1. - Wofür wurde Lucas di Grassi bestraft?

Lucas di Grassi durfte Platz 2 und damit sein erstes Podest in dieser Saison zwar behalten, kam aber nicht ohne nachträgliche Strafe davon. Der amtierende Champion musste 10.000 Euro zahlen, weil er im Rennen nicht zugelassene Rennunterwäsche trug! Dafür kassierte di Grassi obendrein 3 Strafpunkte. Der Audi-Pilot hatte für das Rennen keine frischen Klamotten mehr parat und wollte es nicht in verschwitzter Wäsche bestreiten. Di Grassi akzeptierte seinen Fehler später.

2. - Was kostete Daniel Abt einen Podestplatz?

Das Gurt-System. Daniel Abt fuhr nach dem Autowechsel auf dem dritten Platz, bis er in Runde 23 plötzlich die Box ansteuerte. Ganz heikle Situation: Auf der Strecke hatte sich plötzlich sein komplettes Gurtsystem gelöst - Abt fuhr komplett unangeschnallt! "Mein Leben ist mir wichtiger als ein Podestplatz", sagte Abt, der sich nach dem ungeplanten Boxenstopp und 45 Sekunden Zeitverlust mit Platz 14 begnügen musste.

3. - Wieso fiel Nick Heidfeld aus?

Zum dritten Mal in Folge sah Nick Heidfeld die Zielflagge nicht. Nach Ausfällen in Santiago (Abt-Kollision) und Mexiko (Wasserpumpe) zickte diesmal das System seines Mahindra-Rennwagens. Der frühere Formel-1-Fahrer fiel schon in der zweiten Rennrunde aus und sorgte für ein Safety Car. "Das Problem war einfach, dass das Auto mal wieder auf der Strecke angehalten hat", sagte Heidfeld. "Da kann man leider keinen Blumentopf gewinnen." Zuvor im Qualifying verunfallte Heidfeld obendrein und musste von Platz 17 ins Rennen starten.

4. - Wieso ging Andre Lotterer leer aus?

Der Teamkollege von Sieger Jean-Eric Vergne hatte sich für den siebten Startplatz qualifiziert und verbesserte sich schnell auf die sechste Position hinter Daniel Abt. Während der undurchsichtigen Safety-Car-Phase wurde Lotterer dann von Sebastien Buemi überholt. Es wurde nicht besser, als er wenig später eine Mauer berührte und bis auf P14 zurückfiel. Lotterer: "Dann war meine Spurstange hinten verbogen und ich musste früher an die Box." Zwei Runden vor den meisten anderen Piloten wechselte er sein Auto und fuhr mit entsprechend konservativem Energie-Management relativ chancenlos auf Platz 12.

5. - Was zerstörte Sebastien Buemi das Rennen?

Effektiv ein Fahrfehler. Sebastien Buemi, Sieger der letzten beiden Uruguay-Rennen, wollte diesmal etwas zu viel. Auf Platz sechs liegend, jagte der Renault-Pilot Vordermann Daniel Abt. In Runde 10 kam Buemi leicht von der Linie ab und knallte mit einem seiner Räder gegen die Mauer. Mit gebrochener Aufhängung musste der Schweizer in die Boxengasse humpeln und das Auto wechseln. Durch den extrem frühen Stopp war klar, dass er das Rennen kaum würde beenden können. Buemi und Renault hofften auf ein weiteres Safety Car, doch dazu kam es nicht. 9 Runden vor Schluss entschied sich Buemi, das Rennen aufzugeben. "Ein schlechter Tag für mich und es tut mir leid fürs Team", sagte er nach zuvor drei Podestplätzen in Folge.

Formel E 2018: Punta del Este ePrix, Renn-Highlights (05:18 Min.)

6. - Wem gelangen die schnellsten Boxenstopps?

Seitdem die FIA die Mindestwartezeit bei den Boxenstopps aufgehoben hat, sind die Autowechsel zur Rennmitte noch entscheidender fürs Rennen - und sorgen weiter für große Kontroversen. In Punta del Este gelang dem Drittplatzierten Sam Bird und seinem Virgin-Team ein Wahnsinns-Stopp: Er verbrachte nur 38,840 Sekunden in der Boxengasse und war damit Schnellster aller Fahrer. Nur Felix Rosenqvist (39,285 Sekunden) und Mitch Evans (39,671 Sekunden) gelang es, unter der 40-Sekunden-Grenze zu bleiben.

Top-5: Die schnellsten Boxenstopps beim Punta del Este ePrix

FahrerTeamZeit
1Sam BirdVirgin38,840
2Felix RosenqvistMahindra39,285
3Mitch EvansJaguar39,671
4Daniel AbtAudi40,452
5Jean-Eric VergneTecheetah40,887

7. - Warum gab es so viele Qualifying-Strafen?

Bis wenige Minuten vor dem Start ins Rennen herrschte pures Chaos über die finale Startaufstellung. Schier unzählige Strafen sprach die Rennleitung in den drei Stunden zwischen Qualifyingende und Rennstart aus. Dass die Top-4 bestraft wurden und dadurch der eigentlich Fünftplatzierte Jean-Eric Vergne die Pole erbte und später zum Sieg fuhr, setzte dem Ganzen die Krone auf. Folgende Strafen wurden nach dem Punta-Qualifying ausgesprochen:

  • Luca Filippi (NIO): Speeding unter roten Flaggen - 3 Plätze zurück
  • Nick Heidfeld (Mahindra): Qualifying-Unfall - beste Rundenzeit gestrichen
  • Lucas di Grassi (Audi): Strecken-Limits missachtet - Superpole-Zeit gestrichen
  • Alex Lynn (Virgin): Strecken-Limits missachtet - Superpole-Zeit gestrichen
  • Oliver Turvey (NIO): Strecken-Limits missachtet - Superpole-Zeit gestrichen
  • Mitch Evans (Jaguar): Diskrepanzen bei Auto-Gewicht: Alle Rundenzeiten gestrichen
  • Jose Maria Lopez (Dragon): Falscher Reifendruck - Qualifying-Zeit gestrichen
  • Nicolas Prost (Renault): Getriebewechsel - +10 Startplätze in der Startaufstellung
  • Tom Blomqvist (Andretti): Getriebewechsel - +10 Startplätze in der Startaufstellung