Neues Team, neue persönliche Bestleistung in der GP3-Serie: David Beckmann lieferte bei seinem Debüt für Trident eine hervorragende Leistung beim Rennwochenende in Ungarn ab. Der 18-Jährige erzielte im Samstagsrennen mit Platz vier das bislang beste Ergebnis seiner Rookie-Saison in der GP3. Beckmann überzeugte auch beim zweiten Rennen am Sonntag in Budapest mit dem siebten Platz.
In den beiden Rennen auf dem Hungaroring sicherte sich Beckmann insgesamt 14 Punkte für die Meisterschaft. Es war die beste Ausbeute für den Hagener an seinem fünften Rennwochenende in der Nachwuchsserie, die im Rahmenprogramm der Formel 1 gastiert. Dadurch verbessert sich Beckmann in der Gesamtwertung auf den zwölften Rang.
In Ungarn war Beckmann mit Platz vier der erfolgreichste Fahrer seines italienischen Teams Trident, für das auch die Rennfahrer-Söhne Pedro Piquet, Giuliano Alesi sowie der erfahrene US-Amerikaner Ryan Tveter antreten.
Beckmann stellte sein Talent bereits beim Auftakt ins Ungarn-Wochenende unter Beweis. Im Training bei seinem ersten Einsatz für Trident erzielte er auf Anhieb die Bestzeit. Im Qualifying sicherte sich Beckmann den siebten Startplatz im internationalen Starterfeld der 19 Piloten.
Beckmann gelang im Samstagsrennen ein starker Start und er verbesserte sich direkt auf den sechsten Platz. In den folgenden Runden zeigte er eine starke Pace und überholte die beiden ART-Piloten Jake Hughes und Callum Ilott in den Runden acht beziehungsweise 14. Beim Zieleinlauf nach 22 Runden hatte Beckmann nur 1,269 Sekunden Rückstand auf den dritten Podestplatz. Mit Platz vier gelang ihm sein bestes Ergebnis seit dem Saisonauftakt in Barcelona (Platz sechs).
Das Sonntagsrennen, in dem die Top-8 des ersten Rennens in umgekehrter Reihenfolge starten, nahm Beckmann von der fünften Position in Angriff. Zunächst fiel er Platz sieben zurück, kämpfte sich in den darauffolgenden Runden aber voran und lag zeitweise in Schlagdistanz zum fünften Rang. In einem ereignisreichen Rennen überquerte Beckmann nach 17 Runden die Ziellinie als Siebter und sicherte sich weitere Punkte für die Meisterschaft.
Nach dem erfolgreichen Rennwochenende in Ungarn begibt sich die GP3-Serie in die Sommerpause. Weiter geht es vom 24. bis 26. August mit einem echten Klassiker: Beckmann reist zum sechsten Rennwochenende der Saison 2018 nach Spa-Francorchamps. Auf dem anspruchsvollen Traditionskurs in Belgien stehen die Saisonrennen elf und zwölf im Rahmen der Formel 1 bevor.
Vier Fragen an David Beckmann
David, wie lief dein erstes Rennwochenende mit dem neuen Team?
David Beckmann: Ich bin sehr zufrieden! Beim ersten Wochenende hatte ich gar nicht ein solch gutes Ergebnis erwartet. Schon im Training habe ich direkt gemerkt, dass das Auto echt gut auf der Strecke liegt. Da das Auto mir noch unbekannt war, musste ich meinen Fahrstil deutlich anpassen. Deshalb war es nicht so einfach, es direkt ans Limit zu bringen. Der siebte Platz im Qualifying war unter diesen Umständen akzeptabel. Auf meiner zweiten schnellen Runde habe ich einen Trick herausgefunden, wie ich das Untersteuern besser in den Griff bekommen kann. Zu diesem Zeitpunkt waren die Reifen aber nicht mehr optimal.
Von Platz sieben hast du dich im Rennen bis auf die vierte Position verbessert...
David Beckmann: Ja, mein bestes Ergebnis bislang in der GP3. Das erste Rennen lief wirklich sehr gut. In Kurve eins gelang mir ein super Überholmanöver gegen Jake Hughes, damit hat er nicht gerechnet. Etwas später habe ich meinen Vordermann Callum Ilott in einen Fehler getrieben und konnte ihn in der letzten Kurve überholen. Ich war sogar an Platz drei dran, doch zum Ende hing ging mir die Zeit aus und meine Reifen waren nicht mehr optimal. Meine Pace war mega, zur Mitte des Rennens war ich der mit Abstand schnellste Fahrer. Ich bin an den anderen Autos geradezu vorbeigeflogen.
Im zweiten Rennen hast du erneut gepunktet. Beschreibe bitte den Rennverlauf aus deiner Sicht.
David Beckmann: Beim Start kam ich extrem gut vom Fleck. Leider hatte ich vier Autos direkt vor mir und konnte nirgendwo reinbremsen. Deshalb musste ich ein wenig früher auf die Bremse. Am Kurvenausgang wurde ich auf den Kerb gedrückt und habe eine Position verloren. In Kurve zwei wurde ich von zwei Autos in die Mangel genommen, das kostete mich einen weiteren Platz. Ich konnte später meinen Teamkollegen Ryan überholen und war Sechster. Die Pace war am Anfang sehr gut, ich kam aber nicht an Juan Manuel Correa vorbei. Das ist ein typisches Problem in Budapest, auch mit dem DRS-Flügel kannst du kaum überholen. Bei der Aufholjagd habe ich meine Reifen strapaziert, sodass Ryan am Ende wieder vorbeikam. Er hat weitaus mehr Erfahrung als ich und aus solchen Situationen lerne ich weiter.
Nach der Sommerpause geht es in Spa-Francorchamps weiter. Was rechnest du dir dort aus?
David Beckmann: Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Rennen! Mit den Trident-Jungs war ich am Wochenende total zufrieden. Das Team hat tolle Arbeit geleistet, mein Auto war immer einwandfrei vorbereitet. Vielen Dank dafür! Ein Podestplatz bei meinem Debüt wäre die Krönung gewesen, aber ich habe das Potenzial des Teams und des Autos erlebt. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich für Spa, da greifen wir wieder voll an. Das Training werde ich nutzen, um mich noch besser mit dem Auto vertraut zu machen. Gelingt uns dann ein gutes Qualifying, ist alles drin.
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