Finale und sicherte sich schlussendlich seinen 37. Karrieresieg. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung ist durch den Sieg auf mittlerweile 13 Punkte angewachsen. Der zweifache DTM-Champion Timo Scheider beendete den zweiten Lauf auf dem dritten Platz und musste sich knapp dem Finnen Niclas Grönholm geschlagen geben.