Lediglich vier Punkte holten Nick Heidfeld und Robert Kubica in den letzten beiden Rennen. Damit blieb das BMW Sauber-Team hinter den Erwartungen zurück. "Während wir 2008 bis zum vorletzten Rennen der Saison eine Rolle im Kampf um beide Weltmeisterschaftswertungen spielten, geht es für uns 2009 darum, das Maximale aus der Situation herauszuholen und möglichst viele Punkte mitzunehmen. Die Resultate der zurückliegenden GP beweisen: Unsere Entwicklungsarbeit trägt Früchte, dennoch sind wir sowohl in Singapur als auch in Japan hinter unseren Möglichkeiten zurückgeblieben", erklärte BMW Motorsportdirektor Mario Theissen.

In Brasilien will BMW Sauber voll angreifen. Ein Vorteil: Der Kurs in Interlagos liegt rund 800 Meter über dem Meeresspiegel und durch die geringere Luftdichte verlieren die Motoren circa acht Prozent an Leistung. "Das bedeutet ein relatives Schonprogramm, denn der Kurbeltrieb wird etwas entlastet. Das kommt uns gelegen, denn Nick hat seit Singapur den neunten Rennmotor im Auto, Robert den achten. Natürlich wollen wir vermeiden, noch ein neues Triebwerk zu installieren, denn das würde eine Rückversetzung um zehn Startplätze nach sich ziehen", meinte Theissen.

Bei Regen wird es tückisch

Die Motorleistung ist vor allem im letzten Abschnitt, wo die Start-Ziel-Gerade steil ansteigt, entscheidend. Im Gegensatz zu den meisten Rennstrecken wird in Brasilien gegen den Uhrzeigersinn gefahren. "Das ist physisch ziemlich anstrengend, weil wir gewohnt sind, andersherum zu fahren. Dennoch macht die Rennstrecke sehr viel Fahrspaß. Vor allem der erste Sektor mit den ersten drei Kurven ist spannend. Die erste Kurve ist nicht einsehbar, und deshalb ist es schwierig, dort den richtigen Bremspunkt zu finden", verriet Kubica.

Der Pole hofft auf ein trockenes Rennwochenende. "Wenn es regnet, wird es tückisch, weil dort dann sehr viel Wasser auf der Strecke steht. Ergo hoffe ich auf gutes Wetter", meinte Kubica. Teamkollege Nick Heidfeld hat zu Sao Paulo ein gespaltenes Verhältnis. "Die Churrascarias sind schon etwas Besonderes, und vermutlich hat die Stadt eine Menge zu bieten. Andererseits hört man jedes Jahr von Überfällen, und das ermutigt einen nicht gerade zu größeren Ausflügen. Ich freue mich darauf, Felipe [Massa] wieder im Fahrerlager zu sehen", sagte der Deutsche.