Vitaly, wie liefen Deine Testwochen mit dem Renault F1 Team?
Vitaly Petrov: Der Schritt in die Formel 1 war für mich eine vollkommen neue Erfahrung und ich habe festgestellt, dass es dort unendlich viel zu lernen gibt. Ich habe jetzt rund einen Monat fast ununterbrochen mit dem Team gearbeitet, habe alle Mitarbeiter kennengelernt und versucht zu verstehen, wie das Renault F1 Team funktioniert. In dieser Zeit wollte ich soviel Zeit wie möglich auf der Strecke und in der Box verbringen, um die Diskussionen der Techniker zu verfolgen. Alle Menschen bei Renault haben mich toll unterstützt, sodass ich mich schnell eingelebt habe - aber ich weiß auch, dass ich noch sehr viel zu lernen habe.

Was hat Dich in den vergangenen Wochen an der Formel 1 am meisten überrascht?
Vitaly Petrov: Die schwierigste Aufgabe besteht wohl darin, vollständig zu verstehen, wie die Formel 1 im Innern wirklich funktioniert. Und zwar völlig anders als die GP2, die ich ja gut kenne. In einem Grand Prix-Team hast du 500 Mann, die dir helfen, Verbesserungen für dich umsetzen und die das Auto weiterentwickeln. Die Größenordnungen und die Entwicklungsgeschwindigkeit sind unvergleichbar höher als in allen Serien, die ich vorher fuhr.

Richtig Pech hattest Du an Deinen Testtagen mit dem Wetter …
Vitaly Petrov: Das kann man wohl sagen. Besonders übel war es in Jerez, und auch am Samstag in Barcelona regnete es zunächst, als ich mit Fahren dran war. Ich glaube, unterm Strich bin ich vielleicht zwei oder drei Tage im Trockenen gefahren. Das erleichtert natürlich nicht die Aufgabe eines Rookies, der lernen muss, wie man ein Auto auf trockener Fahrbahn abstimmt. Ich hätte gerne mehr getestet, aber es bleibt nun einmal keine Zeit mehr, und das Wetter war für alle gleich - also darf ich mich nicht beklagen.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Deinem Teamkollegen Robert Kubica während der Wintertests?
Vitaly Petrov: Wir kommen sehr gut miteinander aus und haben alle Debriefing gemeinsam erledigt. Oft sprechen wir noch abends darüber, wie wir das Auto verbessern könnten. Als Rennfahrer ist der Teamgefährte immer deine erste Messlatte. Robert hat mir soviel Erfahrung voraus, dass ich vor allem von ihm lernen möchte. Mein Ziel in den ersten Rennen ist, so nah wie möglich an seinen Zeiten und Platzierungen zu liegen.