Am Monatg wurde öffentlich bekannt, dass Rene Rast nach seinem Audi-Aus für das Jahr 2023 in das BMW-Lager wechselt. Am heutigen Dienstag wurden weitere Karten für die zukünftige Karriere des dreifachen DTM-Champions auf den Tisch gelegt. Demnach bestätigen sich die schon länger anhaltenden Gerüchte um eine Rückkehr von Rast in die Formel E.

Konkret geht es dabei um McLaren, die in der kommenden Saison den Startplatz von Mercedes übernehmen. Wie McLaren in einer Presseaussendung am Dienstag bestätigte, ist der Deal zwischen dem Deutschen und dem englischen Sportwagenhersteller für die Elektro-Serie unter Dach und Fach.

Rene Rast: Gleichzeitig BMW- und McLaren-Fahrer

Ein Konflikt mit seinem BMW-Engagement entsteht durch den Formel-E-Einstieg von Rene Rast nicht. Zwischen BMW und McLaren besteht in Bezug auf Straßenautos eine Partnerschaft, außerdem erlaubten die Münchener auch schon in der Vergangenheit ihren Fahrern vertraglich Einsätze für andere Marken oder Teams.

Rast sagte über seinen neuen Arbeitsplatz: "Ich freue mich sehr, dem McLaren Formel-E-Team beizutreten. Als Rennsport-Fan hatte McLaren immer eine enorme Anziehungskraft. Es ist ein ikonischer Name im Motorsport mit viel Historie, deshalb fühle ich mich privilegiert, den Namen McLaren in der Formel E repräsentieren zu können."

Rast kann bereits auf Erfahrung in der Formel E zurückgreifen. 2016 debütierte er für Aguri in der Formel-Meisterschaft. Nachdem er beim Saisonfinale in Berlin 2020 Daniel Abt bei Audi ersetzte, absolvierte er die gesamte Saison 2020/21, ehe Audi sich aus der Meisterschaft zurückzog. Den großen Durchbruch schaffte Rast in der Meisterschaft noch nicht, das Highlight seiner bisherigen FE-Karriere waren zwei Podien.

Deshalb hat Rast mit der Formel E noch eine Rechnung offen. "Ich habe schon ein Jahr in der Formel E gemacht, es war eine großartige Erfahrung und ich fühlte nach diesem Jahr, dass ich noch nicht abgeschlossen hatte. Ich freue mich, dass ich nun diese Gelegenheit bekommen, diese Reise fortzusetzen", sagte der Mindener.

McLaren: Zweiter Fahrer unklar

Der zweite McLaren-Pilot neben Rene Rast steht noch nicht fest. In den letzten Monaten wurde der Schwede Felix Rosenqvist häufig in Verbindung mit dem Startplatz des Nachfolgeteams von Mercedes gebracht. Er ist für das kommende Jahr an McLaren gebunden, allerdings ist unklar in welcher Serie. Der Schwede absolviert die derzeitige Saison in der Indycar, für 2023 könnte er je nach Ausgang eines noch laufenden Gerichtsverfahrens aber durch Alex Palou ersetzt werden.

Erst vor einer Woche verkündete Rast offiziell seinen Abgang von Audi, nachdem er jahrelang für die VW-Marke erfolgreich bei GT3-Rennen und in der DTM an den Start ging. Rast war zuvor seit 2005 in zahlreichen Teams und Rennserien innerhalb des VW-Konzerns untergebracht. Die Vertragsauflösung begründete er mit neuen Zielen im Motorsport. Nachdem der geplante Einstiegs in die Langstrecken-WM von Audi vor dem Aus steht, ging es in diesem Zusammenhang wohl vor allem um eine Zukunft in Le Mans.

In welcher Rennserie Rast für BMW M Motorsport an den Start gehen wird, ist noch nicht bekannt. Ein Einsatz in der Topklasse in Le Mans, wo BMW ab 2024 mit einem LMDh-Prototyp an den Start geht, gilt als wahrscheinlich. Bereits eine Saison früher debütiert die Marke mit dem Team RLL in der nordamerikanischen Langstrecken-Serie IMSA. Die DTM gilt ebenfalls als eine Option für Rast.