Im Rahmen des Comebacks der Formel 1 in Frankreich absolvierte David Beckmann sein zweites Rennwochenende in der GP3 Series. Nach fast sechs Wochen Pause seit dem Saisonauftakt in Barcelona griff der Förderpilot der Deutsche Post Speed Academy erstmals wieder ins Lenkrad. Den Circuit Paul Ricard in Le Castellet kannte Beckmann bereits von Testfahrten. Die Streckenbedingungen waren jedoch völlig anders als im Februar.

Beckmann passte sich an die veränderte Situation an und steigerte sich im Laufe des Wochenendes. Im zweiten Rennen am Sonntag arbeitete sich der Hagener von Startplatz 18 bis auf Rang zehn nach vorne und lieferte sich dabei sehenswerte Zweikämpfe. Beckmann kam als bestplatzierter Pilot von Jenzer Motorsport ins Ziel.

Zu Beginn des ersten Rennens am Samstag hatte Beckmann eine Berührung mit einem Konkurrenten, bei der sein Frontflügel beschädigt wurde. Nach dem Tausch des Frontflügels an der Box kam Beckmann als Letzter wieder auf die Strecke. Er legte eine starke Pace auf dem Niveau der Spitzenreiter an den Tag. Sein Rückstand auf den Rest des Feldes war jedoch zu groß, um über Position 20 hinauszukommen. Aufgrund der Disqualifikation zweier Konkurrenten wurde daraus nachträglich Rang 18.

Zeit zum Durchatmen bleibt Beckmann nicht, denn bereits am kommenden Wochenende (29. Juni bis 1. Juli) steht der dritte Saisonlauf der GP3 Series an. Die Nachwuchspiloten reisen zusammen mit dem Formel-1-Tross an den Red Bull Ring im österreichischen Spielberg.

Fünf Fragen an David Beckmann

Dir ist im Sonntagsrennen in Le Castellet eine tolle Aufholjagd gelungen...
Das zweite Rennen war wirklich gut. Ich habe mich von Startplatz 18 bis auf Rang zehn vorgekämpft. Mir sind ein paar tolle Überholmanöver gelungen. Meine Pace war gut: Ich habe die viertschnellste Runde des Rennens erzielt.

Im Qualifying für Rennen 1 bist du nicht über Rang 14 hinausgekommen. Warum fehlten die entscheidenden Zehntel?
Das Qualifying ist nicht optimal gelaufen. Die Bedingungen auf der Strecke waren ganz anders als während der Testfahrten. Dem Team und mir ist es nicht gelungen, auf eine schnelle Runde die optimale Leistung aus dem Auto herauszuholen. Wir haben daraus unsere Lehren gezogen und werden es das nächste Mal besser machen. Im Rennen waren wir ja schon deutlich schneller.

Die Pace für ein Top-Ergebnis hast du im Verlauf von Rennen 1 unter Beweis gestellt. Allerdings warst du auf verlorenem Posten...
Leider war mein Start nicht so gut. Mir fehlt einfach die Übung und die Kupplung hat sich anders angefühlt als an meinem ersten Rennwochenende in Barcelona. Ich habe beim Start zwei Positionen verloren, war dann also auf Platz 16. Im Zweikampf mit einem Konkurrenten kam es zu einer Berührung, an der wir zu gleichen Teilen schuld waren. Ich war etwas zu optimistisch und er hat mir gar keinen Platz gelassen. Mein Frontflügel wurde bei der Berührung beschädigt, also bin ich an die Box gefahren. Nach dem Tausch des Frontflügels hatte ich freie Fahrt und meine Pace war auf dem Niveau der Spitze. Das Auto funktionierte im Renntrimm also gut.

Wie fällt das Fazit nach deinem zweiten Rennwochenende in der GP3 Series aus?
Wenn man bedenkt, wie stark meine Pace in den beiden Rennen war, ist es wirklich schade, dass das Qualifying nicht optimal gelaufen ist. Das hat uns leider Top-Ergebnisse gekostet. Wir haben auf jeden Fall wieder viel gelernt. Ich bin mir sicher, dass es am Red Bull Ring viel besser laufen wird. Die Pace ist da, jetzt müssen wir uns nur noch im Qualifying eine bessere Ausgangslage schaffen.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Bereits am Freitag sitzt du wieder in deinem Boliden...
Ich freue mich auf das Rennwochenende in Spielberg ganz besonders. Der Red Bull Ring ist meine Lieblingsstrecke. Das Layout und die Kulisse sind super. Ich bin dort in der Vergangenheit mit der Formel 3 und der Formel 4 gefahren. Mit dem deutlich PS-stärkeren GP3-Boliden wird es eine ganz andere Erfahrung, auf die ich schon sehr gespannt bin.