Die 59. Auflage der 24 Stunden von Daytona bleibt eine intensive Angelegenheit beim Kampf um den Gesamtsieg. Den bisherigen Höhepunkt erlebte das Rennen im US-Bundesstaat Florida im Morgengrauen, nach rund 16 gefahrenen Stunden: Beim Duell um die Spitze in der Topklasse DPi kollidierte der frühere Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi im #48 Action-Express-Cadillac mit Ganassi-Cadillac-Fahrer Renger van der Zande.

Nach der bereits achten Full Course Yellow-Unterbrechung und erneuten Zusammenführung des Feldes witterte Kobayashi seine Chance und griff den früheren DTM-Piloten van der Zande auf der Innenseite in Kurve 1 auf dem Daytona International Speedway an. Dabei kam es zur Kollision der beiden DPi-Cadillacs, wobei der Japaner die Kontrolle verlor und sich auf der Strecke drehte.

Glück im Unglück: Kobayashis Auto blieb bei dem Kontakt unbeschadet, er fiel allerdings vom zweiten bis auf den fünften Platz zurück. Ausgerechnet Kobayashi und van der Zande: Als Teamkollegen bei Wayne Taylor Racing gewannen die beiden Piloten die letzten beiden 24-Stunden-Rennen in Daytona.

In diesem Jahr teilt sich Kobayashi stattdessen den Prototypen mit Mike Rockenfeller, NASCAR-Superstar Jimmie Johnson sowie Indy-500-Sieger Simon Pagenaud. Van der Zande startet zusammen mit dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Kevin Magnussen und Scott Dixon für Chip Ganassi Racing.

Rund sieben Stunden vor dem Rennende lag erneut van der Zande in Führung, gefolgt vom #10 Wayne Taylor Acura um Helio Castroneves, Filipe Albuquerque, Ryan Taylor und Alexander Rossi. Mit Ausnahme des zwei Runden zurückliegenden #55 Mazda und dem #5 JDC-Miller Motorsports Cadillac mit 49 Runden Rückstand fuhren die fünf weiteren DPi-Prototypen innerhalb weniger Sekunden.

Foto: LAT Images
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GTLM-Klasse: BMW jagt Corvette

Ähnlich eng geht es in der GTLM-Klasse zu. Nachdem die beiden Werks-Corvette das aus nur sechs Autos bestehende Feld seit dem Rennbeginn am Samstag angeführt hatten, meldete sich BMW im Kampf um den Klassensieg zurück. Der #25 BMW M8 GTE um Timo Glock, Philipp Eng, Bruno Spengler und Connor De Phillippi übernahm zwischenzeitlich die Spitze, auch das Schwesterauto #24 (Marco Wittmann/Augusto Farfus/John Edwards/Jesse Krohn) fährt inzwischen wieder in der Führungsrunde.

In der GTD-Kategorie können sich ebenfalls deutsche Fahrer weiter gute Hoffnungen auf den Klassensieg machen. Maro Engel lieferte sich im Winward-Mercedes während der Morgenstunden (sechs Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland) ein enges Duell mit dem #21 AF Corse Ferrari (Mann/Nielsen/Serra/Cressoni). Auch in Schlagdistanz lag der Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports unter anderem mit dem Österreicher Klaus Bachler am Steuer.

Kubica/Habsburg-LMP2 und Grasser-Lambos raus

Nach 17 von 24 Rennstunden drehten 41 der 49 gestarteten Autos weiter fleißig ihre Runden. Zu den prominenten Ausfällen zählt das LMP2-Team High Class Racing mit den ehemaligen DTM-Fahrern Robert Kubica und Ferdinand Habsburg. Mit dem #29 Oreca von Racing Team Nederland um Giedo van der Garde verzeichnet die LMP2-Klasse einen weiteren namhaften Ausfall.

In der GTD-Kategorie mussten beide Lamborghini Huracan GT3 des Österreicher Rennstalls GRT Grasser Racing wegen technischer Probleme vorzeitig die Segel streichen. Der Zieleinlauf zum 59. Rolex At Daytona erfolgt um 15:40 Uhr Ortszeit (21:40 Uhr deutscher Zeit, im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com).

Zwischenstand nach 17/24 Stunden

DPi
1. Ganassi-Cadillac #01 (Van Der Zande / Magnussen / Dixon)
2. WTR-Acura #10 (Taylor / Albuquerque / Rossi / Castroneves)
3. AX-Cadillac #48 (Johnson / Kobayashi / Pagenaud / Rockenfeller)
GTLM
1. Corvette #4 (Milner / Tandy / Sims)
2. Corvette #3 (Garcia / Taylor / Catsburg)
3. BMW #24 (Edwards / Krohn / Farfus / Wittmann)
LMP2
1. Tower-Oreca #8 (Farano / Aubry / Vaxiviere / Buret)
GTD
1. Winward-Mercedes #57 (Ward / Ellis / Dontje / Engel)
LMP3
1. Riley-Ligier #74 (Robinson / Andrews / Askew / Pigot)