Die roten Flaggen wurden in Paris früher geschwenkt als erwartet... Die Rennleitung musste das 1. Freie Training zum Paris ePrix der Formel E gleich zwei Mal abbrechen. Auf regennasser Fahrbahn kam es am frühen Samstagmorgen zu einer wahren Crash-Parade. Wegen zahlreicher Unterbrechungen konnten die Fahrer nur wenige Runden drehen, bevor das Training nach einem zweiten Unfall von Sam Bird sieben Minuten vor Schluss vorzeitig beendet wurde.

Für Audi-Pilot Lucas di Grassi begann die 45-minütige Session mit einem Crash. Der Brasilianer schlug auf der Gegengeraden in die Streckenbegrenzung ein, nachdem er beim Überfahren weißer Fahrbahnmarkierungen die Kontrolle über sein Auto verloren hatte. Di Grassi schaffte es zurück an die Box, wo das Audi-Team ihm einen neuen Frontflügel verpasste.

Nur wenige Augenblicke später kollidierten plötzlich Sam Bird und Sebastien Buemi. Der Nissan-Fahrer verpasste den Bremspunkt zur ersten Kurve, konnte auf der rutschigen Piste nicht rechtzeitig einlenken und erwischte in Turn 1 das Heck von Virgin-Fahrer Bird. Buemi kassierte eine Verwarnung, während Birds Auto in der Garage repariert wurde.

Es wurde nicht besser. Wenige Minuten später unterbrach die Rennleitung erstmals das Training, nachdem Robin Frijns frontal in die Mauer in Kurve 2 eingeschlagen war. Die Virgin-Mechaniker hatten schon am frühen Samstagmorgen einiges an Arbeit zu bewältigen... Im gleichen Zuge rutschte direkt hinter Frijns der Lokalmatador Jean-Eric Vergne von der Strecke und berührte ebenfalls die Streckenbegrenzung.

Die anschließende Rotphase kostete die Fahrer rund zehn Minuten der in der Formel E kostbaren Streckenzeit. Ein paar Runden konnten die Piloten mit ihren Gen2-Autos auf dem 1,9 Kilometer kurzen Kurs drehen, bevor endgültig Schluss war: Sieben Minuten vor Sessionende verlor Bird die Kontrolle über seinen Virgin-Boliden und flog an der gleichen Stelle wie Teamkollege Frijns wenige Minuten zuvor ab.

Unklar, wie es hier in Paris weitergeht. Im Verlauf des Trainings klarte der Himmel auf, voraussichtlich werden Qualifying und Rennen (ab 16:00 Uhr live bei Eurosport und im ZDF-Livestream) bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen.

Die Bestzeit im 1. Training sicherte sich Andre Lotterer (1:10.667) knapp vor Buemi (1:10.900) und dessen Nissan-Teamkollege Oliver Rowland (1:10.922). Gary Paffett (HWA), Bird (Virgin) und Pascal Wehrlein (Mahindra) komplettierten die Top-6. Daniel Abt (Audi) landete auf Platz 12, Max Günther (Dragon) landete auf P16.