Das erste Formel-2-Hauptrennen der Saison 2022 in Bahrain war ein turbulentes. Jüri Vips verlor einen scheinbar sicheren Sieg durch Boxen-Patzer, Jack Doohan fiel mit kaputtem Flügel aus dem Spitzenkampf, und kurz vor Schluss gab es dann das Reifen-Chaos in der Boxengasse. Theo Pourchaire behielt einen kühlen Kopf und kassierte den ersten Saisonsieg ein.

Startaufstellung: Alpine-Nachwuchs Jack Doohan startete an diesem Sonntagvormittag von der Pole aus in das 32 Runden lange Hauptrennen in Bahrain. ART-Pilot Theo Pourchaire ging von P2 aus ins Rennen, dahinter starteten Jüri Vips, Logan Sargeant, Ralph Boschung, Liam Lawson, Jehan Daruvala und Jake Hughes.

Start: Schon in der Formationsrunde setzte sich das bisher schon enttäuschende Wochenende von Prema-Pilot Dennis Hauger fort. Der Formel-3-Meister blieb mit seinem Boliden auf der Linie stehen und musste schließlich aus der Box starten.

Weiter vorne lief es beim Start nicht viel besser für den F3-Vizemeister und Polesetter - Jack Doohan verlor gleich zwei Plätze vor Kurve 1, Jüri Vips und Ralph Boschung konnten sich vorbeischieben und die Führung des Feldes übernehmen.

In der zweiten Runde kam das Safety Car erstmals raus. Frederik Vesti stand mit seinem ART-Boliden quer in Kurve 1 und kam nicht vom Fleck, Grund für den Dreher war Amaury Cordeel, welcher dem Dänen ins Heck gefahren war.

Rennverlauf: In Runde 5 wurde neu gestartet, und Vips erwischte Ralph Boschung ganz kalt. Der Schweizer verpatzte den Restart und wurde von Jack Doohan und Theo Pourchaire auf den vierten Platz verwiesen.

Im Verlauf des Rennens wurde Boschung immer weiter nach hinten durchgereicht, in Runde 13 ging es für ihn dann an die Box für neue Softs. Auch Vips absolvierte da seinen Pflichtboxenstopp, dabei gab es allerdings Probleme am vorderen linken Reifen, die ihn mehrere Sekunden kosteten.

Doohan somit hatte kurzzeitig Grund zur Freude, doch bei der Boxenausfahrt nach seinem in der nächsten Runde folgenden Stopp touchierte er mit der Nase das Fahrzeug von Pourchaire, der Flügel war hinüber, und somit auch Doohans Chancen auf den Sieg.

Im Mittelfeld lieferten sich zeitweise Roy Nissany, Richard Verschoor, Logan Sargeant, Enzo Fittipaldi und Marino Sato einen fabelhaften Fünfkampf, bis Fittipalid in Kurve 1 ins Heck von Verschoor rutschte. Der Niederländer drehte sich und sorgte für ein neues Safety Car.

Chaos-Finish: In der folgenden Safety-Car-Phase bahnte sich in der Boxengasse dann ein Chaos an, als mehrere Fahrer noch einmal für einen späten Restart auf weiche Reifen wechseln wollten. Dennis Hauger fuhr zu früh aus der Box, während ein Vorderreifen noch nicht befestigt war, dieser machte sich selbstständig und rollte durch die Boxengasse.

Die gleiche Situation spielte sich auch bei Trident ab, Calan Williams' linkes Vorderrad verabschiedete sich in der Boxengasse, der Bolide rutschte gegen die Mauer der Pitwall und blieb schräg in der Boxengasse liegen. Die übrigen Autos mussten im Slalom um den blockierenden Trident fahren.

Ergebnis: Das Feld rückte nochmal eng zusammen, um in eine letzte Runde unter Grün zu starten. Viel änderte sich allerdings nicht, Pourchaire fuhr als erster über die Linie, gefolgt von Liam Lawson (+0,925) und Juri Vips (+1,714). Mit in den Top 10 lagen Ralph Boschung (+3,863), Marcus Armstrong (+4,606) , Felipe Drugovich (+5,722), Logan Sargeant (+6,539), Roy Nissany (+7,256), Jake Hughes (+8,008) und Jack Doohan (+8,854).

Der vom letzten Platz gestartete Ayumu Iwasa zeigte erneut eine brilliante Aufholjagd und holte beinahe den siebten Platz, rollte dann aber ausgerechnet beim Restart in der letzten Runde aus.