Campos-Fahrer Pepe Marti hat sich für das Hauptrennen der Formel 3 in Barcelona auf Startplatz 1 qualifizieren können. Der Spanier sicherte sich und seinem Team die erste Pole-Position ausgerechnet bei deren Heimrennen. Der Monaco-Sieger aus der Vorwoche, Gabriele Mini, erlebte einen rabenschwarzen Tag im Qualifying. Der Deutsche Oliver Goethe verpasste nach einem soliden Qualifying die Pole-Position für das Sprint-Rennen knapp, während Landsfrau Sophia Flörsch auf Platz 27 landete.

Das Barcelona-Problem: Stau im letzten Sektor

Anders als in der Trainingssession am Vormittag, in der die Piloten aufgrund der stark begrenzten Reifensätze in den ersten 30 Minuten kaum auf der Strecke zu sehen waren, fuhren zu Beginn des Qualifyings direkt alle Fahrer auf die Strecke. Durch die Regengefahr wollten alle Teams so schnell wie möglich eine Zeit setzen. Zunächst ging es auf dem dicht befahrenen Circuit de Catalunya für alle auf zwei Aufwärmrunden. Dabei kam es durch die hohe Fahreranzahl zu kuriosen Szenen und Staus im dritten Sektor. Teilweise mussten sich acht Wagen eine Kurve teilen. Auch das Entfernen der Schikane am Ende der Strecke konnte das altbekannte Problem der Staubildung in Barcelona nicht beheben.

Nachdem die Piloten ihre Reifen auf Temperatur gebracht hatten, legte der Gesamt-Führende Gabriel Bortoleto als erstes los, wurde allerdings kurz darauf von Marti Pepe Marti von der Spitze verdrängt. Es folgte ein enger Schlagabtausch der PREMA-Piloten Paul Aron und Dino Beganovic mit dem Trident-Fahrer Leonardo Fornaroli, den Aron vorerst für sich entscheiden konnte. Monaco-Sieger Gabriele Mini stand nach einem Fehler in Kurve 7 nach den ersten Läufen auf Platz 11. Bei noch 20 verbleibenden Minuten, kamen alle Piloten wieder in die Box, um ihre Batterien aufzuladen und auf einen neuen Satz Reifen zu wechseln.

Zwei Minuten später ging es für die nächsten Läufe wieder raus für die Fahrer. Angeführt vom Argentinier Franco Colapinto fand die zweite Runde der Zeitenjagd statt. Aron konnte auf seinem zweiten Lauf seinen Vorsprung zunächst ausbauen, bevor er sich Pepe Marti und den spät herausgefahrenen Sebastian Montoya und Taylor Barnard geschlagen geben musste. Mit noch gut zehn verbleibenden Minuten im Qualifying kamen alle Fahrer erneut in die Box, und machten sich für die letzten Läufe bereit.

Im letzten Teil des Qualifyings setzt sich Marti dank einer Sensationsrunde vom Rest des Feldes ab, Foto: LAT Images
Im letzten Teil des Qualifyings setzt sich Marti dank einer Sensationsrunde vom Rest des Feldes ab, Foto: LAT Images

Marti: Sensationsrunde sichert Premieren-Pole

Bei einer Restzeit von 4:30 Minuten startete der finale Wettkampf um die Pole. Aron legte erneut vor und konnte sich vorerst die Pole-Position sichern, wurde aber dank einer Sensationsrunde von Pepe Marti mit über 0,4 Sekunden Abstand geschlagen. Seine Rundenzeit von 1:27.587 Minuten konnte von keinem anderen Fahrer mehr angegriffen werden und sicherte dem Spanier die erste Pole-Position in seiner Formel-3-Karriere. Dahinter konnte sich Taylor Barnard auf P2 schieben, dicht gefolgt von Franco Colapinto. Gabriele Mini konnte sich zwischenzeitlich auf Platz 5 vorschieben, erlaubte sich allerdings erneut einen Fehler auf seiner schnellen Runde, als er in der letzten Kurve über die Streckenbegrenzung hinausfuhr. Seine Zeit wurde gestrichen und er wurde auf Platz 18 durchgereicht. Sophia Flörsch beendete das Qualifying auf Platz 27, während Landsmann Oliver Goethe auf P13 die Reverse-Grid-Pole-Position um einen Platz verpasste. Einen Unfall oder Abflug gab es während des gesamten Qualifyings nicht.

Ergebnisse:

Pepe Marti angelte sich die Pole-Position vor Taylor Barnard, der seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzen konnte und mit dem zweiten Platz sein bestes Qualifying-Ergebnis erzielte. Franco Colapinto beginnt das Hauptrennen von P3, vor den PREMA-Fahrern Dino Beganovic und Paul Aron. Der Gesamtführende Gabriel Bortoleto verpasste die Top-5. Sebastian Montoya schlug Mari Boya und Fornaroli auf dem siebten Platz, während Grégoire Saucy die Top-10 für ART komplettierte.