Franco Colapinto bringt nach einer dramatischen letzten Runde seinen ersten Formel-3-Sieg im Imola-Sprintrennen über die Linie. Caio Collet hatte den Großteil des Rennens kontrolliert, ehe Colapinto ihm beim letzten Restart - es hatte drei Unterbrechungen gegeben - den Sieg abjagte. Nur Sekunden später crashte Collet dann mit Isack Hadjar.

Startaufstellung: Zane Maloney hatte sich am Freitag in einem turbulenten Abbruch-Qualifying seine erste Pole gesichert. Die Reverse-Grid-Pole ging an den auf Platz 12 qualifizierten Franco Colapinto, vor Ido Cohen, Kush Maini, Caio Collet, Isack Hadjar und Victor Martins. Arthur Leclerc musste nach einer Kollision mit Enzo Trulli im Kiesbett aufgeben und startete nur von Platz 21. David Schumacher holte bei seinem F3-Comeback als Ersatzmann Startplatz 29, rückte aber dank Strafen auf Platz 27 auf.

Start: Colapinto kam perfekt weg, während Cohen fast stehenblieb und sofort vom Feld einkassiert wurde. Maini, Collet und Martins reihten sich dahinter ein, dann erst kam Cohen, der aber in Rivazza außen von einem quer durchs Kies driftenden Hadjar mit einem sensationellen Manöver überholt wurde.

Rennverlauf: Collet war der Mann der Anfangsphase, und holte sich in Runde vier gleich mit DRS die Führung von Colapinto, der sich weiter nach hinten orientieren musste. Hadjar machte ebenfalls früh Druck, arbeitete sich erst an Martins und dann an Maini vorbei und auf Platz drei. Maini verabschiedete sich dann als Faktor, weil er für eine falsche Position in der Gridbox eine Durchfahrtsstrafe bekam.

In Runde neun wurde das Rennen durch ein Safety Car unterbrochen, als Zak O'Sullivan sich in Rivazza drehte. Nur Sekunden später rutschte Pepe Marti an der genau gleichen Stelle ins Kiesbett, beide landeten in komplett unabhängigen Zwischenfällen am gleichen Ort. Beide Fahrer schieden aus.

Beim Restart in Runde 12 behauptete Collet seine Führung vor Colapinto, Hadjar und Martins. Weit kam das Feld nicht, in Runde 13 drehten sich Reece Ushijima und Frederico Malvestiti gemeinsam in Tamburello ins Kies und in die Wand, was das nächste Safety Car auslöste. Ushijima war im engen Zweikampf über Malvestitis linkes Hinterrad aufgestiegen. Weiter vorne war auch Ido Cohen in eine Kollision mit Kaylen Frederick verwickelt und rutschte aus den Punkten, als er seinen Frontflügel verlor.

Finale: Mit Runde 17 wurde erneut freigegeben. Collet blieb vorne, während Colapinto einmal mehr Hadjar und Martins abwehren konnte. Im Mittelfeld gab es aber einmal mehr Chaos. Gregoire Saucy war in Tamburello in eine Kollision verwickelt und brach sich die Vorderradaufhängung. Der das ganze Rennen hinten feststeckende Arthur Leclerc übertrieb dann es in der Villeneuve-Schikane und vernichtete einen Styropor-Block. Diesmal kam das Virtual Safety Car.

Zwei Runden vor Schluss folgte der letzte Neustart. Colapinto, der dank der Unterbrechungen den Anschluss an Collet halten hatte können, sog sich mit DRS nun zu Beginn der letzten Runde hin zu Tamburello heran und holte sich die Führung zurück. Hadjar wollte gleich mitprofitieren und setzte sich außen neben Collet, doch der übersah ihn und zog nach rechts. Die beiden kollidierten und rutschten ins Kiesbett.

Der unbeteiligte Colapinto brachte so den Sieg vor Victor Martins, Jak Crawford und Roman Stanek über die Linie. Hadjar rettete Platz fünf vor Zane Maloney, Oliver Rasmussen und Kaylen Frederick. Collet musste abstellen und ging leer aus. David Schumacher holte beim Comeback Platz 18.