Schaeffler-Vorstand Matthias Zink im großen Exklusiv-Interview (30:49 Min.)

Wie sieht die Zukunft des Motorsports aus? Die Formel E als erste rein elektrische Formelrennserie der Welt hat durch einen wahren Hersteller-Boom für weltweites Aufsehen gesorgt. Die Formel 1 setzt seit 2014 auf V6-Turbomotoren mit Hybridantrieb und mit der von HWA präsentierten HYRAZE League wird eine neue Rennserie mit 800 PS starken Wasserstoff-Autos ins Leben gerufen.

Entwicklungen, die auch Schaeffler genau beobachtet. Der Automobil- und Industriezulieferer mit Hauptsitz in Herzogenaurach und weltweit rund 84.200 Mitarbeitern engagiert sich seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Kategorien des Rennsports, aktuell prominent als Technologiepartner von Audi in der Formel E sowie in der DTM mit BMW und dem zweifachen Champion Marco Wittmann.

In der kürzlich durch Hans Werner Aufrecht vorgestellten HYRAZE-Rennserie, die im Jahr 2023 ihr Debüt geben soll, ist Schaeffler neben Unternehmen wie dem ADAC oder Dekra Partner für den elektrischen Antriebsstrang und das im Motorsport neuartige Steer-by-Wire-Lenksystem.

"Der Motosport geht in die Richtung, in die er sich entwickeln muss", sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive OEM der Schaeffler AG, im ausführlichen Video-Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Er muss sich technisch noch einmal neu beweisen und ist längst kein reines Marketing-Instrument mehr."

Zu wenig nachhaltig, zu laut, zu teuer - in den vergangenen Jahren sah sich der Motorsport immer häufiger Kritik aus Teilen der Öffentlichkeit ausgesetzt. Matthias Zink sieht in den aktuellen und künftigen Entwicklungen hingegen die Möglichkeit, dem Rennsport wieder die Rolle zuzuweisen, die er ursprünglich einmal eingenommen hatte: als das schnellste Testlabor der Welt für die Serienentwicklung.

Matthias Zink: "Der Motorsport wird, wenn sich die Community schnell genug weiterentwickelt und die Partner sich formieren, tatsächlich wieder das Tech-Labor für wichtige und nachhaltige Entwicklungen sein. Hersteller, Rennteams und auch Lieferanten müssen aktiv aufeinander zugehen, um die Zukunft auch im Rennsport zu gestalten."

Die fortschreitende Diversifizierung im Motorsport richtet sich effektiv nach den Bedürfnissen der Serienentwicklung. Schaeffler hat ein 30/40/30-Szenario entwickelt, nach dem im Jahr 2030 30 Prozent aller Autos weiterhin über einen Verbrennungsmotor angetrieben werden. 40 Prozent entfallen auf Hybridfahrzeuge, die das Elektro- und Verbrennungsaggregat kombinieren. 30 Prozent aller Autos wiederum fahren rein elektrisch.

"Mir geht es darum, den Wandel zur E-Mobilität schrittweise und mit Verstand voranzutreiben", sagt Matthias Zink. "Ein Technologiemix ist hierbei von zentraler Bedeutung."

Im ausführlichen Video-Interview mit Motorsport-Magazin.com spricht Schaeffler-Vorstandsmitglied Matthias Zink außerdem über Hintergründe zum langjährigen Engagement in der Formel E mit Audi, dem Markenwechsel zu BMW in der DTM sowie über Gedanken bezüglich eines Einstieges in die Formel 1:

Schaeffler-Vorstand Matthias Zink im großen Exklusiv-Interview (30:49 Min.)