Beim Sprintrennen der Formel 2 in Saudi-Arabien gewann Liam Lawson. Die Rennpace wurde nach zwei Unfällen hauptsächlich von Safety Car vorgegeben. Dennis Hauger verlor seine Führung nach einem Fehler von Rennleitung.

Ausgangslage: Der schnelle und enge Stadtkurs in Saudi-Arabien forderte bereits am Vortag zahlreiche kaputte Formel-2-Boliden sowie gleich fünf rote Flaggen. Cem Bölükbasi, nach Unfall mit Gehirnerschütterung diagnostiziert, bekam keine Rennfreigabe. Der Meisterschaftsführende Theo Pourchaire hatte nach einem Unfall im Training sowie einem Defekt im Qualifying die vorletzte Startposition. Ein

Startaufstellung: An der Spitze der Reverse-Grid-Startaufstellung stand der Vorjahressieger der Formel 3, Dennis Hauger, neben ihm reihte sich Jake Hughes ein. Hinter den beiden qualifizierten sich Calan Williams, Ayumu Iwasa, Liam Lawson, Jüri Vips, Ralph Boschung, Marcus Armstrong, Richard Verschoor und Felipe Drugovich. Vor den beiden Letzteren sollte eigentlich Alpine-Junior Jack Doohan stehen, dieser wurde allerdings für das Qualifying disqualifiziert, da er nach der Session nicht die nötigen 0,8 Kilogramm Sprit im Tank vorweisen konnte.

Start: Dennis Hauger erwischte einen sehr guten Start, Jake Hughes hingegen kam schlecht von der Linie und wurde direkt von Calan Williams und Ayumu Iwasa kassiert. Der Van-Amersfoort-Pilot versuchte direkt seine Positionen zurückzuerobern, das ermöglichte Hauger und Williams an der Spitze, einen kleinen Vorsprung zum Feld herauszufahren. Nach einer gefahrenen Runde gab es dann schon die erste Unterbrechung. Hughes' Teamkollege Amaury Cordeel schlug in die Streckenbegrenzung ein. Safety Car.

Rennverlauf: In Runde 7 wurde der Restart anberaumt, aber bei dem krachte es erneut. Jack Doohan knallte in das Heck von Logan Sargeant, nachdem Hauger an der Spitze lange nach der letzten Kurve noch das Tempo nicht angezogen hatte, was das Hinterfeld, das erst viel später um die Kurve bog und sofort beschleunigte, überraschte.

Die beiden Wracks standen dicht vor der Boxeneinfahrt, was nun Konfusion auslöste. Die Rennleitung verkündete erst, alle Autos würden durch die Box geleitet. Kurz darauf gab es dann die Kehrtwende und das Signal, dass die Boxeneinfahrt geschlossen sei. Haugers Team fragte zweimal nach und bekam beide Male die Antwort, in die Box zu fahren. Das tat Hauger - als einziger, denn das Lichtsignal zeigte eine geschlossene Boxengasse an. Er kam auf Platz 12 aus der Box und bekam zusätzlich eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. Der Sieg war weg, der Frust bei Fahrer und Team groß.

Nach 14 Runden wurde das Rennen dann erneut freigegeben. Jake Hughes und Liam Lawson konnten Calan Williams überholen, und kurz vor Ende des Rennens gelang es Lawson dann, die Führung zu ergattern.

Ziel: In Runde 19 blieb dann das Auto von Marcus Armstrong im zweiten Sektor nach einem Dreher stehen, das VSC bestimmte die Rennpace für kurze Zeit. Lawsons Sieg war aber auch beim letzten Restart sicher, er gewann das Sprintrennen. Jüri Vips (+3,166) wurde Zweiter, nachdem er aus der letzten Kurve heraus noch Hughes (+3,224) ausbeschleunigen konnte.

Felipe Drugovich (+4,846) folgte dahinter, vor Calan Williams (+6,277), Richard Verschoor (+12,121), Ayumu Iwasa (+13,520), Ralph Boschung (+14,454), Jehan Daruvala (+15,237) und Marino Sato (+16,040).

Update: Nach dem Chaos unter Safety Car hat Haugers Team Prema Protest gegen das Rennergebnis eingelegt. Die erste Besprechung findet am Samstagabend statt. Zugleich zitieren die Stewards Ralph Boschung zu sich. Er soll beim Start nicht ordnungsgemäß in seiner Startbox gestanden sein. Ein so offensichtlicher Verstoß, der eigentlich bei den Start-Replays klar sichtbar schien, aber während dem Rennen von Rennleitung und Stewards komplett ignoriert wurde.