Wenn der See ruft, dann kommen auch sechs Deutsche und ein Schweizer. Beim verrücktesten GTI-Treffen der Welt werden die schönsten und originellsten Fahrzeuge gekürt. Um bei dem Event unerkannt zu bleiben, traten die sieben F1-Piloten inkognito auf. Am meisten freute sich Sebastian Vettel auf das Event, denn endlich durfte er einmal selbst an einem Wagen Hand anlegen und sich seine Hände schmutzig machen.

Mit seinem pinkfarbenen Lupo will er die Tuningfans begeistern und einen der heiß begehrten Pokale erobern. "Klar ist es schön, eine Belohnung für all die harte Arbeit am Auto zu kriegen. Aber das wird kein Zuckerschlecker", weiß Sebastian Vettel alias "The Vet". Nico Rosberg trat beim GTI-Treffen selbstbewusst mit einem Auto im "Rat"-Look mit Rostansatz auf. "Wir sind in eine andere Richtung gegangen, wollten etwas ausprobieren", verriet Rosberg. Mit Erfolg - mit seinem Auto stach der Deutsche neben den hochglanzpolierten Pendants ins Auge.

Michael Schumacher verfolgte mit seinem Wagen nur ein Ziel: er wollte weg von seinem Opa-Image, weshalb sich jetzt Totenköpfe und Schlangen übers ganze Auto ziehen. " Das Auto bietet mir Freiraum. Es macht jetzt, was ich mir vorstelle", verriet der 41-Jährige, der unter den Tuningfans nur als "The Snake" bekannt ist. "Da ist klar ein Trend zu erkennen", meinte Schumacher zu seinem Spitznamen. Während Schumacher stolz neben seinem "Schätzchen" steht, fährt mit lautem Röhren ein Käfer vor, der nicht zu übersehen ist.

Froschgrün vs. Rostansatz

Froschgrün lackiert, leuchtet er, sticht heraus. Der Besitzer: Adrian Sutil aka "The Air". "Wir sind in einer guten Position", erklärte der Deutsche, der seit mehreren Jahren an dem froschgrünen Käfer schraubt. Um unerwünschte Blicke zu vermeiden, verlässt der Käfer nur zu speziellen Anlässen wie dem GTI-Treffen die Garage des Deutschen. Timo Glock hatte einen ähnlichen coolen Auftritt wie sein Landsmann geplant, doch sein alter VW-Bus machte nicht mit. "Das Auto war plötzlich sehr nervös auf der Hinterachse. Den Grund wissen wir nicht", erzählte Glock alias "der Kampfdackel".

Buemis Seat musste sich einem 1939er DKW geschlagen geben, Foto: Sutton
Buemis Seat musste sich einem 1939er DKW geschlagen geben, Foto: Sutton

Statt mit seinem Aussehen stach der alte VW-Bus vor allem mit dem Gestank und dem Höllenlärm aus der Menge heraus. "Deshalb müssen wir schauen, was da schief gelaufen ist", erzählte der Deutsche und fügte verärgert hinzu: "Das war eigentlich für nix, es hat mich nicht viel weitergebracht." Zu guter Letzt löste sich der Bus auch noch in seine Bestandteile auf. "Die Teile wurden erst heute Nacht angeklebt. Aber vielleicht wurden sie nicht richtig angeklebt", so "der Kampfdackel". Verständnis fand Glock bei Nico Hülkenberg, dessen Wagen nicht einmal die Fahrt zum GTI-Treffen überstand.

"Ich kam in der Kurve zu viel auf den Kerb und verlor das Heck", erzählte Hülkenberg. Das letzte Stück musste der Deutsche per Anhalter fahren. Gemeinsam am Grill sitzend, klagten die Beiden, die keine Chance mehr auf einen der 69 Pokale haben, einander ihr Leid. "Ich bin mit der Leistung nicht zufrieden", gab "The Hulk" zu. Sebastien Buemi und sein Seat-Modell mussten sich einem 1939er DKW geschlagen geben. Mit solch einer Konkurrenz der Oldies hatte der Schweizer nicht gerechnet. "Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung", gestand "The Mett" kleinlaut.