Das vierte Rennen der Indycar iRacing Challenge wurde wie schon der Lauf in Michigan von der Strategie dominiert. Abgesehen von einer Safety-Car-Phase früh im Rennen blieb das Rennen immer unter Grün. Neben den üblichen Indycar-iRacing-Fahrerfeld, versuchte auch NASCAR-Champion Kyle Busch sein Open-Wheel-Glück auf der japanischen 1,5-Meilen-Strecke .

Robert Wickens startete von der Pole Position, er wurde an der Spitze aber bald von Jack Harvey und Oliver Askew abgelöst. In Runde 13 übernahm Will Power die Führung. Von da an messten sich an der Spitze die üblichen Verdächtigen. Power hielt zwar die Führung bis zu den ersten Boxenstopps. Dem Australier auf den Fersen war aber immer auch sein Penske-Teamkollege Scott McLaughlin, der auch sein ärgster Konkurrent im Kampf um die virtuelle Indycar-Krone ist.

Sensationell vorne dabei war auch der fünffache Indycar-Champion Scott Dixon. Dixon hat im Gegensatz zu Power und McLaughlin wenig Erfahrung mit Sim-Racing und debütierte erst beim Rennen auf dem Michigan Speedway in der iRacing Challenge, da er bis dahin schlicht und einfach keine Sim-Racing-Hardware hatte. Simon Pagenaud hielt sich bis zur Mitte des Rennens noch etwas zurück und war für den Großteil des 175-Meilen-Rennens auf Rang 6 unterwegs.

In den Kampf um den Sieg griff der Indy-500-Champion erst ein, als er beim zweiten Boxenstopp einen erfolgreichen Undercut fuhr, der ihn bis auf den dritten Platz brachte. Scott Dixon, der vor dem Stopp die Führung übernommen hatte, fiel bis auf den vierten Platz zurück.

Pagenaud der lachende Dritte

Stattdessen war es wieder Will Power, der die Führung erbte. Gefolgt von seinen Teamkollegen Josef Newgarden und Simon Pagenaud. Doch von Teamwork war auf den letzten Runden nichts zu sehen als sich Power und Newgarden um den Sieg duellierten. Den beiden wurde allerdings ein Überrundeter zum Verhängnis. Oliver Askew wollte auf frischen Reifen wieder zurück auf die Führungsrunde kommen, touchierte allerdings den Boliden von Power, der seinerseits Newgarden in die Bande schickte.

Will Power blieb mit einem beschädigten Frontflügel zwar noch in Führung und versuchte nach Leibeskräften Pagenaud und Dixon hinter sich zu halten. Dennoch musste er kur vor Schluss seinen Teamkollegen und den Chip-Ganassi-Piloten ziehen lassen. Dixon attackierte zwar noch den Franzosen, doch sein Manöver auf der letzten Runde war nicht von Erfolg gekrönt und so brachte Simon Pagenaud seinen zweiten Indycar-iRacing-Sieg ins Ziel.

Simon Pagenaud setzt das entscheidende Manöver gegen Will Power, Foto: Indycar
Simon Pagenaud setzt das entscheidende Manöver gegen Will Power, Foto: Indycar

Scott Dixon klassifizierte sich auf der zweiten Position und Will Power brachte immerhin noch Platz 3 ins Ziel. Dahinter positionierten sich Marcus Ericsson und Robert Wickens in den Top 5, was vor allem für Wickens, der mit speziell für ihn angefertigten Handpedalen am Start ist, ein großer Erfolg ist. Auf Platz 6 folgte Jack Harvey. iRacing-Ass Sage Karam blieb nach seinen starken Auftritten bei den vorherigen Rennen überraschend farblos und wurde nur Siebter. Zach Veach, Santino Ferruci und Graham Rahal komplettierten die ersten Zehn. Scott McLaughlin schleppte seinen beschädigten Boliden mit einer Runde Rückstand auf der 24. Position über die Ziellinie. Gaststarter Kyle Busch, der an diesem Wochenende auch noch bei der virtuellen NASCAR-Serie am Start ist, beendete das Rennen auf Rang 13.

Simon Pagenaud sagte nach dem Rennen: "Heute ging es viel um Reifensparen und wieder einmal um die richtige Strategie. Am Ende wurde es verrückt. Es hat viel Spaß gemacht. Man fährt ja gegen dieselben Fahrer wie in Wirklichkeit und macht dieselben Manöver wie auf der echten Strecke. Das Adrenalin war definitiv am Ende des Rennens auf dem maximalen Level."