Fünf Sieger in den ersten 12 Rennen - die erste Saisonhälfte der ADAC Formel 4 sorgte für reichlich Abwechslung. Lirim Zendeli (18, Bochum, US Racing CHRS) drückte der ersten Saisonhälfte den Stempel auf, gewann sechs der bisherigen 12 Rennen und sicherte sich die "Halbzeitmeisterschaft". Der Vorsprung des Bochumers (199 Punkte) ist mit 24 Punkten allerdings noch nicht so üppig, sodass sich seine Verfolger durchaus noch Chancen aufrechnen dürfen.
Allen voran "Kiwi" Liam Lawson (16, Neuseeland, Van Amersfoort Racing, 175 Punkte), dank drei Siegen und insgesamt acht Podestplätzen erster Verfolger von Zendeli. Auch Enzo Fittipaldi (16, Brasilien, Prema Theodore Racing) liegt mit 138 Punkten auf Rang drei noch in Schlagdistanz. Gelingt dem Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipald wie zuletzt im italienischen Serien-Pendant auch in der ADAC Formel 4 ein "clean sweep", ist der Titel für den Brasilianer durchaus noch in Reichweite.
In der Rookie-Wertung führt bei Halbzeit Niklas Krütten (15, Trier, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) mit 197 Punkten. Der Vorsprung des Trierers ist allerdings nur hauchdünn. Die zweite Saisonhälfte dürfte die Fortsetzung des Duells mit David Schumacher (16, Bergheim, US Racing CHRS) bringen. Der Sohn von Ex-Formel- 1-Pilot Ralf Schumacher hat auf Krütten nur 13 Punkte Rückstand. In der Team-Wertung führt der Kerpener Rennstall US Racing CHRS (347 Punkte) vor Van Amersfoort Racing (317) aus den Niederlanden und den Titelverteidigern vom italienischen Team Prema Theodore Racing (253).
Hochspannung ist also garantiert, wenn am Wochenende vom 20. bis 22. Juli mit einem Highlight in die zweite Saisonhälfte gestartet wird. Dann absolviert die ADAC Formel 4 zwei Rennen im Rahmen des Formel-1-Gastspiels am Hockenheimring.
Zahlen und Fakten zur ersten Saisonhälfte der ADAC Formel 4 2018
An den bisherigen vier der insgesamt sieben Rennwochenenden gingen Fahrer aus 13 Nationen an den Start, davon sieben aus Deutschland. Neun Nachwuchstalente aus sechs Nationen (vier aus Deutschland) bestreiten als Rookies ihre erste Saison im Automobilsport.
Die Piloten fahren für sieben Teams aus sechs Nationen. Zwei Teams sind in Deutschland beheimatet. Hinzu kommt je ein Team aus Österreich, Italien, den Niederlanden, Finnland und der Schweiz.
Fünf Fahrer teilten die Siege untereinander auf: Lirim Zendeli, der 2017 drei Rennen gewann, bringt es aktuell auf sechs Saisonsiege, Liam Lawson gewann dreimal. Je einmal standen der Rookie-Meister von 2017, Mick Wishofer (18, Österreich, US Racing CHRS), und die Prema-Piloten Oliver Caldwell (16, Großbritannien) sowie Enzo Fittipaldi ganz oben auf dem Treppchen.
Achtmal - und damit am häufigsten - stand Lawson in den ersten 12 Saisonrennen auf dem Podium. Tabellenführer Zendeli schaffte es siebenmal. Je fünfmal absolvierten Fittipaldi jr. und Wishofer den Gang zur Siegerehrung. Viermal ging es für Vesti aufs Siegerpodium, dreimal für Caldwell und je zweimal für Krütten und Charles Weerts (17, Belgien, Van Amersfoort Racing).
In ewigen Bestenliste ist der Champion von 2016, Joey Mawson (22, Australien) mit insgesamt 15 Siegen weiterhin erfolgreichster Fahrer der ADAC Formel 4. Mit inzwischen neun Siegen ist Lirim Zendeli auf Rang zwei aufgerückt. Er liegt damit vor dem Champion von 2015, Marvin Dienst (Deutschland, acht Siege).
In der Rookie-Wertung, in der ausschließlich Piloten ohne vorherige Automobilsport-Erfahrung antreten, liefern sich Niklas Krütten (fünf Siege) und David Schumacher (vier) ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen. Je einen Rookiesieg holten Joey Alders (18, Niederlande, Van Amersfoort Racing), Ido Cohen (16, Israel, ADAC Berlin Brandenburg e.V.) und Gianluca Petecof (15, Brasilien, Prema Theodore Racing).
Sechs verschiedene Piloten nahmen ein Rennen von der Pole Position in Angriff. Sechsmal führte Lirim Zendeli das Feld in die erste Runde. Zweimal stand Fittipaldi ganz vorne und jeweils eine Pole ging an Caldwell, Krütten, Alders und Andreas Estner (17, Warngau, Neuhauser Racing).
Beim engsten Zieleinlauf der Saison hatte Lirim Zendeli im zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring nur 0,661 Sekunden Vorsprung auf Verfolger Enzo Fittipaldi. Den größten Vorsprung eines Rennsiegers fuhr Wishofer im sechsten Saisonrennen am Hockenheimring heraus. 5,528 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Niklas Krütten überquerte der Österreicher als Erster die Ziellinie.
Bei den Führungsrunden hat Lirim Zendeli ganz klar die Nase vorn. Der Bochumer führte das Fahrerfeld in insgesamt 112 Runden auf der ersten Position an. Liam Lawson, Enzo Fittipaldi und Oliver Caldwell folgen mit jeweils 20 Führungsrunden vor Wishofer (16), Alders (10), Krütten (8) und Weerts (3).
209 Runden wurden in den bisherigen 12 Saisonrennen auf Reifen von Exklusiv-Partner Pirelli absolviert. Das entspricht einer Gesamtrenndistanz von 887 Kilometern.
Die Wertung, wer die meisten schnellsten Rennrunden absolviert hat, führen Zendeli, Wishofer und Fittipaldi an, die in den bisherigen 12 Saisonrennen je dreimal die schnellste Runde fuhren. Charles Weerts absolvierte zweimal die schnellste Runde, Frederik Vesti war bisher einmal Schnellster.
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