Das World Motor Sport Council hat sein Urteil im Fall Crashgate gefällt, die verantwortlichen Personen wurden bestraft. Man könnte meinen, dass damit die Unfallaffäre rund um den Singapur-GP zu den Akten gelegt wird. Doch das Gegenteil ist der Fall: Crashgate zieht immer weitere und verrücktere Kreise. Jetzt wird sogar Crashgate als Grund benutzt, weshalb Felipe Massa 2008 den WM-Titel verloren habe. Am Ende wurde Lewis Hamilton mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister.
Was der Singapur-GP damit zutun hat? Eine gute Frage! Hier kommt der Artikel 179.b) ins Spiel. Dieser besagt: "Wenn bei einem Event einer FIA-Meisterschaft ein neues Element entdeckt wird, egal ob die Rennkommissare des jeweiligen Events bereits ein Urteil gefällt haben, müssen diese Rennkommissare oder von der FIA benannte sich an einem von ihnen zu bestimmenden Termin treffen, um die betroffene Partei oder die betroffenen Parteien zu verhören, deren zugehörige Erklärung anzuhören und diese Fakten und Elemente neu zu beurteilen."
Das heißt, dass die Rennkommissare erstens das Ergebnis des Singapur-GP ändern könnten oder zweitens das Rennen sogar aberkennen könnten. Doch bevor die Massa-Fans zu Jubeln anfangen, gibt es einiges zu bedenken. Fall 1: Hamilton wurde in Singapur Dritter, während Massa dank seines legendären Boxenstopps - der Ferrari-Pilot schleppte seinen Tankrüssel die gesamte Boxengasse entlang - nur auf Platz 13 landete. Im Fall einer Disqualifikation von Alonso hätte Hamilton trotzdem mehr Punkte geholt als Massa.
Fall 2: Hätte man das Rennen nicht gewertet, dann wäre jeder Andere bestraft worden, nur nicht Renault, die für diesen Mist verantwortlich sind. Zudem kritisieren viele seit Jahren, dass die FIA eigentlich Ferrari International Assistance sei. Crashgate wäre für Max Mosley die beste Gelegenheit gewesen, um McLaren Mercedes den Titel wegzunehmen und Ferrari zu schenken. Warum sollte er sie nicht nutzen? Fazit: Wie man es dreht oder wendet, Felipe Massa wäre 2008 auf keinen Fall Weltmeister geworden.
diese Formel 1 Redaktion