Ferrari-Junior Oliver Bearman feierte sich bei seinem Formel-3-Debüt nach einer souveränen Vorstellung für den Bruchteil einer Minute zum Sieger in Bahrain - dann erhielt er überraschend eine 5-Sekunden-Zeitstraf, und Red-Bull-Nachwuchs Isack Hadjar war der große Profiteur. Prema machte das schlechte Ergebnis vom Freitag wieder gut, während die ART-Piloten Victor Martins und Gregoire Saucy sich gegenseitig ausschalteten.

Startaufstellung: Zak O'Sullivan hatte am Samstagmorgen das Glück, von der Poleposition starten zu dürfen. Nach einem enttäuschenden Freitag für Prema qualifizierte sich dessen Pilot Oliver Bearman auf P11 und stand somit ebenfalls in der ersten Reihe. Auf den Plätzen dahinter reihten sich David Vidales, Isack Hadjar, Alexander Smolyar und Zane Maloney ein. Der eigentlich von P3 startende Kush Maini muss beide Bahrain-Rennen aus der Box aufnehmen, da er im Qualifying die FIA-Waage übersah.

Start: Mit etwas Glück kam der nicht ganz so gut gestartete O'Sullivan als Führender aus der ersten Kurve, indem er Bearman bis in die Boxenausfahrt drückte. Die beiden lösten sich daraufhin schnell vom Feld. Trident-Pilot Roman Stanek klagte nach Kontakt mit Franco Colapinto in einem engen Mittelfeld über einen platten Reifen, abgesehen davon schafften es die Nachwuchsfahrer ohne Zwischenfälle durch die ersten Runden.

Die Spitze: Obwohl O'Sullivan zu Beginn noch seinen ersten Platz behaupten konnte, dauerte es nur wenige Runden, bis sich Bearman in Kurve 6 an seinem britischen Landsmann vorbeischlängeln konnte. Gegen Mitte des Rennens hatte der Ferrari-Sprössling Bearman bereits einen Vorsprung von 3 Sekunden herausfahren können.

O‘Sullivan fiel währenddessen immer weiter zum Hauptfeld zurück und wurde fünf Runden vor Schluss von Zane Maloney und Isack Hadjar vom Podium geworfen. Der Kampf um die letzten Punkteränge wurde durchweg hart geführt, der anfangs starke Maloney brach in der Schlussphase ein und wurde auch von Alexander Smolyar eingeholt.

Kurz vor Rennende gab es dann aber bereits die schwarz-weiße Flagge für Bearman, die letzte Verwarnung für aggressive Track-Limit-Nutzung. Nach 20 Runden überquerte er dann zwar als Erster die Linie, doch zu früh gefreut. Nachdem sein Team ihm bereits am Funk gratulierte, erhielt er für Track-Limit-Übertretungen eine 5-Sekunden-Zeitstrafe und verlor P1 an Red-Bull-Junior Hadjar. Alexander Smolyar belegte den dritten Platz, Maloney P4.

Mittelfeld: Nachdem sich am Freitag kein Fahrer der Dominatoren von Prema innerhalb der Top 10 qualifizieren konnte, schaffte man am Samstag die Wende. Neben Bearman präsentierte sich auch Arthur Leclerc, welcher von P14 ins Rennen startete, stark. Zur Mitte des Rennens befand sich der kleine Bruder des Ferrari-Talents bereits auf dem sechsten Platz.

Am Ende fing Leclerc noch O'Sullivan ab und holte P5, die Punktejagd des Ferrari-Juniors kann sich also sehen lassen. Caio Collet und Kaylen Frederick komplettierten die Punkteränge. Die lange vorne mitkämpfenden Juan Manuel Correa und David Vidales verpassten sie knapp.

Zwischenfälle: Neben Roman Staneks platten Reifen zu Beginn des Rennens kam kurze Zeit später auch der Verursacher Franco Colapinto mit einem Schaden am Frontflügel an die Box. In Runde sechs knallte es dann teamintern bei ART. Victor Martins und Gregoire Saucy, da mittendrin im Kampf um die Top-fünf, kamen sich in Kurve eins zu nahe Saucy fuhr Martins' Reifen platt, beide mussten aufgeben.