Das Warten hat ein Ende: Die Formel E gastiert auch in diesem Jahr in Deutschland. Wie Motorsport-Magazin.com bereits berichtet hatte, fanden die Serienbetreiber eine Einigung mit der Stadt Berlin über die Austragung des Rennens. Das Rennen steigt wie geplant am 21. Mai 2016. Der genaue Veranstaltungsort innerhalb der Hauptstadt wurde jetzt auch kommuniziert: Der Berlin ePrix steigt auf der bekannten Karl-Marx-Allee in Berlin Mitte.

Der temporäre Kurs ist 2,03 km lang und verfügt über elf Kurven. Der Verlauf der Strecke führt über den Strausberger Platz bis zum Alexanderplatz. Die Boxengasse befindet sich direkt auf der Karl-Marx-Allee. "Es sind fantastische Neuigkeiten, dass wir eine neue Location in Berlin gefunden haben", sagte Serienchef Alejandro Agag. "Ich bin sicher, dass die deutschen Fans begeistert sein werden und das Rennen ein großer Erfolg wird."

Show, die Berlin gerecht wird

FIA-Präsident Jean Todt zum Rennen in Deutschland: "Berlin ist eine der wichtigsten Hauptstädte der Welt, das kulturelle und politische Zentrum Deutschlands, ein Land in dem die Automobilindustrie eine wichtige Rolle spielt und wo es einen feinen Sinn für Zukunftsmobilität gibt. Ich bin sicher, dass die Formel E gemeinsam mit dem DMSB eine Show veranstalten wird, die einer Stadt wie Berlin gerecht wird."

Auch Daniel Abt vom deutschen Rennstall Abt Schäffler Audi Sport freute sich auf das Heimrennen. "Das Layout sieht interessant aus und scheint mit den langen Geraden und Spitzkehren auch ein spannendes Rennen zu versprechen", sagte er. "Als wir letztes Mal in Berlin waren, sind wir in der Nähe des Alexanderplatzes in einem Restaurant und einer Bar gewesen - jetzt fahren wir genau in diesem Teil der Stadt ein Rennen. Mit der Bekanntgabe der Strecke steigt die Vorfreude auf mein Heimspiel jetzt noch mehr."

Tickets sind ab sofort verfügbar. An diesem Wochenende könnte es richtig voll werden in Berlin. Zur gleichen Zeit wie der ePrix steigt das Finale des DFB-Pokals im Berliner Olympiastadion.

2015 gastierte die Formel E auf dem Berliner Tempelhof, Foto: Sutton
2015 gastierte die Formel E auf dem Berliner Tempelhof, Foto: Sutton

Tempelhof war oberaffengeil

Der zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierte Berliner Tempelhof stand in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Fahrer und Experten schwärmten 2015 von der Renn-Location auf dem früheren Flughafengelände. "Tempelhof war oberaffengeil", sagte etwa DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Das war der ideale Ort für das Formel-E-Rennen in Deutschland und die Zuschauer hatten ihren Spaß. Dass man die Strecke von praktisch jedem Platz aus komplett sehen konnte, war natürlich ein Glücksfall."

Doch inzwischen wurde das Areal zur Notunterkunft für syrische Flüchtlinge umfunktioniert, um dem hohen Aufkommen in der Hauptstadt gerecht werden zu können. Im Oktober 2015 wurde der erste Hangar belegt. Inzwischen leben im Flughafengebäude rund 2.500 Menschen.

Am 21. Mai tourt die Formel E mitten durch Berlin, Foto: Formel E
Am 21. Mai tourt die Formel E mitten durch Berlin, Foto: Formel E

Nächstes Ziel: New York

Deutschland hat gute Chancen, auch in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders zu sein. "Wir wollen einen stabilen Kalender", sagte Agag im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wir befinden uns in einer Phase, in der wir ein paar Rennen tauschen, um Stabilität zu erlangen. Paris soll für immer bleiben, London und Buenos Aires auch. Hongkong kommt neu im nächsten Jahr, das hätten wir auch gern auf ewig."

Dabei bleibt natürlich das eine oder andere Rennen aus der ersten Saison auf der Strecke. "Wenn Sie mich nach Punta del Este fragen, wahrscheinlich nicht", gab Agag einen Hinweis, dass er ePrix in Uruguay Geschichte sein dürfte. Dazu noch eine Anmerkung, was die Fans in Zukunft erwartet: "New York ist jetzt meine Priorität, dort würde ich gern ein Rennen sehen."