Bitterer Rückschlag in Saudi-Arabien: Maximilian Günther verliert seinen ersten Podestplatz in der Formel E nachträglich.

Etwas mehr als zwei Stunden nach dem Rennende erreichte den BMW-Neuzugang die Hiobsbotschaft: Die Rennleitung belegte Günther mit Durchfahrtstrafe, weil er während einer Safety-Car-Phase Audi-Pilot Lucas di Grassi und Stoffel Vandoorne (Mercedes) überholt hatte. Die daraus folgende Strafe wurde in eine Zeitaddition von 24 Sekunden umgewandelt, die ihn auf die elfte Position zurückwarf.

"Die Situation beim Restart nach der Safety-Car-Phase war unübersichtlich, und es ging hektisch zu. Stoffel Vandoorne hat sich offenbar kurzfristig entschieden, in die Attack Zone zu fahren. Dabei habe ich ihn leicht berührt und meine Front beschädigt. Außerdem war ich dann schon neben ihm, und es gab aus meiner Sicht eigentlich kein Zurück mehr. Die Aktion war unglücklich, und ich habe gehofft, dass es okay war", beschrieb Günther den Zwischenfall. Zur Strafe sagte er: "Die Rennkommissare haben das anders gesehen. Diese Entscheidung muss ich so akzeptieren. Es ist natürlich bitter, im Nachhinein so eine Strafe zu bekommen."

Nach einer von Freitags-Sieger Sam Bird ausgelösten und anschließend beendeten Safety-Car-Phase überholte Günther seine beiden Vordermänner in der Schikane in den Kurven 18 und 19. Das Problem dabei: Diese Aktion ereignete sich noch vor der offiziellen Safety-Car-Linie, die sich zwischen den Kurven 19 und 20 befindet. Somit überholte Günther unter SC-Bedingungen, was laut Reglement verboten ist.

Günther verliert bestes Ergebnis in der Formel E

Damit verliert BMW zugleich den Doppelsieg, den Günther zusammen mit Rennsieger Alexander Sims herausgefahren hatte. Zuvor hatte der Brite in den Qualifyings für beide Rennen jeweils die Pole Position erzielt. Der zweite Platz, den nun di Grassi erbt, wäre für Günther das beste Resultat seiner jungen Formel-E-Karriere gewesen, nun reist er mit null Punkten aus Saudi-Arabien ab.

Max Günther über Formel E 2019: Stärkstes Fahrerfeld der Welt (26:48 Min.)

Durch Günthers Strafe rückte der im Rennen Viertplatzierte Stoffel Vandoorne automatisch auf die dritte Position nach vorn. Für den früheren Formel-1-Fahrer war es der zweite Podesterfolg beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien sowie der dritte für Neueinsteiger Mercedes-Benz. Im Auftaktrennen am Freitag fuhren Vandoorne und Teamkollege Nyck de Vries hinter Sieger Sam Bird auf die Plätze zwei und drei.