Der Dreikampf der neuen Teams ist entfacht. Virgin, Lotus und HRT kämpfen um Zielankünfte, wertvolle Positionen und den Anschluss an die Etablierten. "Die neuen Teams werden wohl keine Punkte holen, also werden die Platzierungen wichtig sein - ein 11., 12. oder 13 Platz könnte vielleicht Millionen wert sein", sagt Mike Gascoyne nicht ohne Recht.
Derzeit führt Lotus das interne Duell der Neulinge an. Die Grünen verbuchten drei von vier möglichen Zielankünften für sich. Bei HRT sah wenigstens Karun Chandhok einmal die Zielflagge, bei Virgin kam noch kein Fahrer ins Ziel. In Malaysia setzt sich der Kampf der Hinterbänkler fort. Die besten Karten hat erneut die malaysische Heimmannschaft Lotus.
Ins Entwicklungsrennen einsteigen
"Wir hätten uns in Australien vor unserem Hauptkonkurrenten qualifizieren können", glaubt Virgin-Technikchef Nick Wirth. Aber ein Problem mit der Benzinzufuhr verhinderte das. Bei HRT fehlt im Gegensatz zu Virgin und Lotus die gesamte Erfahrung der Wintertests. Somit sieht Chandhok unter normalen Umständen keine Chance, um die Konkurrenz in Malaysia abzuhängen.
"Es ist eine Sache einen Schritt von 4 auf 1,8 Sekunden Rückstand zu machen, aber es ist noch mal eine ganz andere Sache von 1,8 auf 0 Sekunden zu gelangen", sagte er Autosport. Für ihn zählen erst mal weitere Testfahrten an den Rennwochenenden und der langsame Aufstieg zum Besten der neuen Teams.
"Wir müssen zwei Autos ins Ziel bringen, ich kam zwar ins Ziel, aber die Pace war nicht toll", erinnert er sich an Melbourne. Das Team habe sich bei allen Entscheidungen für die sichere Variante entschieden, etwa mit den harten Reifen. "Auf gewisse Weise liegen wir vor Virgin, weil sie noch nicht ins Ziel gekommen sind. Bei der Performance sind sie natürlich vor uns."
Die große Frage sind die nächsten Entwicklungsstufen. Lotus hat ein Update für das erste Europarennen in Barcelona angekündigt, Virgin verschob seine Updatepläne wegen des Chassisumbaus. "Wir müssen ins Entwicklungsrennen einsteigen", fordert Chandhok. Bislang sei die Leistung des Teams angesichts der nahezu nicht existenten Vorbereitungszeit respektabel gewesen.
HRT Bester der Neulinge?
Tatsächlich war der Rückstand von HRT auf Virgin und Lotus an den ersten beiden Rennwochenenden sehr gering - und schrumpfte mit jedem zusätzlich absolvierten Kilometer. Untermauert werden diese Eindrücke von Cosworth, die alle drei neuen Teams mit Motoren ausstatten und die Basis von HRT als die Beste aller Neulinge bezeichnen.
Bruno Senna schrieb bereits vor Saisonbeginn in seiner Motorsport-Magazin.com Kolumne: "Lotus und Virgin waren bei den Barcelona-Tests nur eine gute Sekunde schneller als die GP2-Autos, von denen unser Konstrukteur Dallara alle Daten hat. Und wir sollten nach deren Berechnungen auf Anhieb mindestens zwei Sekunden schneller sein als die GP2..."
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