Über 60 Runden bewegte sich das Saisonfinale der virtuellen Indycar-Serie auf dem Speedway von Indianapolis in ziemlich geregelten Bahnen. Alles deutete auf ein spannendes Finish hin, in dem verschiedene Strategien involviert waren. Frischere Reifen gegen Streckenposition lautete die Devise.

Doch auf den letzten Runden geriet das Rennen außer Kontrolle. Am Ende waren es vor allem zwei Kollisionen, die das Rennen nachhaltig beeinflussten und Scott McLaughlin den Weg zum Sieg freimachten.

Über die längste Phase war das Rennen in Indianapolis durch die Strategie dominiert. Die ziemlich heißen Temperaturen in der Mitte des Rennens , die durch die Simulation festgelegt wurden, unterbanden die üblichen Windschattenduelle auf dem Oval von Indianapolis teilweise.

Nachdem er in Runde 12 die erste Position von Scott Speed übernommen hatte, führte Will Power das Rennen im ersten Stint über die längste Zeit an. Power hatte schon bei den ersten beiden Ovalrennen der Saison fleißig Führungsrunden gesammelt, ohne jedoch einen Rennsieg einzufahren. Hinter ihm lag F1-Pilot Lando Norris in Lauerstellung. Weiter hinten positioniert waren Scott McLaughlin und Simon Pagenaud, die allerdings viel Benzin sparten und das Rennen auf einer 1-Stopp-Strategie zu absolvieren versuchten.

In der zweiten Renhälfte wurde das Rennen sehr abwechslungsreich. Norris übernahm die Führung von Power, musste aber genauso wie der Großteil des Feldes an die Box abbiegen. Doch der Stopp stellte sich als wahrer Glücksgriff heraus, denn nur kurze Zeit später kam nach einer Kollision das Pace Car auf die Strecke. Von Platz 7 bei Restart kam Norris in wenigen Runden bis auf Rang 4 nach vorne, ehe eine weitere Kollision die nächste Gelbphase verursachte.

Neun Runden vor Schlus führte der amtierende Indy-500-Champion Simon Pagenaud die Top-3, die allesamt keine frischen Reifen aufgezogen hatten, beim Restart an, er wurde jedoch sofort von Graham Rahal überholt. Eine Runde später schnappte sich Lando Norris mit einem aggressiven 3-Wide-Manöver die Rennführung. Pagenaud blieb außen über und kollidierte mit der Streckenbegrenzung.

Anschließend kamen die unschönen letzten Runden. Pagenaud ließ seinen Boliden in der Box reparieren, kehrte auf die Strecke zurück. Drei Runden vor Schluss verlangsamte er als der Führende Lando Norris direkt hinter ihm war. Der Brite konnte nicht mehr ausweichen und krachte ins Heck des Franzosen. Pagenaud stritt nach dem Rennen jede Absicht, Norris abzuschießen ab und behauptete, dass er an die Box abbiegen wollte und deshalb verlangsamte. Jedoch machten Aufnahmen aus seinem Twitch-Stream die Runde aus denen hervorgeht, dass sein Spotter ihn über den Abstand auf Lando Norris auf dem Laufenden hielt.

Auf den letzten beiden Runden wechselte die Führung zwischen Oliver Askew, Pato O'Ward und Marcus Ericsson. Auf der letzten Runde übernahm der Schwede die Führung, wurde jedoch von O'Ward, der sein Hek touchierte aus dem Rennen genommen. Es kam zu einem Zielsprint zwischen Oliver Askew, den der McLaren-SPM-Pilot wohl für sich entschieden hätte. Doch kurz vor der Linie lenkte Ferrucci in ihn ein und nahm Askew aus dem Rennen. Scott McLaughlin ging vorbei uns sicherte sich den Sieg auf dem Oval von Indianapolis.

Conor Daly wurde Zweiter, Ferrucci und Askew schlitterten nach ihrer Kollision auf den Plätzen 3 und 4 über die Linie. Pato O'Ward komplettierte die Top-5. Dahinter positionierten sich Sebastien Bourdais, Ryan Hunter-Reay, Zach Veach, Felix Rosenqvist und Scott Dixon.