Nach über fünf Monaten hat die FIA die Untersuchungen des tödlichen Formel-2-Unfalles von Spa, der Anthoine Hubert das Leben kostete, abgeschlossen. Am 7. Februar wurde der Untersuchungsbericht veröffentlicht - oder zumindest eine Zusammenfassung davon.
Denn der vollständige Bericht ist nicht für die Öffentlichkeit einsehbar, und für Fahrer genauso wenig. Selbst für Juan Manuel Correa, der in den Spa-Crash verwickelt war, sich dabei schwere Verletzungen an den Beinen zuzog und in der Woche nach dem Unfall sogar in Lebensgefahr schwebte. Irritierend, findet Correa, der noch einige unbeantwortete Fragen hat.
Correa will vollen Bericht von der FIA
"Die Sicherheitsabteilung der FIA verbrachte über fünf Monate mit der Untersuchung, aber für mich ergeben sich aus dieser Zusammenfassung mehr Fragen als Antworten", kommentiert Correa auf Instagram. "Außerdem finde ich es überraschend, dass mir der vollständige und komplette Unfallbericht nicht zur Verfügung gestellt wurde, damit ich die Schlussfolgerungen der FIA besser verstehen könnte."
Correa nahm schon im Januar einmal zum Unfall Stellung: In einem Interview mit n-tv hinterfragte er die medizinische Versorgung nach dem Unfall - während die Formel 1 mitsamt medizinischen Spezialisten nach Monza weiterzog, blieb Correa in Belgien im Krankenhaus. Dort hätte man nicht genau gewusst, wie jemand, der so einen starken Aufschlag überlebt hat, zu behandeln sei, so Correa.
Kurz darauf stellte Correa seine Aussagen noch einmal klar: "Ich habe mir noch keine Meinung bezüglich Nachlässigkeit oder Ignoranz in Bezug auf den Unfall gebildet." Er wolle auf den vollen FIA-Bericht warten - "Ich habe niemanden beschuldigt. Ich habe lediglich die Fakten bezüglich des Ablaufes nach dem Unfall herausgestrichen, wie meine Familie und ich es durchlebt haben, und was wir alles aus diesem traurigen Ereignis lernen können."
Die jetzt veröffentlichte Zusammenfassung der FIA zeigt allerdings nur den eigentlichen Unfallhergang und die erste Reaktion der Hilfskräfte auf. Weitere Details werden ausgespart. Weder auf die medizinische Erstversorgung noch auf die weitere Versorgung abseits der Rennstrecke wird eingegangen. Auch technische Details zu den Schäden, welche die beteiligten Fahrzeuge erlitten, werden nicht angegeben.
Correa kündigt daher an, mit seinem Rechtsbeistand weiter daran zu arbeiten, den vollständigen Bericht zu erhalten. "Ich hoffe, dass ich mich in einer Position für weitere Kommentare befinden werde, sobald mir der Bericht zur Verfügung gestellt wurde, und wenn ich dann eine klarere Sicht auf die Folgerungen der FIA habe und auf die daraus abzuleitenden Verbesserungen der Sicherheit."
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