Bei der Premiere der Formel E in Jakarta kollidierten Mercedes-Weltmeister Nyck de Vries und Porsche-Fahrer Andre Lotterer sieben Minuten vor Rennende abseits der TV-Kameras miteinander. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Fahrer im Kampf um die letzten Punkte in den Top-10.

Nachdem de Vries den dreifachen Le-Mans-Sieger zuvor überholt hatte, touchierte Lotterer beim Anbremsen das Heck des Mercedes-Boliden, was zu einem Reifenschaden und dem vorzeitigen Ausfall des Niederländers führte. Lotterer wurde als Schuldiger ausgemacht und kassierte eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn auf den elften Platz zurückwarf.

"Ich war im Rennen in den Punkterängen unterwegs, was okay, aber nicht großartig war. Dann hatte ich leider eine Kollision mit Nyck de Vries. Wir waren im Duell, er hat stark gebremst, und ich habe ihn von hinten getroffen. Dafür habe ich eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten, die mich aus den Punkterängen geworfen hat.", sagte Lotterer über die Kollision mit dem Mercedes.

De Vries: Machte keinen Sinn mehr, weiterzufahren

Aufgrund des Reifenschadens musste de Vries die Boxengasse aufsuchen. "Es machte keinen Sinn mehr, weiterzufahren. Es war viel Pech im Spiel in diesem Rennen, aber so ist es eben manchmal. Auch das gehört zum Rennsport mit dazu.", so wurde der amtierende Weltmeister in einer Pressemitteilung zitiert. Die Pace seines Autos sei immerhin gut genug für solide Punkte gewesen, tröstete sich de Vries, der vor drei Wochen in Berlin siegte.

Mercedes- Teamchef Ian James hatte vor dem Rennen die Hoffnung, nach einem durchwachsenen Qualifying gute Punkte kassieren zu können,- doch das klappte nur bedingt. De Vries' Teamkollege Stoffel Vandoorne wurde Fünfter und bleibt damit Spitzenreiter in der Gesamtwertung.

"Wir wussten, dass wir im Rennen eine Chance hatten, nach vorne zu fahren. Es war von Anfang an klar, dass die Temperaturen hier eine große Rolle spielen würden. In dieser Hinsicht haben wir das Rennen im Allgemeinen gut umgesetzt. Leider hatte Nyck etwas Pech, so dass er nach der Hälfte des E-Prix durch einen Reifenschaden aus dem Rennen gerissen wurde und wir das Auto abstellen mussten.", kommentierte der deutschsprachige Brite, der 2023 den Formel-E-Einstieg von McLaren mit der ehemaligen Mercedes-Werks-Crew leiten wird.

Auch Porsche mit schwierigem Wochenende

Porsche hatte in der indonesischen Millionen-Metropole ebenfalls zu kämpfen. Pascal Wehrlein konnte mit seinem achten Platz zwar punkten, doch insgesamt hatte sich das Werks-Team aus Zuffenhausen mehr erwartet. Lotterer verpasste wegen der Strafe die Punkteränge. "Das war kein einfaches Rennen. Ich bin nicht gut gestartet, habe mich aber zurückgekämpft. Wegen einer Kollision, die ich nicht vermeiden konnte, fiel ich aus den Punkterängen.", meinte Lotterer .

Florian Modlinger, Porsche-Gesamtprojektleiter für die Formel E, war ebenfalls nicht glücklich nach dem Jakarta e-Prix: "Das war ein harter Tag für das ganze Team bei extremen äußeren Bedingungen. Eine so extreme Hitze wie in Jakarta kann uns auch bei fünf der sieben in dieser Saison noch ausstehenden Rennen treffen. Wir müssen deshalb hart arbeiten, um für die nächsten Rennen unter solchen Bedingungen stärker zurückzukommen." Das zehnte Saisonrennen steigt am 02. Juli 2022 in Marrakesch.