Im Motorenreglement für 2010 steht zwar nach wie vor, dass ein Auto-Hersteller nur zwei Teams beliefern darf, die FIA hat aber schon klar gemacht, dass sie nicht lange zögern wird, um dafür Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. Mercedes liefert bereits diese Saison an drei Teams (McLaren, Force India, Brawn GP) und kommendes Jahr könnten es noch mehr werden. Dementsprechend hätte der Autobauer das Reglement gerne schon direkt auf seiner Seite gehabt. Potentielle neue Kunden sind Red Bull und auch Williams, das sich von Toyota lösen könnte.

Williams-Geschäftsführer Adam Parr war bereits beim DTM-Wochenende auf dem Norisring sehr lange bei Mercedes vorstellig geworden. Zudem ist immer öfter zu hören, dass Kazuki Nakajima um seinen Platz bei Williams zittern muss - da der Japaner von Toyota gefördert wird, auch ein Indiz dafür, dass der Rennstall seine Fühler ausgestreckt hat.

Und auch Prodrive, das nach wie vor in die Formel 1 nachrücken könnte, würde mit Mercedes arbeiten wollen. David Richards erklärte in einem Interview mit Motorsport-Magazin.com Anfang August: "Wir haben eine Übereinkunft mit McLaren über eine Partnerschaft, die bereits seit langer Zeit feststeht. Daran hat sich nichts geändert." Für Prodrive schien allerdings genau das ein Problem zu sein, denn Richards führte aus, dass die FIA ihn dazu aufgefordert hatte, einen Cosworth-Motor zu nehmen, wenn er 2010 in der Formel 1 sein will.

Von Mercedes gibt es angesichts des großen Interesses aber auch eine klare Ansage. Sportchef Norbert Haug ließ wissen, dass nicht mehr als vier Teams beliefert werden. Wer die dann sein werden, wird erst ausgewählt. Gesetzt dürfte in jedem Fall McLaren sein, immerhin hält der Hersteller einige Anteile an dem Team. Auch Brawn GP und Force India werden weiter Motoren von Mercedes erhalten.