Für NIO 333 war das Samstagsrennen des Formel E-Doubleheaders in Berlin eines zum Vergessen. Beide Fahrer nahmen sich mit Kollisionen die Chance auf Punkte in einem teils chaotischen verlaufenden Rennen. Aufgrund des Podiums von Maximilian Günther (Maserati) fiel der NIO 333-Rennstall sogar um einen Platz in der Teamwertung zurück. Dan Ticktum lässt nach dem Rennen seiner Frustration freien Lauf.

Ticktum: Unsere Effizienz ist entsetzlich

Sichtlich genervt präsentierte sich Ticktum nach seinem zweiten Ausfall der Saison: "Wer weiß, ob ich mich überhaupt in den Punkterängen hätte halten können. Unsere Energie-Effizienz ist entsetzlich. Ich habe die Schnauze voll, das Problem zu verschleiern." Ticktum befand sich an der siebten Position als eine von ihm verursachte Kollision das eigene Rennen sowie das von Stoffel Vandoorne (DS Penske) beendete. Dabei zeigte Ticktum eigentlich ein starkes Qualifying (Startplatz 4) und einen noch besseren Rennstart. Der Brite zog auf dem Weg in Kurve 1 außen an allen drei vor ihm gestarteten Boliden vorbei.

Das Problem: In Führung liegend verbrauchte der ehemalige Formel 2-Junior noch mehr Energie, weshalb sich Ticktum früh im Rennen wieder zurückfallen lassen musste. "Uns sind die Hände einfach gebunden. Jeder an der Strecke gibt sein Bestes und es ist nicht deren Schuld. Aber egal wie hart wir arbeiten, egal wie gut das Auto von der Mechanik her funktioniert oder es auf eine Runde schnell ist: Wir mühen uns jedes [Rennen] ab und ganz ehrlich, ich verliere so langsam die Geduld."

Ticktum: So verschwenden wir jedermanns Zeit

Der bereits als Heißsporn bekannte Ticktum redete sich am Mikrofon weiter in Rage: "Schön für das Team, wenn wir eine gute Pace haben. Aber was bringt dir das, wenn wir es nicht in Punkte umsetzen können? Wir müssen das aussortieren, weil so verschwenden wir jedermanns Zeit."

Der NIO 333 geht zu verschwenderisch mit der Energie um, Foto: LAT Images
Der NIO 333 geht zu verschwenderisch mit der Energie um, Foto: LAT Images

Für den zweiten ePrix in Berlin stehen Ticktums Chancen bereits vor dem Qualifying deutlich schlechter. Weil Ticktum Vandoorne rigoros in die Mauer drückte, belegte die Rennleitung den Briten mit einer Startplatzstrafe. Ticktum betrachtete die Kollision als "typischen Rennunfall", Hoffnungen machte er sich aber sowieso nicht: "Es muss ein sehr spezielles Rennen sein, damit wir in die Punkte fahren."