Die Nerven von Fans und Beteiligten wurden enorm auf die Folter gespannt, doch sie wurden mit einem spannenden Rennen entschädigt: Ferrari-Junior Robert Shwartzman gewinnt das Formel-2-Hauptrennen in Spielberg vor Yuki Tsunoda. Shwartzmans Teamkollege Mick Schumacher kommt hinten raus immer stärker auf und wäre fast noch auf das Podium gefahren.

Die Startaufstellung: 1. Yuki Tsunoda, 2. Guanyu Zhou, 3. Callum Ilott, 4. Luca Ghiotto, 5. Jack Aitken, 9. Mick Schumacher

Die Startphase: Aufgrund der nassen Strecke spulte das Feld zunächst einige Runden hinter dem Safety Car ab, wurde dann aber per roter Flagge zurück an die Box geholt. Die Bedingungen erwiesen sich als zu widrig. Nach gut 50 Minuten Pause nahm das Feld das Rennen wieder hinter dem Safety Car auf. Nach vier Runden hinter Bernd Mayländer wurde das Rennen schließlich freigegeben.

Die Top-3 behielten beim Restart ihre Positionen, dahinter übernahm Aitken P4 von Ghiotto. Wenig später verlor Ghiotto noch einen Platz an Christian Lundgaard. Mick Schumacher behauptete seinen neunten Platz. Schon in der ersten Runde setzten sich die Führenden Tsunoda und Zhou deutlich vom Rest des Feldes ab, doch Ilott machte sich bald auf die Jagd nach der Spitze.

Der Rennverlauf: Hinter Ilott übte Lundgaard so lange Druck auf Aitken aus, bis er es in Runde 15 endlich vorbei schaffte. Robert Shwartzman zog gleich mit und fuhr bei der Gelegenheit eine neue schnellste Runde.

Die Boxenstopps: Mit Aitken und Ghiotto kamen die ersten Top-Fahrer nach etwas mehr als einem Drittel der Renndistanz an die Box, ihre Konkurrenten allerdings erst nach Halbzeit. Schumacher überholte Ghiotto beim Stopp, der konnte aber auf Schumachers Outlap wieder kontern. Lundgaard verlor durch ein klemmendes Vorderrad seinen Platz wieder an Aitken. Großer Gewinner der Stopp-Runde war aber Shwartzman, der Aitken, Lundgaard und den sehr spät stoppenden Tsunoda hinter sich ließ und Ilott auf dessen Outlap aufschnupfte.

Die Reihenfolge, nachdem sämtliche Top-Piloten beim Stopp waren: Shwartzman, Zhou, Ilott, Tsunoda, Lundgaard. Lundgaard machte dabei den Fehler seiner Crew wieder wett und schnappte sich Aitken in Runde 23. Der Brite musste im Anschluss auch Mick Schumacher und Marcus Armstrong den Vortritt lassen. Nach vorne ging es dafür für Tsunoda: Auf frischen Reifen ließ er zunächst Ilott und später auch Zhou stehen.

Yuki Tsunoda kam sehr spät zum Stopp herein, Foto: LAT Images
Yuki Tsunoda kam sehr spät zum Stopp herein, Foto: LAT Images

Die Schlussphase: Shwartzman sah schon wie der sichere Sieger aus, doch Tsunoda holte auf wesentlich frischeren Reifen mit Siebenmeilen-Schritten wieder auf. Einen Weg vorbei am Russen fand er aber nicht mehr. Shwartzman überquerte die Ziellinie als Sieger vor Tsunoda, Zhou, Schumacher und Ilott. Lundgaard wurde am Ende Sechster vor Armstrong, Ticktum, Aitken und Gelael.

So lief es für Mick Schumacher: Bei widrigen Verhältnissen hielt sich Mick Schumacher zunächst schadlos auf der neunten Position. Mit zunehmender Renndauer ging es für Schumacher immer weiter nach vorn: Vor dem Stopp kassierte er Daruvala, danach Ghiotto, Aitken, Lundgaard und Ilott. Fast hätte es noch für das Podium gereicht, aber Zhou konnte die Attacken von Schumacher abwehren.