Im Ferrari-Lager waren am Sonntag nach dem Rennen zwei Dinge glasklar: Die Taktikfehler im Qualifying kosteten Fernando Alonso und Felipe Massa ein besseres Ergebnis und die Ausbeute in Malaysia war enttäuschend.

"Wir können auf keinen Fall mit dem Ergebnis zufrieden", gestand Teamchef Stefano Domenicali. "Wir kamen mit ganz anderen Zielen nach Malaysia und mit nur sieben Punkten abzureisen ist eine Enttäuschung."

Probleme mit dem Motor

Neben dem Qualifying zeichneten technische Probleme für die Enttäuschung verantwortlich. "Ich hatte ab dem Start ein Getriebeproblem", verriet Alonso. "Ich musste praktisch das gesamte Rennen ohne Kupplung fahren." Kurz vor dem Ende riss ihn dann ein Motorschaden aus dem Rennen. "Wenn man es positiv sieht, hat mich das wenigstens nur zwei Punkte gekostet. Es wäre schlimmer gewesen, wenn ich geführt hätte!"

Bereits in Bahrain hatte Ferrari Probleme mit der Motortemperatur, die wollte das Team danach lösen. In Malaysia gingen neben dem Triebwerk von Alonso auch die Kundenmotoren beider Sauber-Piloten kaputt. "Wenn wir den WM-Titel gewinnen möchten, müssen wir diese Probleme aussortieren", fordert Domenicali.

Führung in beiden WM-Wertungen

Dennoch zieht er eine positive Zwischenbilanz nach drei Rennen. "Wir führen beide WM-Wertungen an und haben unsere Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt", betont er. "Wir wissen, dass wir die Performance und die Zuverlässigkeit verbessern müssen." Aber man habe ein exzellentes Paket, um beide Titel zu gewinnen.

"Heute haben wir Red Bull beschenkt", sagte Alonso. "Wenn wir uns normal qualifiziert hätten, wäre es für sie viel schwieriger geworden." Auch die verbreitete Ansicht, dass Sebastian Vettel die ersten beiden Rennen ohne seine Probleme gewonnen hätte, teilt Alonso nicht. "Sie haben drei Pole Positions, aber ich bin mir nicht sicher, dass es auch drei Siege geworden wären."

Die Scuderia konnte in Malaysia nicht ihren Speed zeigen., Foto: Sutton
Die Scuderia konnte in Malaysia nicht ihren Speed zeigen., Foto: Sutton

In Bahrain sei Ferrari sehr schnell gewesen und in Australien sei man sogar schneller gewesen. "Auch hier war es ein komisches Rennen, viel zu einfach für sie. Also sind wir nicht beunruhigt." Immerhin sei die WM noch lang und Ferrari werde das Auto noch verbessern. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Rennen das beste Auto haben werden."

Unerfüllte Regenhoffnung

In Malaysia hoffte Ferrari auf das, was das Team am Samstag in den Abgrund stürzte: Regen. "Es machte Sinn, Regen zu erwarten", meint Alonso. "Wir zogen den ersten Stint so lange wie möglich hinaus, aber leider regnete es nicht."

WM-Leader Massa setzte auf die gleiche Taktik. "Wir verzögerten den Reifenwechsel so lange wie möglich, aber es bot sich keine Gelegenheit", klagte er. "Leider kam der Regen heute einmal nicht. Angesichts unserer Startpositionen ist Platz 7 das Beste, was wir uns erhoffen konnten."