Schock für Fernando Alonso in Indianapolis. Sein Traum von einem Sieg beim Indy 500 wurde schon im Qualifying zum Albtraum. Am Sonntag, im letzten Qualifying-Segment, war Alonso mit seinem Team McLaren zu langsam, und ist damit nicht für das große Rennen in Indianapolis qualifiziert.

Fernando Alonsos letzter Qualifying-Run beim Indy 500 2019: (02:48 Min.)

Keine große Überraschung. Alonso und McLaren hatten schon seit dem ersten Training in Indianapolis Probleme mit dem Fahrverhalten. Die fehlende Erfahrung des Teams zeigte sich. Einmal crashte Alonso sogar, seine Rundenzeiten waren immer weit weg. Im finalen Qualifying-Ergebnis belegt Alonso Platz 34. Da in Indianapolis aber nur 33 Starter zugelassen sind, ist sein Rennen aller Voraussicht nach vorbei, bevor es überhaupt begonnen hat.

Die Pole holte sich am Sonntag Penske-Pilot Simon Pagenaud, er schlug die versammelten Carpenter-Racing-Piloten Spencer Pigot, Ed Carpenter und Ed Jones. Vorjahres-Sieger Will Power qualifizierte sich für Startplatz sechs. F1-Aussteiger Marcus Ericsson startet von Platz 13.

Indy 500 Qualifying-Samstag: Alonso scheitert im ersten Anlauf

Das Qualifying für das Indianapolis 500 wird in zwei Teilen gefahren - am Samstag findet der erste Teil statt. Die 30 schnellsten Fahrer vom Samstag sind fix qualifiziert. Insgesamt sind nur 33 Starter zugelassen - die Plätze 31 bis 33 werden dann am Sonntag ausgefahren. Wer danach 34. oder schlechter ist, hat sich nicht qualifiziert.

Alonso hatte schon in den Trainings massive Probleme mit dem Handling seines Autos. Anders als bei seinem Indianapolis-Debüt 2017 wird sein Auto 2019 von McLaren eingesetzt, die keine regulären Starter in der Indycar Series sind. 2017 trat er im Gegenzug in einem Auto des Top-Teams Andretti Autosport an. Die Indycars für eine Rennstrecke wie Indianapolis vorzubereiten, das ist für ein neues Team wie McLaren schwierig.

McLaren bekam die Probleme einfach nicht in den Griff. Und als das Qualifying am Samstag begann, kam noch ein Plattfuß im ersten Anlauf hinzu. Am Ende reichte es sowieso nicht, Alonso scheiterte mit Platz 31 knapp an den sicheren Top 30. Gemeinsam mit James Hinchcliffe, Pato O'Ward, Max Chilton, Sage Karam und Kyle Kaiser musste sich Alonso am Sonntag um die letzten drei Plätze im Feld streiten.

Indy 500 Qualifying-Sonntag: Alonso scheitert im zweiten Anlauf

Der Sonntag begann in Indianapolis mit Regen - und der Absage des letzten Trainings. Für die sechs Fahrer blieb also nur ein Versuch, das Qualifying selbst. Über Nacht hatten Alonso und McLaren sich amerikanischen Medien zufolge noch neue Dämpfer aus dem Top-Team Andretti Autosport besorgt. Doch durch das abgebrochene und ohnehin nur kurze letzte Training konnte man diese Änderungen nicht mehr ausgiebig testen.

Alles half am Ende nichts. Alonso eröffnete zwar mit der zweitschnellsten Zeit der sechs Fahrer, hinter James Hinchcliffe, die letzten Qualifying-Runden. Doch dann kam zuerst Sage Karam, und verdrängte Alonso auf Platz 33. Max Chilton und Pato O'Ward kamen und reihten sich hinter Alonso ein. Nur einen Platz vom Desaster entfernt musste Alonso bis zum letzten Fahrer zittern. Und der letzte Fahrer auf der Strecke, Kyle Kaiser, schoss Alonso dann aus dem Rennen.

Kaiser holte sich am Ende nur ganz knapp Platz 33. Platz 34 blieb am Ende für Alonso - damit sind er, Red-Bull-Junior Pato O'Ward und Ex-F1-Pilot Max Chilton nicht für das Indy 500 qualifiziert.

Alonso: Notlösung für Start unwahrscheinlich

Für Alonso und McLaren gibt es noch eine letzte Chance, um am nächsten Sonntag beim Indy 500 dabei zu sein. Per dem Indycar-Reglement ist nämlich ein Fahrertausch möglich. Jemand, der sich qualifiziert hat, könnte sein Cockpit Alonso überlassen. Doch praktisch bedeutet das: McLaren muss wohl einem anderen Fahrer den Startplatz abkaufen. Zumindest am Qualifying-Sonntag ließ McLaren-Boss Zak Brown durchklingen, dass das nicht wahrscheinlich sei, und dass man auch keinen der Teams, die sich einen Platz im Rennen erarbeitet hatten, diesen wieder wegnehmen wolle.

Das klingt auch aus Fernando Alonsos ersten Statements durch. "Wir haben unser Bestes gegeben, aber selbst ein ganz anderes Setup, ein ganz anderer Ansatz, vier Runden vollgas, selbst das hat nicht gereicht", schreibt er nach dem Qualifying auf Social Media. "Wir haben unser Bestes gegeben und waren zeitweise mutig, aber da gab es Leute, die einen besseren Job gemacht haben."

Update: Inzwischen hat McLaren einen Einkauf klar ausgeschlossen und das Scheitern erklärt. Das sagen Alonso, Brown und de Ferran:

Pole-Shootout: Simon Pagenaud holt Startplatz 1 für Indy 500

Die neun schnellsten Fahrer vom Samstag fuhren danach noch die ersten drei Reihen der Startaufstellung in den sogenannten "fast nine" aus. Die Pole ging schließlich an Simon Pagenaud, dem Penske-Piloten und Indycar-Meister von 2016. Er verdrängte den dreifachen Indianaplis-Polesetter Ed Carpenter mit seinen Runden noch von Startplatz eins.

Neben Pagenaud und Carpenter komplettiert Carpenters Teamkollege Spencer Pigot die erste Startreihe. Pigot hatte am Samstag im ersten Qualifying-Teil die Bestzeit gefahren, scheiterte am Sonntag dann aber knapp an Pagenauds Pole-Zeit. Carpenter Racing präsentierte sich geschlossen stark, die zweite Reihe eröffnet der dritte Fahrer des Teams, Ed Jones. Neben ihm stehen Colton Herta und Vorjahressieger Will Power.

Für den Meisterschafts-Führenden Josef Newgarden wollte es am Sonntag nicht so ganz klappen. Er war am Ende deutlich zu langsam und musste sich zwischen den Ex-F1-Piloten Sebastien Bourdais und Alexander Rossi in der dritten Reihe einsortieren.

Indy 500 2019: Die Startaufstellung

ReiheInnenMitteAußen
1Simon PagenaudEd CarpenterSpencer Pigot
2Ed JonesColton HertaWill Power
3Sebastien BourdaisJosef NewgardenAlexander Rossi
4Marco AndrettiConor DalyHelio Castroneves
5Marcus EricssonTakuma SatoJames Davison
6Tony KanaanGraham RahalScott Dixon
7Oriol ServiaCharlie KimballJR Hildebrand
8Ryan Hunter-ReaySantino FerrucciMatheus Leist
9Jack HarveyJordan KingBen Hanley
10Zach VeachFelix RosenqvistPippa Mann
11Sage KaramJames HinchcliffeKyle Kaiser
DNQFernando AlonsoMax ChiltonPatricio O'Ward