Jack Doohan beendet das bislang stärkste Wochenende seiner Formel-3-Karriere mit einem zweiten Sieg in drei Rennen. Von der Pole aus hielt er Victor Martins in Schach, und erhöht damit in der Meisterschaft den Druck auf einen schwachen Dennis Hauger. David Schumacher schaffte es unter die Top-10.
Ausgangslage: Jack Doohan fuhr bislang ein perfektes Wochenende, und nach einem Sieg am Samstag startete er heute auch zum ersten Mal ein Sonntagsrennen von der Pole. Mit seinen starken Performances hatte er die Lücke zum Meisterschaftsführenden Dennis Hauger, der die ersten Rennen des Wochenendes außerhalb der Punkte beendete, auf 50 Punkte verkürzt. David Schumacher feierte am Samstagnachmittag einen zweiten Platz, und lag seither unter den Top-10 der Meisterschaft.
Startaufstellung: Doohan startete also von der Pole, neben ihm Victor Martins. Dahinter Alexander Smolyar, Caio Collet, Logan Sargeant, Clement Novalak, Frederik Vesti, David Schumacher, Johnathan Hoggard und Roman Stanek. Dennis Hauger nur auf P14.
Start: Auch der Sonntag startete bei starkem Regen und nur 12 Grad Außentemperatur, sowie 14 Grad Streckentemperatur. Wieder wurde das Rennen hinter dem Safety Car mit zusätzlichen Formationsrunden eröffnet. Schließlich wurde ein rollender Start angesetzt, das Rennen auf 14 Runden verkürzt.
Doohan bekam, ,kaum wurde freigegeben, gleich hin zu Eau Rouge viel Druck von hinten, aber bei dichten Gischtfahnen wagte an der Spitze niemand eine Attacke. Nur Hoggard überholte weiter hinten Schumacher für P8. Ein aggressiver Dennis Hauger kämpfte sich in vier Runden immerhin an vier Fahrern vorbei und vor auf P10. Noch weiter hinten kollidierten die HWA-Teamkollegen Matteo Nannini und Rafael Villagomez. Ersterer musste mit Reifenschaden stoppen, letzterer aufgeben.
Vorne setzten sich Doohan und Martins in den ersten Rennen vom Rest des Feldes ab. Martins übte hohen Druck aus, aber nur mit hohem Risiko, und rutschte einmal schon quer durch das Kiesbett am Ausgang von Campus.
Rennverlauf: Schumacher eroberte in Runde 5 nach einem Fehler von Hoggard in der Bus-Stop den achten Platz zurück. Hoggard öffnete prompt fast in Eau Rouge mit einem Beinahe-Abflug die Tür für den heranstürmenden Hauger, der sich außen in Les Combes durchsetzte.
Vorne ritt Martins gleichzeitig eine erste Attacke gegen Doohan, platzierte sich für die schnelle Bergab-Links vor Pouhon gut und versuchte es außen. Doohan drückte ihn raus, aber auch hinter dem Kerb blieb Martins auf dem Gas und übernahm außerhalb der Track Limits die Führung. Wohl auf Instruktion von Box oder Rennleitung gab Martins den Platz eine Runde später wieder zurück.
Doohan schien aus der ersten Attacke gelernt zu haben, für die nächsten Runden ließ er Martins nicht mehr in Schlagdistanz kommen. Die beiden fuhren aber immer weiter vom Feld weg, die hinter ihnen folgende Kampfgruppe konnte nicht mithalten. Smolyar lag weiter auf P3 vor Collet, dann Novalak, der sich an Sargeant vorbeigearbeitet hatte. Vesti lag weiter auf P7. Noch weiter hinten: David Schumacher, der aber mit einer starken Defensiv-Leistung den Prema von Hauger Runde um Runde abwehrte. Erst in Runde 10 schaffte es Hauger außen in Campus mit mutigem Manöver vorbei.
Schlussphase: Martins' letzte Attacke versickerte ab Runde 11, dann begann Doohan endgültig wegzuziehen. Innerhalb von zwei Runden fuhr er zwei Sekunden heraus. Martins konterte noch einmal mit der schnellsten Runde, war aber da schon zu weit weg. Doohan brachte seinen zweiten Sieg des Wochenendes sicher vor Martins über die Linie, der sein nicht erlaubtes Überholmanöver mit lauten Fluchen am Funk als in Ordnung darstellte. Smolyar komplettierte das Podium.
Caio Collet folgte auf P4, dann Novalak, Vesti, ein zum Schluss einbrechender Sargeant rettete knapp P7 vor Hauger. Schumacher und Arthur Leclerc komplettierten die Punkteränge. Haugers schwaches Wochenende bedeutet, dass sein Vorsprung auf Doohan von 63 auf 25 Punkte schmolz. Sechs Rennen sind noch zu fahren.
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