Arthur Leclerc glänzte am ersten Formel-3-Wochenende in Bahrain mit zwei sensationellen Aufholjagden. Nachdem er am Samstag schon durchs Feld gestürmt war, schaffte es der Ferrari-Junior im Hauptrennen am Sonntag von P13 auf P2. Nur Victor Martins kam vor dem Ferrari-Junior als erster ins Ziel.

Ausgangslage: Nach dem Sprintrennen am Samstag, welches nach Rennende durch eine Zeitstrafe entschieden wurde, startete die Formel 3 am Sonntagmorgen in das 23 Runden lange Hauptrennen. In den vorausgegangenen Sessions konnte sich bisher kein Favorit herauskristallisieren. Nach dem Sieg am Vortag führte Isack Hadjar die Punkteränge an.

Startaufstellung: Am Freitag hatte sich Formel-3-Neuling Franco Colapinto überraschend auf die Pole Position gestellt. Neben dem Van-Amersfoort-Pilot schaffte es Roman Stanek in die erste Startreihe, gefolgt von Victor Martins, Juan Manuel Correa und Zane Maloney. Gregoire Saucy hatte für einen Unfall mit Teamkollege Martins im Sprintrennen drei Strafplätze bekommen und musste von Platz sechs losfahren, vor Alexander Smolyar und Isack Hadjar. Arthur Leclerc startete von P13.

Start: Colapinto gewann den Sprint von der Linie weg bis zur ersten Kurve, so wirklich in Fahrt kam das Rennen allerdings nicht. Zwischen Kurve 7 und 8 rollte Zane Maloney langsam mit Defekt aus, was Chaos im Mittelfeld auslöste. Caio Collet musste ausweichen und brach sich dabei auf einem Kerb die Aufhängung, auch Francesco Pizzi musste sein Auto abstellen. Das löste ein Safety Car aus.

Rennverlauf: Kaum erfolgte der erfolgreiche Restart von Colapinto, gab ein weiteres VSC die Geschwindigkeit vor. Alexander Smolyar und Roman Stanek hatten sich in Kurve 10 berührt, was zu einem Plattfuß bei Letzterem führte. Auch Nazim Azman musste sein Rennen nach einer Kollision in Kurve 1 beenden.

Nach erneutem Restart konnte Colapinto an der Spitze wieder das Tempo vorgeben, hinter ihm reihte sich das ART-Duo aus Victor Martins und Gregoire Saucy ein. Kurz darauf verabschiedete sich der Vortagessieger Isack Hadjar mit einem Platten aus dem Rennen. Auch er war mit Smolyar aneinandergeraten, war ihm über den Frontflügel gefahren. Eine Untersuchung wurde angekündigt.

Zur selben Zeit rollte Leclerc das Feld von hinten auf. Mit einer Aufholjagd, die an die Formel-2-Performance seines großen Bruders Charles hier in Bahrain erinnerte, konnte sich der Monegasse, innerhalb von elf Rennrunden hinter Martins auf P3 setzen.

Der Kampf um die Führung spielte dem Ferrari-Junior ebenfalls in die Karten. Colapinto konnte in seinem ersten F3-Rennen vorne kein Tempo machen, und kam immer stärker unter Druck von Martins. Letztendlich konnte er seinen ersten Platz nicht halten. Nach dem langen Duell war Colapinto dann leichte Beute für Leclerc.

Schlussphase: Martins aber zog vorne befreit weg. Die phänomenale Aufholjagd von Leclerc scheint ihre Spuren auf den Reifen hinterlassen zu haben. Der Monegasse kann zwar noch ein paar Zehntel aufholen, viel mehr schienen die Pirellis allerdings nicht herzugeben. Colapinto musste sich ebenfalls in den letzten Minuten wehren, gegen Gregoire Saucy, und nach zu häufigen Track-Limit-Verstößen kassierte er auch noch fünf Strafsekunden.

Martins fuhr als Sieger über die Ziellinie, 1,5 Sekunden dahinter folgte Leclerc. Saucy (+6,812) vervollständigte das Podium, mit in den Top 10 waren Juan Manuel Correa (+9,084), nach Strafe Colapinto (+11,193), Oliver Bearman (+14,582), Jack Crawford (+18,765), David Vidales (+23,004), William Alatalo (+23,665) und Kaylen Frederick (+23,843).