Die moderne Technik hat viel verändert. So wollen manche Rennfahrer von ihrer Kündigung per sms erfahren haben, andere lesen vom Ausstieg ihres Teams im Internet. "Zum ersten Mal habe ich es im Internet gelesen, kurz darauf habe ich eine E-Mail erhalten", verriet Robert Kubica über sein böses Erwachen am Morgen des BMW-Ausstiegs. "Ich bin morgens aufgewacht, eine Runde Laufen gegangen und dann habe ich im Internet geschaut und es gesehen."

Zunächst war er im Schockzustand. "Es war eine unerwartete Entscheidung. In Ungarn wusste niemand etwas davon, obwohl ich einige Gespräche hatte, die sich etwas komisch anfühlten." Die genauen Gründe für den Ausstieg kenne er nicht, aber mehr Erfolge hätten dem Team sicher nicht geschadet. "Wenn wir Erster oder Zweiter in der WM wären, hätten wir diese Probleme jetzt nicht", glaubt Kubica. "Vielleicht hätten sie es dann nach der Saison gesagt, aber nicht mittendrin, was sehr, sehr seltsam ist."

Gerade für Peter Sauber sei das Timing besonders schwierig, um eine Lösung für die Zukunft zu finden. "Die Situation ist nicht sehr schön, aber ich kann nicht viel machen, außer gute Ergebnisse einzufahren und mein Bestes zu geben." Dem Team wünscht Kubica, dass es weiter existiert. "Es arbeiten viele gute Leute hier, sie verdienen eine viel bessere Situation. Die Motivation kann darunter leiden, aber auch angetrieben werden. So oder so ist es nicht ideal."

Nick Heidfeld weiß, dass Mario Theissen und Peter Sauber an einer Lösung arbeiten, um das Team zu retten. "Aber die Situation ist anders als bei Honda", betont Heidfeld. Die Japaner hätten unter englischem Recht agiert, für BMW Sauber gelte Schweizer Recht. "Für Honda wäre es viel teurer gewesen, das Team zuzumachen, für BMW ist es in der Schweiz ganz anders. Man kann das nicht vergleichen." Honda habe das Team für den symbolischen Preis von einem Pfund verkaufen können, weil eine Schließung viel teurer gekommen wäre.